Normalerweise trifft sich die Weinelite im April zu der grossen «Primeur»-Verkostung des künftigen Bordeaux-Jahrgangs. Die Tropfen werden dabei sensorisch getestet und bewertet, noch bevor sie überhaupt in Flaschen abgefüllt werden. Einflussreiche Weinmedien wie der legendäre Wine Advocate steigern nicht nur die Absatzchancen besonders gut bewerteter Châteaux, sondern beeinflussen den Releasepreis der klassifizierten Châteaux für den aktuellen Jahrgang.
Corona drückt auf die Preise
Aber in Pandemiezeiten ist alles anders. Obschon sich im letzten Jahr die Verkostung des künftigen Bordeaux-Jahrgangs wegen Corona verspätete und aufgrund der Reisebeschränkungen komplizierter gestaltete, war sich die Weinwelt einig: 2019 ist ein grosser Jahrgang, der fast nahtlos an den «Jahrhundertjahrgang 2018» anknüpfen kann! Die Subskriptionspreise fielen trotzdem um bis zu 30%, was nicht nur dem Virus, sondern beispielsweise auch den Strafzöllen auf französischen Weinen in den USA und den unsicheren Auswirkungen des Brexits geschuldet war.
Auf einen sehr heissen Sommer folgte vor zwei Jahren ein vergleichsweise kühler und feuchter September. Davon profitieren die Tropfen in doppelter Hinsicht. Willkommene Frische kombiniert mit vollreifem Traubengut bedeutet nämlich nicht nur Extraktsüsse und Kraft, sondern eben auch Eleganz, Finesse und grosse Lagerungsfähigkeit. Wer die nötige Geduld aufbringt, die Weine ein paar Jahre liegen zu lassen, sollte zugreifen. Die 19er Bordeaux’ sind eine interessante Investition, wurden doch die Einstandspreise aufgrund der Coronakrise deutlich nach unten korrigiert.
Auf einen sehr heissen Sommer folgte vor zwei Jahren ein vergleichsweise kühler und feuchter September. Davon profitieren die Tropfen in doppelter Hinsicht. Willkommene Frische kombiniert mit vollreifem Traubengut bedeutet nämlich nicht nur Extraktsüsse und Kraft, sondern eben auch Eleganz, Finesse und grosse Lagerungsfähigkeit. Wer die nötige Geduld aufbringt, die Weine ein paar Jahre liegen zu lassen, sollte zugreifen. Die 19er Bordeaux’ sind eine interessante Investition, wurden doch die Einstandspreise aufgrund der Coronakrise deutlich nach unten korrigiert.
In den Genuss dieser willkommenen und in gewissem Sinne auch überfälligen Preiskorrektur kommen dieses Jahr auch die Coop-Kunden. Noch stärker als sonst können Sie heuer von attraktiven Angeboten der Bordeaux Primeurs 2019 profitieren.
Lassen Sie sich inspirieren. «Es hät, solangs hät!».
Damit Sie den Überblick behalten und nicht vor den säuberlich aufgetürmten Original Holzkisten stehen wie der Esel vor dem Berg, stelle ich Ihnen meine Favoriten vor, die auf keinem Fall in Ihrem Keller fehlen dürfen.
Die 5 unverzichtbaren Bordeaux’ des 2019er Jahrgangs
1. Der Unkomplizierte
Saint-Émilion AOC Grand Cru, Château Pierre 1er 2019, für 19.95 Franken
Dieser Wein kann problemlos einige Jahre gelagert werden. Mit genügend Luft können Sie ihn aber getrost auch schon heute geniessen. Die Nase duftet herrlich nach Kirschen, Pflaumen und Preiselbeer-Marmelade und auch der Gaumen überzeugt mit viel Fruchtextrakt, einer moderaten Säure und einer angenehmen Bitterkeit auf der Zunge. Die Aromen erinnern an die Nase, der Eichenholzausbau präsentiert sich mit dezenten Vanillenoten sehr schön eingebunden. Der runde Wein weist eine weiche Struktur und einen echt schönen Abgang auf. Dieser Tropfen eignet sich hervorragend als unkomplizierter Speisenbegleiter zum Beispiel zu Hackbraten nach Grossmutters Art.
Ideales Trinkfenster: 2022 - 2030
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2. Der Fleischige
Saint-Émilion AOC Grand Cru Classé, Clos des Jacobins 2019, für 29.95 Franken
Ein Saint-Émilion wie er im Buche steht. Intensive Nase mit Aromen von dunklen Beeren, Pflaumenmus und delikaten Röstaromen. Am Gaumen präsentiert sich der Tropfen mit knackiger Säure, einem vollem Körper, noch etwas sperrigen, aber schon sehr gut eingebundenen, engmaschigen Tanninen. Trotz seiner unglaublichen Power und seiner animalischen Fleischigkeit wirkt der Wein nicht kompottig, sondern wunderbar elegant und mit viel Tiefgang. Sein langer und facettenreicher Abgang zeigt sein grosses Potenzial. Lassen Sie etwas Geduld walten und geniessen Sie ihn erst in ein paar Jahren zu einem gebackenen Lammkarree.
Ideales Trinkfenster: 2025 - 2040
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3. Der Edle
Haut-Médoc AOC, Château Sociando-Mallet 2019, für 34.95 Franken
Zu recht geniesst dieses Château einen erstklassigen Ruf, deshalb erstaunt mich das sensationelle Preis-Leistungs-Verhältnis immer wieder aufs Neue. Der Wein präsentiert sich schon in der Nase unglaublich komplex. Aromen von Brombeere und Cassis paaren sich mit Minze, Schokolade und gerösteten Kaffeebohnen. Am Gaumen entfaltet sich dann das ganze Potential dieses Prachtstropfens: Lebendige Säure und griffige Tanninen allererster Qualität verleihen ihm eine hervorragende Langlebigkeit. Seine edle Textur bietet allerbesten Trinkgenuss und endet in einem sehr langen, etwas rauchigem Finale. Schmeckt herrlich zu Rehrücken oder Hirschpfeffer. Diesen Wein zu diesem unschlagbaren Preis müssen Sie unbedingt kaufen und einlagern.
Ideales Trinkfenster 2026 - 2045
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4. Der Würzige
Saint-Estèphe AOC, Château Phélan-Ségur 2019, für 44.95 Franken
Das herrschaftliche Anwesen produziert seit Jahrzehnten qualitativ hochstehende Weine und gehört mittlerweile zu den bedeutendsten Weingütern von Bordeaux. Die hohen Erwartungen kann der 2019er spielend erfüllen. Der Wein präsentiert sich in der Nase noch etwas verhalten, schlägt am Gaumen aber dann mit voller Wucht ein. Aromen von leicht gekochter, dunkelbeeriger Frucht paaren sich mit einer rauchigen Mineralität und herrlich würzigen Komponenten. Die präsente Säure und die engmaschigen und schon erstaunlich reifen Tannine verleihen diesem Klassiker grosses Lagerungspotential. Ausgeprägte Geschmacksintensität und schöne Holzaromatik vereinen sich im langanhaltenden Abgang. Als Speisenbegleiter lässt sich dieses Spitzengewächs wunderbar zur Ente, zum Entrecôte oder zu rezentem Hartkäse geniessen.
Ideales Trinkfenster 2025 - 2050
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5. Der Klassische
Margaux AOC 3ème Cru Classé, Château Giscours 2019, für 54.95 Franken
Diesen Wein müssen Sie unbedingt noch ein paar Jahre liegen und reifen lassen. Doch schon jetzt deutet er an, wohin die Reise gehen wird. Ausgeprägt floral und filigran präsentiert sich die Nase mit Aromen von roten und dunklen Beeren, bitteren Mandeln und duftender Zigarrenkiste. Am Gaumen kontert seine ausgeprägte Tanninstruktur die knackige Säure und offenbart ein Versprechen für die Zukunft. Der klassische Margaux ist von jugendlicher Unreife geprägt und deshalb noch leicht sperrig. Doch es deutet sich eine Eleganz und Vielseitigkeit an, die ein unvergleichliches Trinkerlebnis in Aussicht stellt. Der superlange Abgang ist der letzte Beweis für seine Topqualität.
Ideales Trinkfenster: 2028 - 2040
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Der Artikel stammt von Tobias Gysi, angehender Weinakademiker – und Blick-Fotochef.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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