Über 30 Millionen Euro veruntreut
Millionär aus China angeklagt wegen Bordeaux-Kaufrausch

Der Geldsegen wohlhabender Chinesen im französischen Bordeaux-Gebiet gerät vermehrt in schiefes Licht.
Publiziert: 05.10.2023 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2023 um 14:13 Uhr
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Dem chinesischen Millionär Qu Naijie wird im Zusammenhang mit Käufen von Bordeaux-Weingütern und Schlössern Veruntreuung vorgeworfen.
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Wie das Magazin «The Times» kürzlich berichtete, muss sich der chinesische Millionär und Unternehmer Qu Naijie (63) im kommenden Februar vor einem Pariser Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, mit einem Betrag von 32 Millionen Euro mehrere Bordeaux-Weingüter gekauft zu haben. Das Problem: Das Geld kam vom chinesischen Staat und wurde eigentlich für Investitionen in digitale Technologien gesprochen.

In Bordeaux war Naijie ein gerngesehener Gast und wurde über die Jahre Mitglied von mehreren Branchenverbänden. Auch in seinem Heimatland war er aktiv und organisierte ein Weinfestival in Dalian, seiner im Norden Chinas gelegenen Heimatstadt. Mit solchen Aktivitäten dürfte aber vorerst Schluss sein.

Kaufrausch mit unlauteren Mitteln

Die rund 25 Weingüter und Anwesen wurden grösstenteils zwischen 2010 und 2013 erworben und sollen mittlerweile einen Marktwert von 60 Millionen Euro haben. Neben dem Vorwurf der Veruntreuung staatlicher Gelder wird Naijie zusätzlich beschuldigt, mit gefälschten Rechnungen einen 30-Millionen-Euro-Kredit von der luxemburgischen Tochtergesellschaft der Industrial and Commercial Bank of China erhalten zu haben.

Naijie hat einen Abschluss der Liaoning Universität und ist Gründer des Haichang-Unternehmenkonglomerats, das unter anderem mehrere Freizeitparks betreibt. Daneben sitzt er im Verwaltungsrat von zahlreichen chinesischen Unternehmen. Laut dem Magazin «Forbes» besitzt er ein geschätztes Vermögen von 800 Millionen US-Dollar. Für Naijie gilt die Unschuldsvermutung.

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