Herausforderung Klimawandel
Die globale Weinproduktion ist im Sinkflug

Gegen Jahresende veröffentlicht der Weltweinverband OIV jeweils eine erste Ernteschätzung. Wie 2023 musste die Weinproduktion auch dieses Jahr wieder Federn lassen. Die Klimaunsicherheit spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber es gibt auch Gewinner.
Publiziert: 29.12.2024 um 14:04 Uhr
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Optimale Bedingungen für die Weinproduktion herrschten dieses Jahr in Georgien. Das Bild zeigt die Region Kakheti mit dem Kaukasus im Hintergrund.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Weinproduktion schrumpft 2024 aufgrund klimatischer Herausforderungen weltweit weiter
  • Frankreich besonders hart betroffen, Italien sichert sich Platz eins
  • Georgien erzielt mit 2,4 Millionen Hektoliter grösste Weinernte seit 24 Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Die Weinproduktion wird auch im Jahr 2024 weiter schrumpfen und tiefer liegen als 2023. Klimatische Herausforderungen in beiden Hemisphären sind der Grund, schreibt der OIV zur Ernteschätzung für das aktuelle Weinjahr – und spricht damit Klartext.

Spätfrost, Flut, Dürre und Hitze machen den Winzern zu schaffen und zwingen klassische Weinregionen bereits dazu, ihre Rebfläche drastisch zu reduzieren. Der dramatische Rückgang der Weinproduktion ist schon seit 2019 zu beobachten. Auch 2024, so das OIV, wird die Produktion um 2 Prozent schrumpfen und 13 Prozent unter dem Zehnjahresmittel liegen.

Die Weinproduktion 2024 wird sich auf einen Wert zwischen 227 und 235 Millionen Hektoliter einpendeln. Ein Volumen, das 9400 olympische Schwimmbecken füllt. Nur im Jahr 1961 wurde mit weltweit 220 Millionen Hektolitern noch weniger produziert.

Frankreich trifft es hart

Besonders hart trifft es dieses Jahr Frankreich, das 23 Prozent (10,9 Millionen Hektoliter) weniger Wein produzieren wird als 2023. Als Gründe dafür nennt das OIV ungünstige Witterungsbedingungen (Dauerregen, Krankheitsausbrüche, schlechte Blüte der Reben, Dürreperioden und Hagelstürme), die sich auf alle Weinregionen des Landes auswirkten. Dass in Regionen wie Bordeaux, Languedoc-Roussillon und im Rhone-Tal Rebflächen aufgegeben werden, kommt hinzu.

Italien weltweit an erster Stelle

Die Produktion in Italien wird nach einem schlechten Jahrgang 2023 auf ein Plus von 7 Prozent (2,7 Millionen Hektoliter) geschätzt. Zwar liegt die Produktion 13 Prozent unter dem Fünfjahresmittel, aber Italien sichert sich damit wieder Platz eins im weltweiten Ranking, gefolgt von Frankreich, Spanien und den USA.

Georgien profitiert

An der Schnittstelle zwischen Europa und Asien wird Georgien mit 2,4 Millionen Hektolitern seine grösste Weinernte seit 24 Jahren einfahren. Beste Wetterkonditionen in allen wichtigen Weinanbaugebieten der Kaukasus-Republik sorgten für 20 Prozent mehr Wein im Vergleich zum Vorjahr.

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