Bei argentinischem Rotwein denken viele an die Parade-Sorte Malbec. Kein Wunder, denn mit über 40'000 angepflanzten Hektaren ist Malbec die am häufigsten angepflanzte Rebsorte Argentiniens. Geht es für einmal aber um argentinischen Weisswein, kommen viele ins Grübeln. Gibt es überhaupt eine weisse argentinische Weinspezialität?
Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Ja, und sie heisst Torrontés. Diese spannende weisse Rebsorte ist eine Kreuzung aus Muscat d'Alexandrie und Criolla Chica. Torrontés wird in ganz Argentinien und mittlerweile auch in Uruguay angebaut und die vorwiegend trockenen Weissweine werden längst in die ganze Welt exportiert.
So schmecken Torrontés Weissweine
Intensive Blüten-Aromen und zarte Noten von Lichy, Lavendel und Traube strömen häufig aus dem mit Torrontés gefüllten Weinglas. Ab und zu kann sich auch eine leicht gummige Note dazugesellen, die aber nur selten störend wirkt. Manchmal wird die Sorte mit anderen vermischt, wie zum Beispiel mit Riesling oder Sauvignon blanc, um zusätzliche aromatische Komplexität zu gewinnen.
Zwei unterschiedliche Torrontés-Ausprägungen finden sich aus den Regionen Mendoza und Salta. Die Mendoza-Varianten haben wegen der wärmeren Tages- und Nachttemperaturen ein reiferes Profil und etwas weniger Säure als Exemplare aus Salta, die teilweise auf bis zu 1700 Höhenmeter von kühleren Temperaturen profitieren und dadurch eine knackigere Säure mitbringen.
Wegen ihres aromatischen Profils sind Torrontés-Weissweine ideale Begleiter für die asiatische Küche, sofern das Essen nicht allzu scharf gewürzt ist. Ein weiterer Vorteil von Torrontés ist, dass die Weine preislich auf dem Boden geblieben sind. Der Loco Mendoza Torrontés von Dieter Meier ist im Fachhandel bereits für zehn Franken pro Flasche erhältlich, während der Estate Torrontés der Bodega Colomé – ebenfalls in Schweizer Besitz – preislich nur leicht darüber ist.