Drei-Minuten-Therapie für zu Hause
Warum Rotlicht den Augen helfen kann

Laut einer Studie aus England profitieren gerade ältere Augen von einer Therapie mit Rotlicht, die einfach zu Hause durchgeführt werden kann. Dabei reicht es, die Augen einmal pro Woche morgens während drei Minuten Rotlicht auszusetzen.
Publiziert: 13.08.2024 um 11:03 Uhr
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Einmal pro Woche morgens während drei Minuten Rotlicht auf die Lider.
Foto: redlightrising.co.uk
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Evelyne RollasonRedaktorin People

Ab 40 beginnt die Sehkraft langsam abzunehmen, ab 50 spüren die meisten Menschen, dass die Augen schlechter werden. Der Grund: Die Netzhaut verliert mit fortschreitendem Alter an Leistungsfähigkeit, weshalb die Augen nicht mehr so gut mit Energie versorgt werden. 

Englische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine simple Rotlichttherapie altersbedingte nachlassende Sehkraft hinauszögern kann. Professor Glen Jeffery vom University College London erklärt: «Um den Prozess zu stoppen oder sogar umzukehren, bestrahlt man die alternde Netzhaut einfach für kurze Zeit mit einem langwelligen Licht.»

Langwelliges Licht für einen schärferen Blick

Die Methode ist simpel: Einmal pro Woche soll man morgens mithilfe einer speziellen LED-Lampe während drei Minuten dunkelrotes Licht mit einer Wellenlänge von 670 Nanometern auf die geschlossenen Lider richten. In der Pilotstudie vom University College London konnten dank dieser Praktik deutliche Verbesserungen in der Sehkraft älterer Testpersonen festgestellt werden.

Das Konzept basiert auf der Idee, die Mitochondrien, also die «Kraftwerke» unserer Zellen, durch Lichtexposition aufzuladen. «Langwelliges Licht zwischen 650 und 900 Nanometern wird von den Mitochondrien absorbiert und verbessert ihre Leistungsfähigkeit so, dass sie ihre Energieproduktion wieder hochfahren», so Glen Jeffery.

Wirkung nur bei Menschen über 40 erwiesen

Im Rahmen der Studie setzten 24 Teilnehmende im Alter zwischen 28 und 72 Jahren ihre geschlossenen Augen morgens täglich während drei Minuten über einen Zeitraum von zwei Wochen dem speziellen LED-Rotlicht aus. Bei den Teilnehmenden über 40 fielen die anschliessenden Sehtests – vor allem im Farbsehen – zum Teil bis zu 20 Prozent besser aus. Auch die Fähigkeit, in der Dämmerung zu sehen, wurde bei den über 40-Jährigen signifikant verbessert. Bei den jüngeren Teilnehmenden zeigte die Lichttherapie hingegen keine Wirkung.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Mitochondrien in der Netzhaut durch das langwellige Licht energetisch wieder aufgeladen werden, was wiederum für mehr Energie für den Sehprozess sorgt.

Langzeitstudien fehlen

Die Erfolge waren nicht bei allen Teilnehmenden gleich gut. Weiterführende Studien und Langzeittests zur Behandlung älterer Augen mit Rotlicht stehen noch aus. Die erste Pilotstudie birgt jedoch das Potenzial, die Forschung der Augenheilkunde weiterzuentwickeln.

Da keine negativen Auswirkungen auf die Teilnehmenden der Studie beobachtet wurden, bietet die Methode ausserdem einen einfachen und preiswerten Versuch, die Sehkraft bei älteren Menschen zu erhalten oder gar zu verbessern.

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