Blumen im Rebberg
Deshalb warnen Rosen vor Krankheiten

Oft werden Rosenstöcke vor den Rebzeilen gepflanzt. Was für den Winzer früher eine wichtige Hilfe für gesunde Reben war, ist heute eine schöne Tradition und liefert Stoff für eine gute Story.
Publiziert: 17.06.2024 um 14:05 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2024 um 16:22 Uhr
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Am Gardasee pflegt die Familie Zenato den schönen Brauch der Rosenstöcke vor den Rebzeilen.
Foto: Ursula Geiger
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Hast du dich auch schon mal gefragt, weshalb Rosen vor die Rebzeilen gepflanzt werden? Dann lass uns kurz das Rad der Zeit etwas zurückdrehen: Im 19. Jahrhundert tauchten erstmals der echte und der falsche Mehltau in europäischen Rebbergen auf. Die aus Nordamerika eingeschleppten Pilzkrankheiten sind seither ein Problem.

Auch Rosen sind anfällig für Mehltau. Allerdings werden sie früher von der Krankheit befallen als Rebstöcke. Darum pflanzten die Winzer Rosenstöcke als Zeigerpflanze vor die Rebzeilen. Wurden die Rosen krank, war für die Winzer klar: Jetzt müssen wir spritzen.

Rosen schlagen Alarm

Allerdings ist diese Theorie umstritten, denn Rosen werden öfter vom echten Mehltau befallen, während für Reben die grössere Gefahr vom falschen Mehltau ausgeht. Hohe Ertragsausfälle verursacht dieser fiese Pilz, wenn er die Rebe im Frühsommer befällt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit, Wärme und ständig nassem Laub breitet sich die Krankheit rasend schnell aus. Die grünen Beeren und das Stielgerüst vertrocknen. Die befallenen Teile müssen bei der Traubenlese im Herbst mühsam von Hand herausgeschnitten werden.

Heute alarmiert moderne Technik, wenn der Pilzdruck steigt. Eingesetzt werden Wetterstationen, mobile Sensoren und Pflanzenschutz-Apps. Die schöne Tradition der Rosen vor den Rebzeilen ist glücklicherweise aber geblieben. Deren Pflege ist einfach: Mit dem Rebschnitt werden auch sie gestutzt – und der Pflanzenschutz im Rebberg hält auch die Rosen gesund.

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