Häufige Fehlsichtigkeit
Was ist eigentlich eine Hornhautverkrümmung?

Viele Menschen mit einer Fehlsichtigkeit leiden unter einer Hornhautverkrümmung. Doch was ist das überhaupt und wie kann sie ausgeglichen werden?
Publiziert: 07.10.2024 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2024 um 12:05 Uhr
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Eine Hornhautverkrümmung ist oft angeboren.
Foto: IMAGO/Pond5 Images
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Evelyne RollasonRedaktorin People

Eine Hornhautverkrümmung tritt oft in Kombination mit einer Weit- oder Kurzsichtigkeit auf und hat nichts mit dem Alter zu tun. Die Hornhautverkrümmung wird auch Astigmatismus genannt und ist eine häufig auftretende Fehlsichtigkeit. 

Die Hornhaut ist der vordere, durchsichtige Teil vom Auge – sie ist gewölbt, damit die eindringenden Lichtstrahlen brechen und so ein scharfes Bild auf der Netzhaut erzeugen. Ist die Wölbung nicht gleichmässig, werden nicht mehr alle Lichtstrahlen gleich gebrochen und das führt zu unscharfer Sicht. Man spricht von einer Hornhautverkrümmung.

Hornhautverkrümmung wird vererbt

Meistens ist eine Verkrümmung der Hornhaut angeboren. Wenn ein oder beide Elternteile Astigmatismus haben, ist das Risiko bei Kindern sehr viel grösser, ebenfalls darunter zu leiden. 

Allerdings kann eine Hornhautverkrümmung auch später entstehen: etwa durch Narben auf der Hornhaut nach einer Hornhautentzündung oder nach einer Verletzung vom Auge.

Wichtige Früherkennung bei Kindern

Eine angeborene Hornhautverkrümmung verändert sich im Laufe der Zeit nicht. Es ist wichtig, die Augen von Kindern beim Augenarzt prüfen zu lassen. Denn weicht die Verkrümmung vom einen zum anderen Auge stark ab, liefert ein Auge dem Gehirn schärfere Bilder – das Gehirn beginnt, das schärfere Auge zu bevorzugen, woraus eine Schwachsichtigkeit entsteht. 

Nebst unscharfer Sicht können weitere Symptome auf eine Hornhautverkrümmung hindeuten: Kopfschmerzen, überanstrengte Augen oder Augenbrennen. Dann ist es Zeit, einen Augenarzt aufzusuchen.

Behandlung von Astigmatismus

Meistens kann eine Brille oder Kontaktlinsen eine Hornhautverkrümmung ausgleichen. Dafür nötig sind sogenannte Zylindergläser oder -linsen. Sie werden individuell angepasst, damit sie die Verkrümmung ausgleichen.

Bei Erwachsenen gibt es auch chirurgische Eingriffe, um eine Hornhautverkrümmung auszugleichen. Eine Operation kommt aber meist nur infrage, wenn die Verkrümmung nicht durch Brille oder Linsen ausgeglichen werden kann. Dann kann eine Laserbehandlung die Hornhaut beeinflussen. Eine Hornhauttransplantation sowie das Ersetzen der Augenlinse durch künstliche Linsen sind weitere Möglichkeiten.

Ob ein solcher Eingriff Sinn macht, kann ein Augenarzt nach individueller Konsultation beurteilen. Dabei kommt es darauf an, wie stark die Hornhaut verkrümmt ist und wie gross das Risiko einer Infektion oder Narbenbildung auf der Hornhaut sind.

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