Im Sommer summt, surrt und zwitschert es überall. In einem grünen Garten oder auch auf einem üppig bepflanzten Balkon tummeln sich Insekten aller Art. Sie erledigen ihre Aufgaben, indem sie Pflanzen bestäuben, Schädlinge vertilgen oder einfach als Nahrung für Vögel dienen.
Obwohl Mücke, Wespe und Co. für das ökologische Gleichgewicht sehr wichtig sind, können sie manchmal auch ganz schön lästig sein.
Statt zu Gift, Kerzen oder Fallen zu greifen, kannst du die sommerlichen Plagegeister auch auf natürliche Weise fernhalten, indem du bestimmte Pflanzen um den Sitzplatz oder im Hochbeet anpflanzt.
Schopflavendel
Schopflavendel ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein effektives Mittel gegen Mücken und Wespen. Das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl ist für zahlreiche Insekten unangenehm.
In Töpfen um den Sitzplatz aufgestellt hält es nicht nur viele Insekten auf Abstand, sondern bringt auch ein kleines Stück Mittelmeer-Ambiente in den Schweizer Garten.
Küchenkräuter
Auch Rosmarin kann gegen die surrenden Plagegeister helfen. Der würzige Duft des Lippenblütlers vertreibt Mücken, Wespen, Motten und Läuse. Rosmarin lässt sich gut in Beeten oder Töpfen anbauen.
Pflanzen mit ätherischen Ölen halten ungebetene Sechsbeiner in der Regel ganz gut fern. Insekten orientieren sich mit ihren Fühlern an Düften. «Stark duftende Pflanzen verwirren sie und führen zur Orientierungslosigkeit», sagt Michael Wiesner, Leiter Ökologie der Stadt Winterthur ZH.
Basilikum und Anis beispielsweise sind ebenfalls Kräuter, die leckere Gerichte verfeinern und nebenbei auch Insekten fernhalten.
Michael Wiesner (58) ist Biologe und Leiter Ökologie bei der Stadt Winterthur und unter anderem zuständig für die Biodiversitätsprojekte von Stadtgrün. Zudem ist er Autor des Buches «Waldzeit – Wälder für Winterthur» und kartiert mit freiwilligen Laienwissenschafterinnen und -wissenschaftern – den Winti Scouts – die Pflanzenwelt rund um Winterthur.
Michael Wiesner (58) ist Biologe und Leiter Ökologie bei der Stadt Winterthur und unter anderem zuständig für die Biodiversitätsprojekte von Stadtgrün. Zudem ist er Autor des Buches «Waldzeit – Wälder für Winterthur» und kartiert mit freiwilligen Laienwissenschafterinnen und -wissenschaftern – den Winti Scouts – die Pflanzenwelt rund um Winterthur.
Tomaten
Passend zum Basilikum sind auch Tomatenstauden ein heimliches Wundermittel gegen ungebetene Gäste. Die Pflanze ist pflegeleicht und braucht vor allem Licht und Wärme, um zu wachsen.
Die Staude kann bis zu 1,50 Meter hoch wachsen, daher sollte man etwas Platz dafür einplanen. Am besten bindest du sie entlang einer Halterung nach oben.
Pfefferminze
Ein weiterer natürlicher Insektenschutz ist Pfefferminze. Aber Achtung: «Minze kann sich sehr schnell im Garten ausbreiten», sagt Wiesner.
Wenn du also nicht in jeder Ecke deines Gartens eine Minzstaude finden möchtest, pflanze das Kraut am besten in einem Topf an. So kann es nicht zur ungewollten Ausbreitung kommen.
Zitronenmelisse
Generell gilt die Gattung der Minzen als stark duftend und somit insektenabweisend. Die Zitronenmelisse vertreibt mit ihrem Zitrusduft Mücken und zieht gleichzeitig Nützlinge wie Schmetterlinge und Käfer an.
Zitronenmelisse, Minze und Rosmarin sind mehrjährige Gewächse. Hingegen sind Anis, Tomaten und Schopflavendel nur einjährig und müssen deshalb jedes Jahr neu angesät werden.
Ein Gleichgewicht schaffen
Obwohl man einige Insekten am liebsten ganz vertreiben würde, rät der Experte dazu, im Garten nur eine «insektenfreie» Enklave zu bilden. Den Rest solltest du so vielfältig wie möglich mit einheimischen Pflanzen bereichern.
«Insekten spielen eine wichtige Rolle für die Biodiversität», sagt Wiesner. Zitronenmelisse und Lavendel locken neben Schmetterlingen und Schwebfliegen auch Wildbienen an – Gäste, die unbedingt vorbeischauen sollten.
Wildbienen wie Hummeln und Mauerbienen sind einheimische Bestäuber und gelten als nicht aggressiv. Das heisst, sie stechen äusserst selten. «Ohnehin wäre der Stachel von Wildbienen nicht stark genug, um die Haut eines Menschen zu durchdringen», sagt Wiesner.
Um deinen Sitzplatz, Garten oder Balkon so lebendig wie möglich zu halten, lohnt es sich, Biene und Schmetterling einzuladen.
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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