Fehler 1: Mit Zeitungspapier anfeuern
Zeitungspapier – zusammengeknüllt, zwischen die Kohle gestopft und angezündet – mag einem als naheliegende Methode erscheinen, einen Holzkohlegrill anzufeuern. Silvia Seiler (45), Grill-Meisterin aus Mägenwil AG, rät davon ab. Sie gibt seit 2016 hauptberuflich Grill-Kurse und sagt: «Zeitung verbrennt viel zu schnell. Und wenn es windet, wird die brennende oder verbrannte Zeitung oft weggeblasen.» Das könne zu Brand- oder Russflecken auf Kleidung oder Gartenmöbeln führen. Besser geeignet sind laut Seiler Holzwolle oder ökologische Anzündwürfel, die nicht aus weissem Paraffin sind. Beide sind in den meisten Super- oder Baumärkten ab fünf Franken erhältlich.
Silvia Seiler (45) bietet seit 2016 hauptberuflich Grill-Kurse in Mägenwil AG an. Sie grilliert alles, was sich grillieren lässt – doch am liebsten hat sie ein gutes Stück Fleisch. Zwischendurch backt sie auch Schokoladenkuchen mithilfe eines Grills.
Silvia Seiler (45) bietet seit 2016 hauptberuflich Grill-Kurse in Mägenwil AG an. Sie grilliert alles, was sich grillieren lässt – doch am liebsten hat sie ein gutes Stück Fleisch. Zwischendurch backt sie auch Schokoladenkuchen mithilfe eines Grills.
Fehler 2: Flüssigbrennmittel verwenden
Auch wenn es länger dauert, bis sich die Glut entwickelt, sollte man auf keinen Fall Flüssigbrennmittel wie Brennsprit oder Brennpaste als Hilfsmittel verwenden, sagt Seiler. «Diese Brandbeschleuniger können zu schweren Verbrennungen führen.» Insbesondere Brennsprit werde oft unterschätzt. Die Flüssigkeit verdunstet schon bei Raumtemperatur und die dabei entstehenden Dämpfe sind brennbar. Gleiches gilt für die Flüssigkeit selbst: Wird sie entzündet, bilden sich grosse Stichflammen. Neben dem Sicherheitsrisiko haben Flüssigbrennmittel einen weiteren Nachteil: Beim Verbrennen entsteht ein oft beissender Geruch, der sich unter Umständen auf den Geschmack des Grillguts auswirken kann. Auch hier gilt gemäss Seiler: Holzwolle oder ökologische Anzündwürfel verwenden.
Fehler 3: Briketts statt Kohle verwenden
Briketts bestehen aus gemahlener Kohle, die gepresst wird. Sie haben eine regelmässigere Struktur, brennen gleichmässiger und speichern Hitze länger als herkömmliche Holzkohle. Aber es dauert oft lange, bis aus Briketts eine richtig gute Glut entsteht. Für Grillstücke wie Steaks, Würste oder Gemüse, die in der Regel nicht länger als 15 Minuten grilliert werden, eigne sich daher Holzkohle besser, sagt Seiler. «Mit Holzkohle hat man bereits nach 20 Minuten eine schöne Glut.» Für Grillstücke wie Pulled Pork oder einen Braten, die länger grilliert werden müssen, seien Briketts hingegen gut geeignet. Wichtig ist bei Kohle wie Briketts, dass das Grillgut erst auf den Rost gelegt wird, wenn die Glut orange-weisslich ist. Seiler: «Ist ein weisser Rand an den Kohle- oder Brikettstücken erkennbar, sind sie genug heiss und der Grill ist bereit.»
Fehler 4: Minderwertige Kohle verwenden
Billige Kohle kommt meist in Form von weniger grossen und weniger harten Kohlestücken daher. Diese brennen weniger gut und vor allem weniger lang als grössere Stücke. Wurde der Kohlesack während des Transports herumgeworfen oder durchgeschüttelt, werde die Kohle staubig und bröckelig, sagt Seiler. Auch das hat einen negativen Einfluss auf die Qualität. Gleiches gelte für Kohle, die während der Lagerung feucht wurde – etwa in einem Papiersack in der Garage. «Sie brennt viel schlechter, und der Grill wird deshalb weniger heiss.» Daher lohne es sich, hochwertigere Kohle zu kaufen. Sie besteht aus grossen Stücken und schimmert bläulich. Minderwertige Kohle ist oft mattschwarz.
Fehler 5: Zu viel Luft zuführen
Verwende man fürs Anfeuern des Holzkohlegrills einen Anzündkamin, sei die Luftzufuhr gewährleistet, sagt Seiler. Die darin aufgeschichtete Kohle wird unten angezündet, sodass die Flammen und die warme Luft nach oben steigen. Dadurch entwickelt sich im Kamin ein Sog, der das Feuer und die Glutbildung vorantreibt. Weitere Zufuhr von Luft mithilfe eines Blasebalgs oder eines Grill-Föhns sei nicht nötig, sagt Seiler. «Das führt nur dazu, dass Russ aufgewirbelt wird, der sich auf Grillrost und Grilldeckel ablagern kann. Damit steigt das Risiko, dass auch das Grillgut russig wird.»