Die Angebote am Black Friday sind verlockend: Satte Rabatte – soweit das Auge reicht! Doch gerade beim Online-Shopping gilt es aufzupassen. Nicht selten folgt auf den grossen Kaufrausch der Kater.
Obschon es tausende Rabatte gibt, geistern ebenso viele faule Angebote herum. Karin Hirschi (55) ist E-Commerce-Expertin und Geschäftsführerin der Firma «Online For You». Sie kennt die fiesen Tricks, mit denen uns die Anbieter übers Ohr hauen möchten. Und es bisweilen auch schaffen, dass Konsumenten ihnen auf den Leim gehen.
Im Blick zeigt sie mit zehn Tipps, wie ihr beim Online-Shopping richtig vorgeht. Und wie ihr vermeidet, von Händlern mit dubiosen Angeboten abgezockt zu werden.
Einkaufsliste machen
Oft verleiten Schnäppchen zu einem Spontan-Kauf. Am Ende heisst das: Ihr kauft etwas, das ihr eigentlich gar nicht braucht. «Erstellt euch eine Wunschliste und haltet euch beim Shoppen daran», rät Karin Hirschi.
Artikel im Vorhinein reservieren
Planung ist das halbe Leben. Auch als Schnäppchenjäger müsst ihr unbedingt schon im Voraus parat sein. Karin Hirschi: «Reserviert euch die gewünschten Artikel bereits im Vorfeld. Sobald die Rabatte gelten, könnt ihr die Bestellung abschicken.»
Kundenkarte im Voraus bestellen
«Bei vielen Angeboten ist eine Kundenkarte für eine Rabatt-Bestellung notwendig», weiss die Expertin. Heisst für euch, beantragt die Karte schon im Voraus – um am Black Friday optimal und ohne Scherereien zuzuschlagen.
Newsletter abonnieren
Viele Firmen gewähren nicht nur am Black Friday Rabatte. Sondern bereits in der Woche davor und für die Tage danach. Meldet euch für den Newsletter an, um über die verfrühten Schnäppchen informiert zu werden. «Die Schnäppchenangebote landen so schnell und direkt in euren Inbox», sagt Hirschi.
Nicht auf Countdowns hereinfallen
Ein ganz fieser psychologischer Trick: Ein Countdown suggeriert, dass ein gewisses Angebot nur noch wenige Minuten erhältlich ist. E-Commerce-Expertin Hirschi warnt: «Bewahrt Ruhe und lasst euch nicht hetzen. Oft wiederholen sich die Angebote wieder und der Trick suggeriert lediglich eine künstliche Verknappung.»
Gareth Harvey erforscht am Laboratory of Consumer Research der Universität Bangor (Wales) unser Konsumverhalten. Sein Ziel: Erklären können, wie Marken, Rabatte oder Gerüche unsere Kaufentscheide beeinflussen. Seine Ergebnisse hat er mit dem «Spiegel» geteilt.
«Die Konsumgüterindustrie steuert mit bestimmten Signalen unser Unterbewusstsein an», sagt Harvey. Etwa Musik, Farben oder Beleuchtung spielen da eine Rolle. Weiter hat er herausgefunden: Auf bekannte Marken klicken die Leute automatisch öfter. Grund dafür sei, dass der Mensch ungern Sachen zurückweise, die er mag. Durch jahrelange und gezielte Werbung erreiche eine Marke eine solche Verbundenheit.
Harvey kennt den Grund, dass wir vermeintlichen Rabatten auf den Leim gehen. «Je komplizierter der Deal, desto geringer die Aktivität der rationalen Gehirnhälfte», sagt er. Das Resultat: impulsive Spontan-Käufe. «Ich rate sich darauf einzustellen, nichts zu kaufen. Wenn man doch etwas findet, kauft man es – und wenn nicht, dann nicht.»
Gareth Harvey erforscht am Laboratory of Consumer Research der Universität Bangor (Wales) unser Konsumverhalten. Sein Ziel: Erklären können, wie Marken, Rabatte oder Gerüche unsere Kaufentscheide beeinflussen. Seine Ergebnisse hat er mit dem «Spiegel» geteilt.
«Die Konsumgüterindustrie steuert mit bestimmten Signalen unser Unterbewusstsein an», sagt Harvey. Etwa Musik, Farben oder Beleuchtung spielen da eine Rolle. Weiter hat er herausgefunden: Auf bekannte Marken klicken die Leute automatisch öfter. Grund dafür sei, dass der Mensch ungern Sachen zurückweise, die er mag. Durch jahrelange und gezielte Werbung erreiche eine Marke eine solche Verbundenheit.
Harvey kennt den Grund, dass wir vermeintlichen Rabatten auf den Leim gehen. «Je komplizierter der Deal, desto geringer die Aktivität der rationalen Gehirnhälfte», sagt er. Das Resultat: impulsive Spontan-Käufe. «Ich rate sich darauf einzustellen, nichts zu kaufen. Wenn man doch etwas findet, kauft man es – und wenn nicht, dann nicht.»
Tiefstpreise sind nicht immer wahr
Oft wirbt ein Anbieter damit, dass ein Artikel nirgends günstiger zu haben ist, als bei ihm. Überzeugt euch selbst davon. Hirschi empfiehlt Preisvergleich-Seiten im Internet. Sie zeigen, ob es sich tatsächlich um ein Mega-Schnäppchen handelt. Und: Lasst euch auch nicht von Tiefstpreis-Garantien überreden.
AGB lesen
Ein Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen ist Gold wert. Denn diese gelten auch am Black Friday. Überprüft unbedingt, was der Versand kostet. Auch die Lieferfrist oder der Umgang mit Rücksendungen könnten für ein blaues Wunder sorgen.
Zahlungsmöglichkeiten prüfen
Macht euch klar, auf welche Art ihr bezahlen wollt und prüft, ob dies bei eurem Wunsch-Artikel möglich ist. Hirschi weiss: «Den Kaufrausch nutzen auch Fake-Shops für ihre kriminellen Geschäfte.» Daher sollten Schnäppchen-Bestellungen vermieden werden, die nur gegen Vorkasse möglich sind.
Mehrere Artikel bestellen
Seid ihr euch etwa über die Grösse eines Kleidungsstücks nicht ganz im Klaren, kauft mehrere. Oftmals könnt ihr die unpassenden Artikel wieder zurückgeben. Wenns die AGB zulassen. Der Rat der Expertin: «Kauft lieber zu viel als zu wenig!»
Nicht zu Stosszeiten bestellen
Die ersten Black-Friday-Angebote werden bereits um 0.01 Uhr online aufgeschaltet. Heisst für euch: Schlaft vor. Und startet bereits frühmorgens ins Shopping-Abenteuer. «Oft sind die besten Angebote innert Kürze ausverkauft. Spät ins Bett oder früh aufstehen wird sich also lohnen», so die Expertin.
Am 29. November 2024 ist Black Friday – überall auf der Welt, auch in der Schweiz. Aber: Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag mit verrückten Sales? Und worauf sollten Schnäppchenjäger achten?
Am 29. November 2024 ist Black Friday – überall auf der Welt, auch in der Schweiz. Aber: Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag mit verrückten Sales? Und worauf sollten Schnäppchenjäger achten?