Von Japan bis Brasilien
So grilliert die Welt

Grillieren ist die älteste Garmethode der Welt – und als solche in jedem Land eine ganz heisse Nummer, mit feinen Unterschieden. Eine Reise um die Rosts dieser Welt.
Publiziert: 28.06.2022 um 12:02 Uhr
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Anna Blume

USA

US-amerikanische BBQs sind oft ein Happening. Schon früher trafen sich Angehörige aller Schichten rund um den Grill. Bis heute ist es ein soziales Ereignis geblieben. Das Fleisch wird bei niedrigen Temperaturen gesmoked, das verleiht ihm den typischen Rauch-Geschmack und macht es so saftig. Mindestens ebenso wichtig sind die Sossen.

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Argentinien

Ein Kontrastprogramm zum schnell gegrillten Steak ist das Asado (spanisch für «Gegrilltes», «Geröstetes»), in Argentinien zählt es quasi zur allgemeinen Lebensphilosophie und wird oft als Familienfest zelebriert. Dabei wird das Fleisch stundenlang bei niedriger Temperatur gegart, bis es wunderbar zart und saftig ist.

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Australien

In Down Under glühen die Kohlen vor allem am 26. Januar, dem Nationalfeiertag. Dann bleibt kein Grill frei. Und davon gibt es reichlich. Denn Australiens Gemeinden stellen in Parks und an den Stränden gratis Grills zur Verfügung. «Barbie» nennen die Aussies ihre Grillpartys. Beilagen spielen dabei eine untergeordnete Rolle, wenn nicht gar keine. Zum Fleisch gibt’s Brot – und Bier

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Japan

Grillen à la Japan, das ist eher filigran. Statt grossen Steaks landen normalerweise dünne Fleischscheiben auf einem Tischgrill. Yakiniku (übersetzt: «gegrilltes Fleisch») ist dem koreanischen Gericht Bulgogi entlehnt, ebenfalls ein traditionelles Barbecue. Dabei wird dünnes Fleisch über einer Kohleflamme gegart. Die Japaner haben das übernommen und tunken die Stücke aus Rind, Schwein, Schaf oder Huhn anschliessend in Tare, eine Sauce aus Sojasauce, Sake, Zucker, Mirin, Knoblauch und Sesam. Beim «Teppanyaki» kommen Fleisch, Fisch und Gemüse auf eine grosse Platte (Teppan steht für «Eisen»). Viele japanische Restaurants machen daraus eine wahre Kochshow direkt am Tisch der Gäste.

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Spanien

A la Plancha (plancha heisst «Eisen) ist die traditionelle spanische Zubereitungsmethode für Fleisch, Fisch und Gemüse. Vorteile der Eisenplatte? Grillgut kann schnell und scharf angebraten werden (die Temperatur beträgt zwischen 300 und 320 Grad) und durch die pfannenähnliche Konstruktion während des Grillens problemlos mit Marinaden übergossen werden. Plancha-Platten haben oft zwei Seiten, eine gerippte für Gemüse, Meeresfrüchte oder Geschnetzeltes. Und eine glatte, auf der sich auch Spiegeleier, Omelettes oder Pfannkuchen zubereiten lassen.

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Brasilien

Brasilianer sind nicht nur auf dem Fussballplatz Weltmeister, sondern auch am Grill. Man trifft sich in grosser Runde zum Churrasco. Der Begriff beruht auf Lautmalerei, soll er doch das Geräusch des Fettes widerspiegeln, das während des Grillens ins Feuer tropft. Beim Churrasco wird das Fleisch, idealerweise mit einer dicken Fettschwarte, nur mit grobem Meersalz gewürzt, am Spiess in grossen Lappen über Holzkohle durchgegrillt und anschliessend in mundgerechte Stücke geschnitten. Geschmacklich ein Volltreffer.

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Südafrika

In Südafrika ist dem Grillabend ein ganzer Tag gewidmet, der Braai Day am 24. September. Braai bedeutet «grillieren» auf Afrikaans. Beim Braais gehts um Gemeinschaft, es ist ein soziales wie kulinarisches Ereignis. Gebrutzelt wird klassischerweise über Holz, Standardfleischsorten sind Rind und Lamm, mitunter aber auch Strauss, Antilope oder Gnu. Dazu gibts leckere Chutneys, Grillgemüse und Salate. Die wichtigste Zutat: Gemütlichkeit. Südafrikaner grillieren erst alles fertig und essen dann gemeinsam. Die Wartezeit überbrückt man mit guten Gesprächen und einem Glas Wein.

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