Schweizer Traditionstraube
Das musst du über die Rebsorte Chasselas wissen

Chasselas ist ein Westschweizer Kulturgut und die daraus gewonnenen Weissweine gehören zu den beliebtesten Tropfen in der Schweiz.
Publiziert: 27.10.2022 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2022 um 14:52 Uhr
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Im Wallis wird Chasselas Fendant genannt, während er in Deutschland als Gutedel geläufig ist.
Foto: Shutterstock
Isabelle Thürlemann-Brigger

Der Chasselas ist weltweit als Tafeltraube beliebt. Für die Weinproduktion wird sie vor allem in der Schweiz und in Deutschland eingesetzt.

Im Wallis auch Fendant und in Deutschland Gutedel genannt, ist Chasselas nach dem Pinot Noir die meist angebaute Rebsorte in der Schweiz. Bei den Weissen steht sie sogar an erster Stelle und nimmt mit insgesamt 3573 ha einen Viertel der gesamten helvetischen Weinstöcke ein.

Die Eigenschaften der Rebsorte

Chasselas ist eine frühreife, ertragreiche Sorte. Einer ihrer Vorzüge ist ihre Fähigkeit, die natürliche Umgebung geschmacklich sehr gut wiederzugeben. Häufig unterscheiden sich Chasselasweine aus dem gleichen Anbaugebiet und Jahrgang daher merklich, wenn sie von unterschiedlichen Böden oder Lagen stammen.

Der typische Weincharakter

Die Aromatik der meist blassgelben, trockenen und säurearmen Weine ist eher zurückhaltend. In der Nase dominieren vorwiegend blumige Noten wie Lindenblüten, dazu gesellen sich oft mineralische Aromen, etwa Feuerstein oder Kreide. Zitrusfrüchte und Äpfel sowie eine leichte Salzigkeit im Abgang sind typisch für den Gaumen.

Leichte, spritzige Exemplare werden in der Westschweiz klassischerweise als Durstlöscher oder zum Apéro gereicht. Auch die Kombination von Chasselas mit Käsegerichten dürfte den wenigsten Weinliebhabern verborgen geblieben sein.

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Spezialitäten

Aufgrund ihrer neutralen, filigranen Aromatik eignet sich Chasselas nicht nur für Stillweine, sondern auch für Süss- und Schaumwein. Eine Besonderheit für Ungeduldige, die den neuen Jahrgang nicht erwarten können, ist der «Non Filtré» aus dem Kanton Neuenburg.

Er kann jedes Jahr am dritten Mittwoch im Januar im Rathaus von Neuchâtel probiert werden. Für einen anderen Weg haben sich einige Waadtländer Winzer entschieden. Sie bringen ihre in der Flasche gereifte Chasselas erst nach fünf bis zehn Jahren auf den Markt. Diese gehaltvollen Exemplare von Spitzenlagen, allen voran die Grand Cru Dézaley, zeigen ein komplexes reifes Bouquet von Stroh, Nuss und Honig.

Die ganze Vielfalt des Chasselas lässt sich am besten am Wettbewerb «Mondial du Chasselas» der Vereinigung zur Förderung des Gutedels (APC) erleben, die 2022 in verschiedenen Orten von August bis Mitte September stattfindet.

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