Auf einen Blick
- Vorbereitungen für den Garten im Herbst sind wichtig
- Herbstlaub schützt den Boden und bietet Tieren Unterschlupf
- Blumenzwiebeln für Frühlingsblumen jetzt einpflanzen
Bevor der Garten in den Winterschlaf geht, gibt es noch einiges zu tun. Immergrüne wie Bergenien oder Christrosen müssen ausgeputzt werden. Ziergräser sollten im oberen Drittel des Blattschopfs zusammengebunden werden, um den Horst vor Fäulnis zu schützen. Ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühling, bevor sich erste grüne Spitzen zeigen.
Ob man Stauden im Herbst oder erst im Frühling zurückschneidet, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören der Lebensbereich oder die Art der Pflanzengemeinschaft.
Der richtige Zeitpunkt für Staudenschnitt
Wichtig beim herbstlichen Staudenschnitt ist der Zeitpunkt: Der Schnitt darf erst erfolgen, wenn die oberirdischen Pflanzenteile komplett abgestorben sind. Dann hat die Pflanze ihre energiereichen Stoffe in den Wurzeln eingelagert. Von diesem Nährstoffdepot kann sie sich bei Austrieb im Frühjahr bedienen.
Bei Stauden wie Mädchenauge, Kokardenblume, Ochsenzunge, Präriekerze oder Färberkamille empfiehlt es sich, Ende September den sogenannten Frühherbstschnitt vorzunehmen. Er regt die Bildung von Überwinterungsrosetten und -knospen an und fördert die Langlebigkeit der Pflanzen.
Auch wer verhindern will, dass sich die Pflanzen durch Selbstaussaat vermehren, greift zur Schere. Hat es viele frühe Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen oder Buschwindröschen ist ein Staudenschnitt im Spätherbst ratsam. Dieser erleichtert die Pflege zwischen den aufkommenden Frühjahrsblühern. Ein weiterer Aspekt ist die Pflanzengesundheit. Zeigen sich Anzeichen der Blattfleckenkrankheit bei der Pfingstrose oder Malvenrost bei der Stockrose sollte man die Stängel bereits nach der Blüte möglichst tief abschneiden und mitsamt dem Laub entsorgen.
Auf Artenvielfalt achten
Die meisten Schnittarbeiten kann man aber guten Gewissens erst im Frühling erledigen. Insbesondere, wenn man im Rhythmus der Natur gärtnert. Das ist in Zeiten des Insektensterbens wichtiger denn je. Dann bleiben Stiele, Blätter, alte Blüten- und Samenstände bis März stehen. In den hohlen Stängeln überwintern Insekten, Samen dienen Vögeln als Nahrung und im Laub finden Kleintiere Unterschlupf. Überdies schützen die vertrocknenden Pflanzenteile den Wurzelstock vor Frost und Kälte.
Wer erst im Frühjahr schneidet, hat ausserdem weniger Arbeit: Abgestorbene Pflanzenteile lassen sich oft einfach aus der Rabatte herausbrechen. Nicht zuletzt ist das Winterkleid vieler Pflanzen – besonders bei Raureif – ein schöner Anblick.
Herbstlaub wiederverwenden
Ökologische Kriterien gelten auch beim Lauben. Herbstlaub fügt dem Boden Nährstoffe zu und bewahrt ihn vor dem Austrocknen. Vor allem ist es ein wichtiges Überwinterungslager für Insekten, Amphibien und kleine Tiere, wie beispielsweise Igel. Auf Rasenflächen und Wegen sollte das Laub entfernt werden. Der Rasen leidet unter den feuchten Blättern und auf Wegen und Plätzen besteht Rutschgefahr.
Andernorts kann das Laub liegen bleiben. Speziell zwischen Heckensträuchern ist es sogar von grossem Nutzen. Hier teilen sich viele Pflanzen wenig Raum und das Nahrungsangebot wird knapp. Im Gehölz bilden sich überdies durch die verrottenden Blätter wertvolle Nährstoffe.
Das Herbstlaub lässt sich zudem als Frostschutz für empfindliche Pflanzen einsetzen. Je nach Region danken es Feigen, Fackellilien, Freilandfuchsien, Heiligenkraut, Steppenkerzen oder Rosmarin, wenn der Bereich um ihre Wurzeln mit einer dünnen Laubschicht aufgefüllt wird. Das schützt vor Wintersonne und somit vor dem Vertrocknen. Bei Stamm- und anderen Rosen, aber auch für Südländer wie Kamelien, ist ein zusätzlicher Winterschutz aus Tannenzweigen ab November ratsam.
Vorbereitungen für ein blühendes Frühjahr
Zwischen September und Oktober ist es auch an der Zeit, Blumenzwiebeln und -knollen zu pflanzen. Wer nicht genau weiss, wie tief die Zwiebel gepflanzt wird, kann sich einer alten Gärtnerregel bedienen: Eine Blumenzwiebel muss doppelt so tief in den Boden, wie sie gross ist.
Bei Krokussen, Anemonen, Schneeglöckchen oder Scilla sind das etwa fünf Zentimeter. Hyazinthen, Tulpen und Steppenkerzen benötigen eine Pflanztiefe von ungefähr 12 Zentimeter, Lilien und Narzissen bis zu 20 Zentimeter. Etwas Kompost im Pflanzloch erleichtert das Anwurzeln. Gegen gefrässige Mäuse empfiehlt es sich, die Zwiebeln – vor allem Tulpen – in einen Draht-Pflanzkorb zu betten.
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