Auf einen Blick
- Frankreich bewilligt 120 Mio. Euro für Weinberg-Entfernung
- Subventionen sollen Winzern helfen, Anbauflächen zu reduzieren oder ganz aufzugeben
- Anträge bis Ende 2024 einreichen, Rodung bis Frühling 2025 abschliessen
Die französische Weinindustrie steht vor einem radikalen Umbruch. Wie «Meininger's International» kürzlich berichtete, hat die französische Regierung nach monatelangen Verhandlungen von der Europäischen Union grünes Licht erhalten, 120 Millionen Euro an Subventionen für die dauerhafte Entfernung von Weinbergen bereitzustellen. Diese Massnahme soll rund 30'000 Hektar Weinberge betreffen – das ist mehr als doppelt so viel wie alle Rebflächen der Schweiz zusammen.
Mit einer Förderung von 4000 Euro pro Hektar wird Winzerinnen und Winzern ermöglicht, ihre Anbauflächen drastisch zu reduzieren oder sich sogar vollständig aus dem Weinbau zurückzuziehen. Diese Entscheidung kommt jedoch nicht aus heiterem Himmel. Der Rückgang des globalen Weinkonsums ist einer der Hauptgründe für diesen Schritt. Immer mehr Menschen greifen zu anderen Getränken und der Weinmarkt ist härter umkämpft denn je.
Angebot und Nachfrage soll ins Gleichgewicht
Besonders der Wettbewerb mit preiswerteren Weinen aus dem Ausland setzt französischen Produzenten stark zu. Hinzu kommt das erratische Wetter der letzten Jahre, das die Erträge beeinträchtigt und die Arbeit im Weinberg immer unvorhersehbarer macht. Die Subventionen sollen es den Winzern erleichtern, ihre Weinberge entweder teilweise oder komplett zu roden. Allerdings werden nur solche Unternehmen gefördert, die sich zu einer dauerhaften Entfernung ihrer Weinberge verpflichten.
Insgesamt können Weingüter bis zu 280'000 Euro erhalten, doch die Zeit läuft. Bis Ende 2024 müssen sämtliche Anträge eingereicht werden, und bis zum Frühling 2025 muss die Entfernung der Rebstöcke abgeschlossen sein. Die drastische Massnahme ist Teil eines grösseren Plans, das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im französischen Weinsektor wiederherzustellen. Ob die Aktion dazu ausreicht oder ob in den kommenden Jahren noch weitere Rebberge entfernt werden müssen, wird die Zeit zeigen.