Mit rund einer Million Hektar besitzt Spanien nicht nur den grössten Bestand an Rebbau-Flächen weltweit, sondern erzeugt an seiner Qualitätsspitze auch Weine, die es mit den besten der Welt aufnehmen können. Das Weingut Vega-Sicilia vom Weinanbaugebiet Ribera del Duero gehört dabei zweifellos zur spanischen Weinelite. Erste Prämierungen bei wichtigen Wettbewerben holten sich die Weine mit den Jahrgängen 1917 und 1918 sowie im Jahr 1929 an der Exposició Internacional de Barcelona.
Vega-Sicilia Unico Gran Riserva ist ein Jahrgangswein, der frühestens zehn Jahre nach der Ernte auf den Markt kommt. Aktuell ist der 2013er-Jahrgang der jüngste aller erhältlichen Vega-Sicilias. Hauptbestandteil bildet die Rebsorte Tempranillo, die je nach Jahrgang mit einem kleinen Anteil von Cabernet Sauvignon, Carmenère, Merlot und Malbec veredelt wird. So besteht auch der 1975er-Jahrgang aus 70 Prozent Tempranillo, 15 Prozent Cabernet Sauvignon, 10 Prozent Merlot und 5 Prozent Malbec. Insgesamt wurden 44'750 Normalflaschen und 2'000 Magnums abgefüllt.
So wertvoll ist eine Flasche Vega-Sicilia Unico 1975
Blick-Leser Sven Eisenhart hat Glück, denn 1975 war ein sehr guter Jahrgang bei Vega-Sicilia, der schon in jungen Jahren führende Weinkritiker überzeugte. Bei einer Verkostung im Jahr 1995 verlieh der mittlerweile pensionierte amerikanische Weinkritiker Robert M. Parker, Jr. (75) stolze 96 von 100 Punkte. 17 Jahre später vergab auch Neil Martin (52), ein führender englischer Weinkritiker, solide 95 von 100 Punkte und lobte unter anderem die delikaten Aromen von Kirsch, getrocknetem Fleisch und einer Prise Eukalyptus.
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48 Jahre nach der Ernte scheint der Zenit des Weins allerdings in die Nähe zu rücken, oder je nach Flaschenlagerung, bereits überschritten zu sein. Unter perfekten Bedingungen in einem kühlen Weinkeller gelagert, kann der 1975er Vega-Sicilia im Glas unter Umständen noch überraschen, birgt aber auch Chancen für eine Enttäuschung. In Spanien wird der 1975er zurzeit für rund 800 Franken angeboten, während in Singapur ein Angebot für rund 900 Franken vorliegt. Vereinzelt tauchen Einzelflaschen auch auf Weinauktionen auf, je nach Zustand vielleicht sogar noch zu einem tieferen Preis.