Nicht jedes führt gleich viele Flaschen
Darum haben Restaurants unterschiedlich grosse Weinkarten

Je nachdem, in was für einem Restaurant du isst, kannst du eine mehr oder weniger grosse Weinauswahl erwarten. Hier erfährst du, was die verschiedenen Restaurant-Typen meistens im Angebot haben.
Publiziert: 03.05.2022 um 14:08 Uhr
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Bei Restaurants, wo das Essen nicht im Mittelpunkt steht, solltest du deine Erwartungen hinsichtlich der Weinauswahl nicht zu hoch ansetzen.
Foto: Shutterstock
Nicolas Greinacher

Ob klein, gross, günstig, teuer, ländlich, urban, chic oder trendy - es gibt nahezu unendlich viele Arten von Restaurants. So breit wie die Artenvielfalt der verschiedenen Restaurants ist auch die angebotene Auswahl an Weinen.

Je nachdem, zu welchem Typ man ein Restaurant zuordnet, können sich die Erwartungen hingehend der Weinvielfalt ändern. Zu diesem Zweck lassen sich Restaurants grundsätzlich in drei verschiedene Gruppen einteilen.

1. Das Essen steht nicht im Mittelpunkt

Wenn es hauptsächlich darum geht, dass man satt wird, macht es keinen Sinn, wenn das Restaurant eine grosse Weinkarte hat. Viele führen unter Umständen gar keine Weine.

Wenn trotzdem Weine im Angebot sind, dann sind es oft solche, die einer möglichst grossen Anzahl von Menschen bekannt sind bzw. schmecken. Guten Chancen auf eine Bestellung hat zum Beispiel ein Chardonnay aus Kalifornien.

Bei den Rotweinen könnten ein Chianti oder Rioja auf Anklang stossen. Du siehst – bekannte Weine aus bekannten Weinregionen sind hier gefragt. Ein Pinotage aus Südafrika oder ein Completer aus der Bündner Herrschaft hätten es wohl schwer in einem solchen Restaurant.

2. Das klassische Restaurant

Das Wort klassisch hat in diesem Zusammenhang nicht viel mit der Einrichtung oder den angebotenen Speisen zu tun, sondern vielmehr, dass es sich hier um ein typisches, gewöhnliches Restaurant handelt. Solche Restaurants werden meistens von einem Pächter betrieben oder sind Teil einer Restaurantkette.

Die Qualität des Essens ist deutlich höher als beim ersten Typ und kann, je nach Ausprägung, sogar ganz im Mittelpunkt stehen. Die Weinauswahl ist deutlich breiter, aber oftmals auch teurer. Viele Weine wurden dahingehend ausgesucht, dass sie zu den auf der Menukarte angebotenen Speisen passen.

Auf der Weinkarte kommen zu den bekannten Weinregionen jetzt auch weniger bekannte dazu. Gut möglich, dass du hier nicht nur einen Sauvignon Blanc aus Sancerre, sondern auch einen südafrikanischen Pinotage antriffst. Liegt das Restaurant in einem Land mit eigener Weinproduktion, wird die Weinkarte oft von lokalen Weinen angeführt.

3. Eine edle Angelegenheit

Bei solchen Restaurants steht das Essen klar im Mittelpunkt. Oftmals bestätigen Sterne oder Punkte das hohe Niveau. Es leuchtet ein, dass sich die Weinkarte in einem solchen Restaurant von derjenigen der anderen Typen unterscheiden muss. Auch die Preise für Essen und Wein bewegen sich in einer anderen Sphäre.

Weinkarten von solchen Restaurants können schnell mal mehrere Hundert, wenn nicht sogar über 1000 verschiedene Weine beinhalten. Um den Überblick nicht zu verlieren, steht einem meist ein geschulter Sommelier beratend zur Seite. Neben den üblichen Verdächtigen, zum Beispiel aus Bordeaux, finden sich auf solchen Weinkarten meist auch viele andere Spitzenweine, auch aus weniger bekannten Regionen.

Die Kunst bei solchen Restaurants ist es übrigens nicht, einen speziell teuren Wein auszusuchen (es sei denn, du möchtest jemanden beeindrucken). Sie besteht darin, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis ausfindig zu machen. Auch unter einem Preis von 100 Franken pro Flasche finden sich hier oftmals hervorragende Weine.

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