Im Herzen der Zürcher Altstadt liegt das Restaurant Ojo de Agua von Yello-Sänger und Unternehmer Dieter Meier (77). Seit rund 20 Jahren isst und trinkt man hier Spezialitäten von Meiers eigener Farm in Argentinien. Das kürzlich sanft modernisierte Restaurant inszeniert sich neu auch als Weinbar.
«Tagsüber trinke ich keinen Wein mehr», verrät Meier beim Besuch von Blick. Nur fürs Foto posiert er, wie immer elegant gekleidet und gut gelaunt, mit einem gefüllten Glas. Im Lokal riecht man das frisch bearbeitete Holz der Bartheke. Dahinter thront ein Weinklimaschrank mit allen Weinen von Meiers Farm in Argentinien.
Argentinische Weinspezialitäten
«Jetzt hat es im Ojo de Agua endlich mehr Platz und in der Küche lässt es sich viel besser arbeiten», freut sich Meier. «Kulinarischer Mittelpunkt bleibt unser Tartar, da es die Qualität unseres argentinischen Fleisches bestmöglich wiedergibt. Und ein Glas argentinischer Malbec passt hervorragend dazu.» Meier ist und bleibt der fleissigste Schweizer Botschafter für die argentinische Ess- und Weinkultur.
Seine bekanntesten Weine sind vorwiegend fruchtige und konzentrierte Malbecs aus der Region Mendoza. Neu vinifiziert Meier zusätzlich Weine aus Patagonien, im etwas kühleren Süden Argentiniens. Neben einem Malbec, Pinot Noir und Chardonnay keltert Meier dort auch einen Sauvignon Blanc, der besonders positiv auffällt. Der aromatische Ojo Negro Sauvignon Blanc wurde sowohl in Betoneiern als auch in Eichenfässern fermentiert.
«Unsere Puro-Weine haben ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis», so der gewiefte Verkaufsprofi. Wo er recht hat, hat er recht. Insbesondere der biozertifizierte Puro Malbec Cabernet zeigt eine herrliche Frische und strotzt nur so von dunklen Beeren und würzigen Noten. Eine treffsichere Weinbegleitung für jedes Rindstartar oder Steak.
«Schlechter» Wein
Meiers Spitzenwein heisst Malo (zu Deutsch: schlecht). Das sei kein Widerspruch, sondern Absicht, erklärt der Unternehmer. «Wenn in New York, wo ich oft bin, eine wunderschöne Frau an ein paar Männern vorbeiläuft, heisst es oft: ‹She's real bad›, also schlecht. Doch ‹schlecht› ist hier ironisch gemeint und bedeutet eigentlich ‹interessant› und ‹gut›.»
Meier ist dafür bekannt, nie lange am gleichen Ort zu sein. Seine nächste Reise führe ihn über Hongkong nach Seattle (USA), dann weiter nach New York und schliesslich wieder zurück nach Zürich, erzählt er zum Abschluss des Gesprächs. Mit seinen 77 Jahren strotzt er noch immer noch vor Energie, Lebensfreude und natürlich Begeisterung für seine argentinischen Weine.