Die Frage nach der Haltbarkeit von Weinen ist komplex und persönlich. Manche mögen Weine jung und frisch, während andere ältere Tropfen bevorzugen. Im Grundsatz kann die Lebensdauer von Weinen in vier Phasen unterteilt werden. Diese Einteilung ist aber nur dann sinnvoll, wenn Weine überhaupt ein Lagerpotenzial aufweisen. Ebenso kann die Dauer der einzelnen Phasen je nach Weinjahr und Weintyp stark variieren.
Jugendliche Phase
In dieser Phase sind viele Weine frisch und fruchtig. Sie sind zugänglich, offenbaren allerdings häufig noch nicht ihre gesamte Geschmackstiefe. Die allermeisten Weine werden in dieser Phase getrunken.
Reifephase
Während dieser Zeit entwickeln manche Weine komplexe Aromen und Geschmacksprofile. Rotweine können weichere und geschmeidigere Gerbstoffe erhalten und an Harmonie gewinnen.
Plateauphase
Nach dem Abschluss der Reifephase beginnt jetzt die ideale Trinkreife. Im Stadium der Plateauphase bleibt Wein lange stabil und sein Geschmack und Aroma verändern sich nur langsam.
Abbauphase
Im Anschluss an die Plateauphase geht es für Wein nur noch bergab. Nach und nach verblasst die Frucht und es entwickeln sich modrige Pilznoten oder unangenehme Gerüche nach faulen Eiern.
Haltbarkeit von Weinen aus Tessin und Italien
Mit wenigen Ausnahmen sind trockene Tessiner Weissweine für den raschen Konsum innerhalb von wenigen Jahren nach der Abfüllung gedacht. Manche Rotweine können hingegen von einer mehrjährigen Lagerung profitieren. Gut gelagerte Flaschen vom 2007er Castello Luigi Rosso verweilen immer noch in der Plateauphase und bieten ein Trinkerlebnis auf höchstem Niveau.
Während die allermeisten trockenen italienischen Weissweine ebenfalls in ihrer jugendlichen Phase den grössten Trinkspass bieten, sind viele italienische Rotweine wahre Langstreckenläufer. Top-Weine wie Barolo, Amarone, Brunello di Montalcino oder Supertoskaner glänzen oft auch nach mehreren Jahrzehnten in der Flasche.