Lambert Estate
Wie viele Weingüter ist auch das australische Lambert Estate durch eine generationenübergreifende Familiengeschichte gewachsen. Der aus dem US-Bundesstaat Wisconsin stammende Jim Lambert verliebte sich auf einer Geschäftsreise in den 80er-Jahren in die durch sanfte Hügel geschwungene Landschaft im australischen Barossa Valley und deren Weinkultur. Kurze Zeit später gründete er zusammen mit seiner Ehefrau Pam sein eigenes Weingut und wanderte aus. Wenige Jahre später folgte ihm sein Sohn Kirk, der bei seinem Önologie-Studium an der Adelaide University seine zukünftige Ehefrau Vanessa kennenlernte. Mittlerweile haben Kirk und Vanessa mehrere Kinder, die bereits zur dritten Generation von Lambert Estate zählen.
Nachhaltigkeit ist ein Riesenthema für Jim Lambert und seine Familie: «Durch unsere Solaranlagen erzeugen wir täglich mehr Strom, als wir verbrauchen. Egal, ob Pizzaofen im Restaurant oder unsere elektrischen Fahrzeuge, alles läuft dank hauseigenem Strom. Das gesammelte Regenwasser verwenden wir für die Bewässerung unserer Rasenflächen und Gärten», so Lambert zu Blick. Rund die Hälfte des 100 Hektar grossen Anwesens ist mit Rebbergen bepflanzt. Daneben werden über 200 verschiedene Sorten Obst und Nüsse angebaut, sowie Kräuter für das hauseigene Restaurant. Mittlerweile werden auf Lambert Estate über 20 verschiedene Weine abgefüllt und in 13 Länder exportiert, darunter auch in die Schweiz.
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In London kredenzt mir Jim eine spannende Serie der Rebsorten Chardonnay, Shiraz und Cabernet Sauvignon. Sämtliche Weine zeigten eine klare Handschrift und vermochten die warmen klimatischen Bedingungen Australiens mit ausreichend Frische zu balancieren. Ein Grund dafür liegt in den Höhenlagen von bis zu 434 Höhenmeter, auf welchen viele der Lambert-Weinberge angepflanzt sind. Eine beliebte Spezialität ist The Cocolatier, eine Mischung aus bis zu 60-jährigem Tawny und dunkler Schokolade. Wer auf einer Australien-Reise das Barossa Valley erkundet, sollte dem sympathischen Familien-Weingut unbedingt einen Besuch abstatten.
Château Tanunda
Auch auf diesem Vorzeige-Betrieb im australischen Barossa Valley kommen Solaranlagen zum Einsatz. So konnte der externe Strombedarf um über 30 Prozent reduziert werden. Seit dem Jahr 1998 ist Château Tanunda übrigens teilweise in Schweizer Besitz, weshalb die beliebten Weine schon seit vielen Jahren im Schweizer Weinhandel anzutreffen sind. Der Hauptgrund liegt im attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, da sich nahezu alle Weine preislich in einem überaus fairen Rahmen bewegen. Und obwohl auch auf diesem Weingut zahlreiche Rebsorten angepflanzt werden, liefern Shiraz und Cabernet Sauvignon die beeindruckendsten Resultate. Dank ihrer körperreichen Art und reifen Frucht passen die herrlichen Weine hervorragend in die kühlen Wintermonate.
Byrne Vineyards
Als nächstes treffe ich Weingutsbesitzerin Petria Byrne und ihren Sohn Will. Ihr Familienweingut in der vierten Generation liegt in der sonnenverwöhnten Weinregion Riverland und steht für kreative Weinkompositionen, die in vielen anderen Ländern undenkbar wären. So zum Beispiel der knallige Flavabom Field White 2022, eine erfrischende Kofermentation zu je einem Drittel aus Semillon, Chardonnay und Riesling. Oder aber der körperreiche Flavabom Vine Dried Shiraz 2021, gepresst aus angetrockneten Shiraz-Trauben. Auch die anderen probierten Weine überzeugten auf ganzer Linie. Sämtliche Byrne-Weine sind übrigens vollständig vegan.
Thistledown Wine Company
Kein australischer Wein hat in so kurzer Zeit so viel Staub aufgewirbelt wie Thistledown. Spätestens nach den 97 respektive 97+ Parker-Punkten für den 2020 Thistledown Where Eagles Dare Shiraz und 2021 Thistledown Sands of Time Old Vine Single Vineyard Grenache sind die Weine heiss begehrt. Gemacht werden die edlen Tropfen von den beiden Masters of Wine Giles Cooke und Fergal Tynan, die einen bewusst frischen Stil in die Flasche zaubern. Üppiger Shiraz oder Grenache ist hier Fehlanzeige, vielmehr zeigen die Weine eine zauberhafte Leichtigkeit, die man bisher nicht mit Australien in Verbindung gebracht hat.