Auf einen Blick
- Fruchtige Aromen und leichte Süsse zeichnen Primitivo aus
- Bis zu 18 Gramm Restzucker pro Liter sind erlaubt
- Rotweine mit leichter Restsüsse auch in Kalifornien und Australien
Auf den fruchtbaren Böden Apuliens, im sonnigen Süden Italiens, gedeiht die Rebsorte Tribidrag, besser bekannt als Primitivo. Begünstigt durch das warme Mittelmeerklima und kühlende Meeresbrisen, zählt fruchtbetonter, körperreicher und geschmeidiger Primitivo sowohl in Italien als auch hierzulande zu den beliebtesten Rotweinen.
Die süditalienischen Tropfen überzeugen in der Regel mit reifer Frucht, würzigen Noten, einem vollen Körper und oft einem Hauch von konfitüreartigen Aromen, die durch getrocknete Beeren entstehen. Auffällig ist aber auch die dezente Süsse, die viele Primitivo-Exemplare auszeichnet.
Primitivo ist nicht immer trocken
Laut geltendem EU-Recht sind Rotweine dann trocken, wenn sie maximal vier Gramm Restzucker pro Liter enthalten. Theoretisch wären sogar bis zu neun Gramm möglich, sofern die Weinsäure den Restzuckergehalt um höchstens zwei Gramm unterschreitet. Gängige italienische Rotweine wie Barolo oder zum Beispiel auch roter Bordeaux liegen in diesem trockenen Bereich.
Ein Blick ins lokale Weingesetz der bekannten Primitivo di Manduria DOC zeigt, dass dort tatsächlich ein Restzuckergehalt von bis zu 18 Gramm pro Liter erlaubt ist. Viele Weingüter nutzen diese Regelung und erzeugen Weine mit einer wahrnehmbaren Restsüsse – eine Eigenschaft, die bei einer breiten Konsumentenschicht auf Anklang stösst. Rotweine mit leichter Restsüsse gibt es aber auch ausserhalb Italiens. Bekannte Beispiele wären unter anderem 19 Crimes oder Apothic aus Kalifornien sowie australischer Yellow Tail Shiraz, die alle hierzulande erhältlich sind.