Ganz in der Nähe der Atlantikküste, südöstlich der französischen Stadt Bordeaux liegt das für edle Süssweine berühmte Weinanbaugebiet Sauternes. Seit wann in Sauternes genau Wein gekeltert wird, ist nicht eindeutig festzustellen, es dürfte aber einige Jahre her sein.
Fakt ist: Im Jahr 1855 wurden die wichtigsten Weingüter gemessen am historischen Marktpreis ihrer Weine klassifiziert. Das berühmte Château d’Yquem, seit 1999 im Besitz des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, erlangte dabei den alleinigen Status Premier Cru Supérieur.
Ein Fest für die Sinne: Sauternes Weine
Die Farbe eines Sauternes ist in jungen Jahren oft goldgelb. Einmal daran geschnuppert, bringt man die Nase fast nicht mehr aus dem Glas: Üppige, intensive Aromen von Aprikosen, Blüten, Honig, Zitrusschale sowie exotische Früchte wie zum Beispiel Mango oder Ananas, oftmals auch getrocknet, machen Vorfreude auf den ersten Schluck.
Im Gaumen begegnet man dann oft ähnlichen Aromen wie in der Nase, gestützt von einer hohen Säure, vollem Körper und einem langen, angenehmen Abgang. Je älter die Weine sind, desto dunkler werden sie in der Farbe. Auch die Aromen verändern sich: Melasse- und Malz-Aromen, Rosinennekatar, Cola-Frosch oder Bitter-Caramel sind nur einige Beispiele.
Die wichtigste Rebsorte für Sauternes ist übrigens Sémillon. Sie wird oft mit Sauvignon Blanc vinifiziert, manchmal auch mit Muscadelle.
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Sauternes Weine sind mehr als nur Dessert-Begleiter
Ein Sauternes wird gerne gekühlt genossen. Aber Vorsicht: Flaschen direkt vom Eiskübel oder aus dem Kühlschrank sind oft zu kalt und führen dazu, dass die Aromen nicht optimal zum Ausdruck kommen. Am besten nimmt man den Sauternes rund eine halbe Stunde vorher aus der Kälte, bevor man ihn ohne Karaffe direkt aus der Flasche in die Gläser einschenkt.
Sauternes zu Apfelkuchen oder Weichkäse geht immer. Auch zum Apéro eignet sich Sauternes hervorragend, zum Beispiel wenn es dazu feine Gänseleber-Häppchen oder vegetarische Alternativen gibt.
Lediglich bei Schokolade sollte man aufpassen, hierzu passt je nach Kakaogehalt besser ein edelsüsser Riesling aus dem Elsass oder Deutschland, manchmal auch ein Tawny-Portwein.
Natürlicher Pilz macht den Unterschied
Man nehme zwei Gläser Wasser und verrühre darin jeweils zehn Gramm Zucker. Ein Glas lässt man an der Sonne verdunsten, bis es nur noch halbvoll ist, das andere Glas wandert in den Kühlschrank und verdunstet nicht. Welches Wasser hat am Ende den höheren Zuckergehalt? Das im halbvollen Glas. Etwas Ähnliches passiert in den Weintrauben dank der Hilfe eines natürlich vorkommenden Pilzes: Der Edelfäule (lat. Botrytis cinerea).
Ideale Bedingungen, um von den Vorteilen der Edelfäule zu profitieren, sind feuchte, neblige Vormittage und sonnige, warme Nachmittage. Vormittags breitet sich der Pilz auf den voll ausgereiften Trauben aus und durchbohrt die Beerenhaut. Warme, sonnige Nachmittage führen dann dazu, dass Wasser aus den Beeren verdunstet, was Aromen, Säuren und eben den Zucker konzentriert.
Das sind die 15 besten Sauternes-Châteaus
- Climens
- Coutet
- D’Yquem
- Doisy Daëne
- Doisy-Védrines
- Guiraud
- La Tour Blanche
- Lafaurie-Peyraguey
- Nairac
- Rabaud-Promis
- Raymond-Lafon
- Rayne-Vigneau
- Rieussec
- Sigalas Rabaud
- Suduiraut