Auf einen Blick
- Pro Hektar Handlese werden 200 bis 300 Arbeitsstunden benötigt
- Maschinelle Traubenernte spart Zeit und Kosten
- Erste Traubenvollernter kamen in den 1960ern in den USA auf
- Die Beeren werden vom Stock geschüttelt
- Vollernter funktionieren nur in moderaten Hanglagen und in der Ebene
Die Traubenernte ist die zeit- und kostenintensivste Arbeit im Rebbau. Pro Hektar wird bei der Handlese mit 200 bis 300 Arbeitsstunden gerechnet. Die Maschine schafft in einer Stunde einen halben Hektar.
Die ersten Traubenvollernter wurden in den 1960ern in den USA entwickelt und gebaut. Zwanzig Jahre später kamen die Maschinen erstmals in Europa zum Einsatz. Nicht überall stiess die technische Neuerung auf Gegenliebe.
Schütteln statt abschneiden
Der Vollernter nimmt die Rebzeile in die Mitte. Schüttelstäbe bringen die Rebstöcke in Schwingung und die reifen Beeren fallen vom Stielgerüst.
Ein Förderband schafft die geernteten Beeren in einen Vorratsbehälter, ein Gebläse entfernt zuvor Weinlaub und andere Pflanzenteile, die man nicht in der Presse haben möchte.
Ideal bei Schlechtwetter und Hitze
Die Ernte mit der Maschine spart aber nicht nur Kosten. Ist das Herbstwetter im Wein-Norden nasskalt, zählt jede Stunde, um qualitativ gute Trauben in die Kelter bringen zu können.
In südlichen Ländern ist es andersrum. Dort klettern die Temperaturen während der Ernte auf bis zu 35 Grad. Das hat Folgen für die Weinqualität. Der Most oxidiert schnell und bei Weissweinen gehen Fruchtaromen und Frische verloren. Darum fahren die Vollernter nachts, wenn die Temperaturen bei zehn bis fünfzehn Grad liegen.
Keine Option für Steillagen und Buschreben
Vollernter können nur in moderaten Hanglagen und in der Ebene eingesetzt werden. In Steillagen, kleinen, terrassierten Parzellen oder Flächen mit Buschreben werden die Trauben von Hand geerntet. Die Ernte mit der Maschine funktioniert nur, wenn die Reben in Reih und Glied im Spalier stehen.