Auf einen Blick
- Kurz vor der Ernte zerstörten Saboteure 890 Rebstöcke
- Der Schaden wird mit über 100'000 Euro beziffert
- Die teils uralten Rebstöcke wurden auch für Forschungsprojekte gebraucht
Rebenfrevler sägten nachts auf einer 0,7 Hektar grossen Fläche in der Weinregion Rías Baixas 890 Rebstöcke um. Nur zehn blieben verschont, wahrscheinlich reichte die Zeit nicht.
Überwachungskameras filmten mehrere vermummte Personen. Dass die Saboteure vom Fach waren, scheint klar, denn es wurden elektrische Kettensägen und Druckluftscheren benutzt, wie sie im Weinbau üblich sind. Die Polizei ermittelt.
100'000 Euro Schaden für Winzer
Der Schock ist gross für den Besitzer der Parzelle, der seine Ernte an die kleine Kooperative Viña Moraima liefert. Er beziffert den Schaden auf über 100'000 Euro. Die Wiederherstellung der Anlage koste Geld, und bis die Reben in den Ertrag kommen, dauere es vier Jahre, erklärte er in der Tageszeitung «Diario de Pontevedra».
Doch der Verlust lässt sich in Geld nicht messen. Die knorrigen Rebstöcke waren teils weit über 100 Jahre alt und stammten noch aus der Zeit vor der Reblauskatastrophe.
Die zerstörten uralten Stöcke dienten der Forschung, denn alte Rebbestände sind ein wertvoller Genpool für Züchtungsprojekte und werden darum mit viel Aufwand erhalten.
Spezieller Rebbau
In der am Atlantik gelegenen Region wird hauptsächlich die weisse Sorte Albariño angebaut. In den traditionellen Rebbergen wachsen die Reben im Pergolasystem, das von Granitpfosten getragen wird. Der Boden unter dem Blätterdach wurde früher für den Anbau von Mais und Gemüse genutzt.
In einem offenen Brief an die mutmassliche Täterschaft schreiben die Verantwortlichen von Viña Moraima: «Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir noch nicht in der Lage, den wirtschaftlichen Schaden zu beziffern, der durch den Angriff auf unseren Weinberg entstanden ist, insbesondere im Hinblick auf die alten Rebstöcke, die unersetzlich und von unschätzbarem Wert sind.»