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Jetzt auch Samstags-Zustellung
Wie die Post die Päckli-Flut in den Griff kriegen will

Fast eine Million Päckli! So viele verarbeitet die Post in der Weihnachtszeit jeden Tag. Nächste Woche läutet der Black Friday die Hochsaison für den gelben Riesen ein.
Publiziert: 16.11.2022 um 19:45 Uhr
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22'000 Päckli pro Stunde werden im Paketzentrum Härkingen sortiert!
Foto: Zamir Loshi
Milena Kälin

Die Maschinen rattern. Die Päckli fliegen nur so über die Förderbänder im Paketzentrum in Härkingen SO. «Die Ruhe vor dem Sturm» nennt es Post-Logistik-Chef Johannes Cramer (41). Denn nächste Woche ist Black Friday. Und der Shopping-Wahn kann beginnen.

Die Post startet damit in die Hochsaison. Bis Ende Jahr wird sie jeden Tag fast eine Million Päckli pro Tag ausliefern!

«Jeder Haushalt bekommt durchschnittlich alle vier Tage ein Päckli», sagt Cramer. Für die Mitarbeitenden des gelben Riesen ist es die strengste Zeit des Jahres. «Alle packen mit an», sagt Cramer.

500 zusätzliche Stellen

Aber nicht nur die Mitarbeitenden im Haus müssen klotzen. Die Post beschäftigt bis Mitte Januar zusätzlich 500 temporäre Angestellte. Die letzten werden diese Woche eingearbeitet.

Die Post ist aber eh schon besser aufgestellt als im Vorjahr. «Wir haben rund 230 mehr Logistik-Vollzeitstellen als letzten Herbst», sagt Cramer.

In dieser anstrengenden Zeit laufen auch die Paket-Sortiermaschinen rund um die Uhr auf Hochtouren – 22 Stunden pro Tag. Zwei Stunden braucht die Post zur Wartung der Maschinen. Normalerweise laufen diese täglich 16 bis 18 Stunden.

350 mehr Fahrzeuge und 700 zusätzliche Zusatzrouten sind weitere Massnahmen, um die Päckli-Flut zu meistern. Und Pakete werden bis Ende Jahr auch an Samstagen nach Hause geliefert.

Was macht die Post, wenn Strom fehlt?

Energie ist bekanntermassen knapp. Und die Post braucht sehr viel davon. Insgesamt 130 Gigawattstunden pro Jahr – das ist gleich viel wie die Stadt Bern!

Nun bereitet sich die Post auf verschiedene Szenarien vor, falls im Winter nun tatsächlich Strom fehlt. «Das Logistiknetz funktioniert wie ein Fahrplan», sagt Stefan Luginbühl, (58), der Leiter für Annahme, Transport und Sortierung. Im schlimmsten Fall könne es also zu Verspätungen bei der Paketzustellung kommen.

Es kann sein, dass einzelne Postfilialen ihre Öffnungszeiten anpassen müssen. Aber nur dann, wenn es tatsächlich zu partiellen Blackouts kommt. Die Raumtemperatur von durchschnittlich 19/20 Grad hat die Post bereits um zwei Grad reduziert. Die Temperatur in Filialen und Paketzentren variiert aber je nach Standort.

Das Motto der Post lautet: «Jede Kilowattstunde zählt.» Dazu ruft der gelbe Riese auch seine 47'000 Mitarbeitenden auf. Sie sollen beispielsweise nur einen Bildschirm anstatt zwei verwenden. Und lieber die Treppe als den Lift benutzen. «Das ist erst noch besser für die Gesundheit», sagt Luginbühl.

Energie ist bekanntermassen knapp. Und die Post braucht sehr viel davon. Insgesamt 130 Gigawattstunden pro Jahr – das ist gleich viel wie die Stadt Bern!

Nun bereitet sich die Post auf verschiedene Szenarien vor, falls im Winter nun tatsächlich Strom fehlt. «Das Logistiknetz funktioniert wie ein Fahrplan», sagt Stefan Luginbühl, (58), der Leiter für Annahme, Transport und Sortierung. Im schlimmsten Fall könne es also zu Verspätungen bei der Paketzustellung kommen.

Es kann sein, dass einzelne Postfilialen ihre Öffnungszeiten anpassen müssen. Aber nur dann, wenn es tatsächlich zu partiellen Blackouts kommt. Die Raumtemperatur von durchschnittlich 19/20 Grad hat die Post bereits um zwei Grad reduziert. Die Temperatur in Filialen und Paketzentren variiert aber je nach Standort.

Das Motto der Post lautet: «Jede Kilowattstunde zählt.» Dazu ruft der gelbe Riese auch seine 47'000 Mitarbeitenden auf. Sie sollen beispielsweise nur einen Bildschirm anstatt zwei verwenden. Und lieber die Treppe als den Lift benutzen. «Das ist erst noch besser für die Gesundheit», sagt Luginbühl.

Kein neuer Rekord erwartet

Dabei erwartet Cramer für 2022 keinen neuen Päckli-Rekord wie im letzten Jahr. Dieses Jahr hat die Post bis Ende Oktober nämlich 3,5 Prozent weniger Päckli zugestellt als 2021. Gründe sind unter anderem Lieferengpässe, aber auch ein Basiseffekt: Die Personen sind wieder mehr unterwegs. Und: «Seit Ausbruch des Kriegs hat auch die Konsumentenstimmung abgenommen», sagt Cramer. Diese sei schlechter als zu Lockdown-Zeiten 2020.

In Zukunft rechnet die Post aber wieder mit Wachstum. Und will deshalb investieren. Satte 1,5 Milliarden sollen bis 2030 in die Infrastruktur fliessen. Bis dahin will die Post 15 Paketzentren betreiben. Aktuell sind es elf Standorte. Dadurch sollen auch 1500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.

«Haben Hunderte Temporäre zusätzlich angestellt»
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«500 Temporäre angestellt»:So will die Post die Päckli-Flut meistern
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