Italien, Frankreich und Spanien sind zwar weiterhin unsere Lieblinge in Sachen Wein. In den letzten Jahren haben aber Länder wie Österreich, Portugal oder Deutschland mächtig aufgeholt – und seit kurzem drängen vermehrt Gebiete auf die nationale Weinkarte, die man noch vor einiger Zeit nicht mit erstklassigen Tropfen in Verbindung brachte. Die wirtschaftliche Wende hat in Ländern wie Slowenien, Ungarn, Kroatien oder Serbien zu einer markanten Qualitätssteigerung im Anbau am Rebberg sowie im Ausbau im Keller geführt. Diese Regionen setzen heute erfolgreich auf ihre einzigartigen Rebsorten und Weinstile, die gleichzeitig traditionelle und moderne Einflüsse vereinen.
Tourismus sorgt für Qualitätssteigerung
Vor allem die mediterranen Anbaugebiete hängen wirtschaftlich von den Touristinnen und Touristen ab. Deshalb können sich vor allem luxuriösere Feriendestinationen wie manche griechische Inseln oder mondäne Badeorte an der dalmatinischen Küste in Kroatien keine minderwertigen Tropfen als Speisebegleiter leisten. Also wurde in grossem Stil in die lokale Weinproduktion investiert, was mittlerweile Früchte trägt. In Griechenland zum Beispiel sind die Zeiten von Retsina glücklicherweise vorbei. Heute sind die Tropfen preisgekrönt und die Feriengäste schätzen sie im Zusammenspiel mit authentischer lokaler Küche. So harmoniert beispielsweise die autochthone griechische Rebsorte Agiorgitiko (auch bekannt als St. Georgstraube) hervorragend mit gegrilltem Lamm oder Moussaka. Und die kroatische Sorte Graševina (verwandt mit der Welschriesling-Traube) passt wunderbar zu Meeresfrüchtesalat, gegrilltem Fisch oder traditionellen Fleischpasteten.
Die Schweiz als idealer Markt
Aber reicht das aus, um einen Trend zu entfachen? Jeder von uns weiss, dass der Primitivo vor allem in Apulien der Hit ist und der Vermentino seinen Zauber während eines sommerlichen Sonnenuntergangs an der tyrrhenischen Küste versprüht – in der kühlen, verregneten Schweiz jedoch ganz anders schmeckt. Deshalb trinken Italiener italienischen Wein, Franzosen französische Tropfen. Doch die Schweiz tickt anders. Die kaufkräftige und multikulturelle Bevölkerung bietet einen idealen Markt für Weine aus aufstrebenden Weinbaugebieten. Denn entgegen dem Sprichwort «Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht», sind die Schweizerinnen und Schweizer weintechnischen Neuentdeckungen nicht abgeneigt. Von der Migration hat die Schweiz eben nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch profitiert. Vielfalt als Gewinn für die Gesellschaft – in jeglicher Hinsicht!
Deshalb setzt Coop auf Weine aus dem Balkan, aus Griechenland oder Osteuropa. Nicht nur, um das Heimatgefühl der Einwanderer zu bedienen, sondern vor allem wegen der Qualität, die diese Tropfen heute mitbringen.
Bei der Degustation diverser Weine fällt neben der stilistischen und geschmacklichen Vielfalt nicht zuletzt das geniale Preis-Genuss-Verhältnis dieser Weine auf.
5 ausgewählte Südosteuropäer
Tamjanika Zuti Cvet Vinarija Aleksić, Serbien, für 14.95 Franken
Ich habe diesen frischen, fruchtig, blumigen Weisswein als sehr interessanten Weisswein empfunden. Vor allem zum lauwarmen Kartoffelsalat mit Gurken macht er eine sehr gute Figur. In der Nase parfümiert, mit intensiven Aromen nach Rosenblüten und zitrischen Komponenten verspricht er viel Trinkspass, der dies auch am Gaumen einhält. Mit zurückhalltender Säure, exotischer Aromatik und einem ansprechenden Abgang passt dieser Tropfen auch sehr gut zu gegrilltem Fleisch oder gar zu orientalischen Gerichten.
Tamjanika Zuti Cvet Vinarija Aleksić, Serbien, für 14.95 Franken
Ich habe diesen frischen, fruchtig, blumigen Weisswein als sehr interessanten Weisswein empfunden. Vor allem zum lauwarmen Kartoffelsalat mit Gurken macht er eine sehr gute Figur. In der Nase parfümiert, mit intensiven Aromen nach Rosenblüten und zitrischen Komponenten verspricht er viel Trinkspass, der dies auch am Gaumen einhält. Mit zurückhalltender Säure, exotischer Aromatik und einem ansprechenden Abgang passt dieser Tropfen auch sehr gut zu gegrilltem Fleisch oder gar zu orientalischen Gerichten.
Agiorgitiko Nemea Domaine Skouras, Griechenland, für 14.95 Franken
Dieser fleischige, konzentrierte und vielschichtige Rotwein harmoniert vor allem mit Lamm und den typisch griechischen Beilagen wie Auberginen und Oliven. In der Nase intensiv duftend nach reifen dunklen Beeren und Süssholz präsentiert er sich am Gaumen mit feiner Tanninstruktur, delikater Säure und ziemlich langem Abgang.
Agiorgitiko Nemea Domaine Skouras, Griechenland, für 14.95 Franken
Dieser fleischige, konzentrierte und vielschichtige Rotwein harmoniert vor allem mit Lamm und den typisch griechischen Beilagen wie Auberginen und Oliven. In der Nase intensiv duftend nach reifen dunklen Beeren und Süssholz präsentiert er sich am Gaumen mit feiner Tanninstruktur, delikater Säure und ziemlich langem Abgang.
Kutjevo Suho Vino Grasevina Krauthaker, Kroatien, für 15.95 Franken
Dieser reinsortige Graševina hat es in sich. In der Nase zunächst noch etwas verhalten, doch mit etwas Luft entwickeln sich zarte Aromen frischer Blumen, zusammen mit zitrischen Komponenten und leicht exotischen Tönen. Am Gaumen mit zurückhaltender Säure, einer cremigen Textur und einem ziemlich langen Abgang. Passt perfekt zu Apérohäppchen oder einem Safranrisotto mit Lachs.
Kutjevo Suho Vino Grasevina Krauthaker, Kroatien, für 15.95 Franken
Dieser reinsortige Graševina hat es in sich. In der Nase zunächst noch etwas verhalten, doch mit etwas Luft entwickeln sich zarte Aromen frischer Blumen, zusammen mit zitrischen Komponenten und leicht exotischen Tönen. Am Gaumen mit zurückhaltender Säure, einer cremigen Textur und einem ziemlich langen Abgang. Passt perfekt zu Apérohäppchen oder einem Safranrisotto mit Lachs.
Rebula Quercus Goriska Klet Brda, Slowenien, für 9.95 Franken
Wer sagt denn, dass Ribolla Gialla nur in Italien zur Bestform auflaufen kann? Geografisch unmittelbar neben Friaul – immerhin dem besten Weissweingebiet Italiens und Geburtsstätte der Italian-Super-Whites – gelegen, punktet dieser Slowene nicht nur wegen des genialen Preis-Genuss-Verhältnisses: In der Nase zitrisch, mit Aromen frischer Äpfel und zurückhaltenden Holzeinsatz kommt am Gaumen eine weiche, fast buttrige Struktur zum Tragen. Mit langanhaltendem Finale serviert er sich am besten zu geräuchertem Schinken oder Gemüsesuppe.
Rebula Quercus Goriska Klet Brda, Slowenien, für 9.95 Franken
Wer sagt denn, dass Ribolla Gialla nur in Italien zur Bestform auflaufen kann? Geografisch unmittelbar neben Friaul – immerhin dem besten Weissweingebiet Italiens und Geburtsstätte der Italian-Super-Whites – gelegen, punktet dieser Slowene nicht nur wegen des genialen Preis-Genuss-Verhältnisses: In der Nase zitrisch, mit Aromen frischer Äpfel und zurückhaltenden Holzeinsatz kommt am Gaumen eine weiche, fast buttrige Struktur zum Tragen. Mit langanhaltendem Finale serviert er sich am besten zu geräuchertem Schinken oder Gemüsesuppe.
Kékfrankos Tüzkö Estate, Ungarn, für 7.95 Franken
Ich bin ja ein absoluter Fan der Rebsorte «Blaufränkisch», in Ungarn «Kékfrankos» genannt. Seine reichhaltigen Aromen passen zu verschiedenen Gerichten. Traditionell entkorkt man ihn zu Gulasch oder würzigem Käse. In der Nase schwarzbeerig, würzig und intensiv. Am Gaumen elegant und gleichzeitig kräftig, mit rauchigem Abgang und langanhaltendem Finale. Die Verkostung dieses Tropfens hat mir mal wieder gezeigt, dass wunderbarer Wein nicht teuer sein muss. Ein absoluter Geheimtipp!
Kékfrankos Tüzkö Estate, Ungarn, für 7.95 Franken
Ich bin ja ein absoluter Fan der Rebsorte «Blaufränkisch», in Ungarn «Kékfrankos» genannt. Seine reichhaltigen Aromen passen zu verschiedenen Gerichten. Traditionell entkorkt man ihn zu Gulasch oder würzigem Käse. In der Nase schwarzbeerig, würzig und intensiv. Am Gaumen elegant und gleichzeitig kräftig, mit rauchigem Abgang und langanhaltendem Finale. Die Verkostung dieses Tropfens hat mir mal wieder gezeigt, dass wunderbarer Wein nicht teuer sein muss. Ein absoluter Geheimtipp!
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Château Gysi» für Mondovino.
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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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