Genossenschaftskellereien haben Nachteile, weil sie meistens gross und träge sind. Aber auch ganz unbestrittene Vorteile. Am besten nutzen diese in Italien die Kellereien im Südtirol. Aber nicht nur.
Nehmen wir das Beispiel Sizilien. 1958 wird dort eine Genossenschaft gegründet, welche die Insel aufmischen sollte: Die Cantine Settesoli. Treibende Kraft dahinter ist Diego Planeta, der mittlerweile mit seinem eigenen Ätna-Weingut zu Ruhm gelangt ist. Mittlerweile finden sich 2000 Traubenlieferanten zusammen, die 6000 Hektaren bewirtschaften. Das sind fünf Prozent von Siziliens Anbaufläche. Damit sind die Cantine Settesoli eine der grössten Gensossenschafts-Kellereien Europas!
Die besten Terrains gesucht … und gefunden
Irgendwann ist den Köpfen hinter der Genossenschaft das Keltern einfacher, ehrlicher Weine nicht mehr genug. Weshalb sie 1999 Mandrarossa gründen. Eine Marke, welche für ein anderes, ein moderneres, ein fast schon alternatives Sizilien stehen soll. Das Weinmachen soll kompromisslos erfolgen. Was schon bei der Suche nach den besten Terrains für die jeweiligen Rebsorten beginnt. Dafür wird eigens ein Berater aus Chile eingestellt, weil die Mikroklimas der beiden Regionen durchaus vergleichbar sind. Und 2014 natürlich ein Konsultant. Der kommt aus der Toskana und heisst Alberto Antonini.
Die Mandrarossa-Linie sei eine Frucht jahrelanger Forschung, so Antonini an einem virtuellen Tasting (mit echten Weinen …): «Nachdem wir die perfekten Terrains gefunden hatten, wurden diese frisch bepflanzt. Es sind gewissermassen Mikro-Terroirs, für die wir ganz, ganz viel gegraben haben. Denn wir wollten ein tiefes und ausgeklügeltes Wurzelsystem hinkriegen und einen Boden mit der nötigen Durchlässigkeit.»
Nur gerade 150 Kilometer von Afrika weg
Und so treffen nun die internationalen Varietäten in den innovativen Weinen von Mandrarossa auf das einzigartige Terroir von Menfi. Dieses liegt an der Côte d’Afrique, einem Landstrich nur 150 Kilometer von Afrika entfernt. Dank den kühlenden Winden vom Meer ist man auf den 500 für die Mandrarossa-Weine reservierten Hektaren in der Lage, durchaus feinziselierte Weine zu kreieren, die nichts mit den Konfitürenmonstern an anderen Orten Siziliens gemein haben.
Ganz im Gegenteil! Antonini erklärt: «Unser Fokus liegt auf der Trinkigkeit der Weine. Was keinesfalls mit Einfachheit verwechselt werden soll. Denn Weine können sehr wohl süffig und gleichzeitig strukturiert sein. Oder will jemand behaupten, die Weine von Romanée-Conti seien nicht trinkig? Da würde ich locker drei Flaschen hintereinander trinken …»
Würden wir auch vom Flaggschiff der Mandrarossa-Linie, dem Carthago, behaupten. Der ist dann weniger experimentell, wird er doch zu hundert Prozent aus Siziliens wichtigster Rebsorte Nero d’Avola gekeltert. Aber er zeigt exemplarisch auf, was mit dieser Rebsorte möglich ist, wenn kompromisslos auf Qualität gesetzt wird. Der Carthago heimst so gut wie jedes Jahr die drei Gläser von Gambero Rosso ein. Und preislich liegt er für einen roten Tre-Bicchieri-Wein ganz zuunterst. Herz, was willst Du mehr?
- Urra di Mare 2020 (100% Sauvignon Blanc): Leicht aromatisch, Kräuter, komplex, nasses Gras, Zitrus, rechte Säure, im Gaumen archetypisch, leichtfüssig, trinkig, mittleres Finale. Score: 17/20 (20.90. cantinacolicchio.ch)
- Bertolino Soprano 2018 (storie ritrovate, 100% Grillo): Dieser Weisswein aus der lokalen Rebsorte Grillo besticht durch viel Gelbfrucht-Aromen, die Nase ist expressiv, Hefe- und Gäraromen finden sich, auch Agrumen, Pfirsich und Aprikose: die Säure ist knackig, er ist schlank, Bittermandeln scheinen auf, ein komplexer, trinkiger Wein, der mineralisch endet. Score: 17,25/20 (34.10 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Timperosse 2019 (100% Petit Verdot) 16,75/20 (20.90 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Bonera 2019 (Nero d’Avola, Cabernet Franc): 16,75/20 (15.40 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Terre del Sommacco 2017 (storie ritrovate, 100% Nero d’Avola): Alberto sagt: «Das ist ein Foodwein, der ewig hält! Er wird in Betontanks vergoren, weshalb die Gärung sehr langsam erfolgt.» Dunkle Früchte mit einem Reflex Rotbeeren, erdig-mineralisch, knackig, schlank, Peperoni, Fenchel, griffig, viel Säure und Tannine, ein richtig knalliger Nero d’Avola, frisch und mit schönem Abgang. Score: 17,25/20 (39.60 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Carthago 2018 (100% Nero d’Avola): Alberto: «Das ist Nero d’Avola kompromisslos! Saftig, pfeffrig, samten.» Also: Komplex, etwas Espresso, sehr dunkle Früchte, verschlossen, mineralisch, Pfeffernoten, viel Fruchtsüsse, rechte Tannine, ausgewogen, lebhaft, süffig, Ricola, Mundfülle, minziges, langes Finale. Score: 17,5/20 (22.90 Franken für Jahrgang 2017. manor.ch)
- Urra di Mare 2020 (100% Sauvignon Blanc): Leicht aromatisch, Kräuter, komplex, nasses Gras, Zitrus, rechte Säure, im Gaumen archetypisch, leichtfüssig, trinkig, mittleres Finale. Score: 17/20 (20.90. cantinacolicchio.ch)
- Bertolino Soprano 2018 (storie ritrovate, 100% Grillo): Dieser Weisswein aus der lokalen Rebsorte Grillo besticht durch viel Gelbfrucht-Aromen, die Nase ist expressiv, Hefe- und Gäraromen finden sich, auch Agrumen, Pfirsich und Aprikose: die Säure ist knackig, er ist schlank, Bittermandeln scheinen auf, ein komplexer, trinkiger Wein, der mineralisch endet. Score: 17,25/20 (34.10 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Timperosse 2019 (100% Petit Verdot) 16,75/20 (20.90 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Bonera 2019 (Nero d’Avola, Cabernet Franc): 16,75/20 (15.40 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Terre del Sommacco 2017 (storie ritrovate, 100% Nero d’Avola): Alberto sagt: «Das ist ein Foodwein, der ewig hält! Er wird in Betontanks vergoren, weshalb die Gärung sehr langsam erfolgt.» Dunkle Früchte mit einem Reflex Rotbeeren, erdig-mineralisch, knackig, schlank, Peperoni, Fenchel, griffig, viel Säure und Tannine, ein richtig knalliger Nero d’Avola, frisch und mit schönem Abgang. Score: 17,25/20 (39.60 Franken. cantinacolicchio.ch)
- Carthago 2018 (100% Nero d’Avola): Alberto: «Das ist Nero d’Avola kompromisslos! Saftig, pfeffrig, samten.» Also: Komplex, etwas Espresso, sehr dunkle Früchte, verschlossen, mineralisch, Pfeffernoten, viel Fruchtsüsse, rechte Tannine, ausgewogen, lebhaft, süffig, Ricola, Mundfülle, minziges, langes Finale. Score: 17,5/20 (22.90 Franken für Jahrgang 2017. manor.ch)
Nero d’Avola ist die meistangebaute Rebsorte Siziliens. Und mittlerweile hat sie auch ein Renommée, das sie als Marke mit Alleinanspruch leben lässt. Das war noch um das Ende des letzten Jahrhunderts ganz anders. Da galt sie als minderwertig und wurde vor allem als Verschnitttraube eingesetzt. Doch vor allem Diego Planeta, der Gründer der Cantine Settesoli (siehe Hauptartikel), bemühte sich, Nero d’Avola eine Identität zu geben, die Synonym für Sizilien sein sollte. Um das Städtchen Avola im Süden der Insel herum, das fast ganz im Zipfel liegt und 30'000 Einwohner zählt, sind ganz viele Parzellen mit Nero D’Avola bepflanzt. Doch nur ein einziges Weingut hat seinen Sitz in der Stadt: Palmeri! Spannend an diesem Weingut – eine ehemalige Sommerresidenz einer lokalen Adelsfamilie - ist der Umstand, dass es seit 2002 in Schweizer Hand ist. Erika und Ueli-Breitschmid-Heiniger setzen auf Palmeri ebenso kompromisslos auf Bio-Weinbau; so wie auf ihrem Luzerner Weingut Sitenrain in Meggen. 2005 beginnt man mit Neupflanzungen, der Restaurierung der Gebäude und dem Bau eines neuen Kellers. Seit 2009 wird unter der Leitung des Önologen Antonio Campisi Wein produziert. «Wir lieben, was wir tun. In unserem Wein und all unseren Produkten steckt ganz viel Handarbeit, Handwerk und noch mehr Herzblut. Alle Weine werden nach strengen Bio-Richtlinien und mit entsprechenden Qualitätskontrollen produziert», erklärt Ueli Breitschmid-Heiniger, CEO des Betriebs. Die Weine im Einzelnen:
- Palmeri Perla Rosé Brut 2019 (Vino Spumante, 100% Nero d’Avola): 17/20 (29.50 Franken)
- Palmeri Ocra 2019 (100% Moscato): 15/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Bianco 2018 (100% Grillo): 17/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Argento 2017 (100% Chardonnay): 16,5/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Rosa Selezione Nora 2019 (100% Nero d’Avola): 16,75/20 (23.50 statt 25.50 Franken)
- Palmeri Natur 2019 (100% Syrah, ohne Schwefel): Ausladend-wuchtige Nase, Kaffee, Holzkohle, erdig, dunkle Frucht, florale Frische, sehr konzentriert, aber dank der Säure und Tannine nicht mastig, sondern knackig-frisch, sehr natürlich wirkend, Brombeeren, Chriesi, ätherisch, langes Finish mit Waldboden-Noten. Score: 17,75/20 (33.50 Franken)
- Palmeri Celeste 2017 (Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah): 16,75/20 (26 Franken)
- Palmeri Blu 2012 (Nero d’Avola, Cabernet Sauvignon, Merlot): 16/20 (39.50 Franken)
- Palmeri Rosso 2011 (Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah): Dunkelbeerig, Sauerkirsche, viel Würze, ein Hauch Pilz, leicht tertiär, wirkt sehr reif, Rumtopf, etwas laktisch, reife Tannine, Säure, erstaunlich schlank, deshalb trinkig, sauber, wunderbare Struktur, schönes Finale. Score: 17,5/20 (66 Franken)
- Palmeri Oro 2012 (Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot; 36 Monate in Barriques gereift): Massive, tiefdunkle und leicht alkoholische Nase, Brombeeren, eingekochte Kirschen, schwarze Schoggi, Wahnsinnsdruck und -Kraft, ätherisch, der Körper ist dank den rechten Tanninen doch nicht völlig überladen, Fülle, starkes Finish. Score: 17,75/20 (100 Franken).
- Und noch der Spanier der Familie Breitschmied-Heiniger: Palmeri Navalta 2015 (100% Garnacha aus Campo de Borja): Rauchig, dunkle Früchte, Würze, enorme Power, minimer Port-Touch, Pilze, dennoch frisch, dicht, an der Grenze zur Überextraktion, viel Fruchtsüsse, Fülle, ätherisch, schönes Finish. Score: 17,25/20 (44.50 Franken)
(Die Weine von Palmeri gibts unter sitenrain.ch/wein-shop)
Nero d’Avola ist die meistangebaute Rebsorte Siziliens. Und mittlerweile hat sie auch ein Renommée, das sie als Marke mit Alleinanspruch leben lässt. Das war noch um das Ende des letzten Jahrhunderts ganz anders. Da galt sie als minderwertig und wurde vor allem als Verschnitttraube eingesetzt. Doch vor allem Diego Planeta, der Gründer der Cantine Settesoli (siehe Hauptartikel), bemühte sich, Nero d’Avola eine Identität zu geben, die Synonym für Sizilien sein sollte. Um das Städtchen Avola im Süden der Insel herum, das fast ganz im Zipfel liegt und 30'000 Einwohner zählt, sind ganz viele Parzellen mit Nero D’Avola bepflanzt. Doch nur ein einziges Weingut hat seinen Sitz in der Stadt: Palmeri! Spannend an diesem Weingut – eine ehemalige Sommerresidenz einer lokalen Adelsfamilie - ist der Umstand, dass es seit 2002 in Schweizer Hand ist. Erika und Ueli-Breitschmid-Heiniger setzen auf Palmeri ebenso kompromisslos auf Bio-Weinbau; so wie auf ihrem Luzerner Weingut Sitenrain in Meggen. 2005 beginnt man mit Neupflanzungen, der Restaurierung der Gebäude und dem Bau eines neuen Kellers. Seit 2009 wird unter der Leitung des Önologen Antonio Campisi Wein produziert. «Wir lieben, was wir tun. In unserem Wein und all unseren Produkten steckt ganz viel Handarbeit, Handwerk und noch mehr Herzblut. Alle Weine werden nach strengen Bio-Richtlinien und mit entsprechenden Qualitätskontrollen produziert», erklärt Ueli Breitschmid-Heiniger, CEO des Betriebs. Die Weine im Einzelnen:
- Palmeri Perla Rosé Brut 2019 (Vino Spumante, 100% Nero d’Avola): 17/20 (29.50 Franken)
- Palmeri Ocra 2019 (100% Moscato): 15/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Bianco 2018 (100% Grillo): 17/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Argento 2017 (100% Chardonnay): 16,5/20 (26.50 Franken)
- Palmeri Rosa Selezione Nora 2019 (100% Nero d’Avola): 16,75/20 (23.50 statt 25.50 Franken)
- Palmeri Natur 2019 (100% Syrah, ohne Schwefel): Ausladend-wuchtige Nase, Kaffee, Holzkohle, erdig, dunkle Frucht, florale Frische, sehr konzentriert, aber dank der Säure und Tannine nicht mastig, sondern knackig-frisch, sehr natürlich wirkend, Brombeeren, Chriesi, ätherisch, langes Finish mit Waldboden-Noten. Score: 17,75/20 (33.50 Franken)
- Palmeri Celeste 2017 (Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah): 16,75/20 (26 Franken)
- Palmeri Blu 2012 (Nero d’Avola, Cabernet Sauvignon, Merlot): 16/20 (39.50 Franken)
- Palmeri Rosso 2011 (Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah): Dunkelbeerig, Sauerkirsche, viel Würze, ein Hauch Pilz, leicht tertiär, wirkt sehr reif, Rumtopf, etwas laktisch, reife Tannine, Säure, erstaunlich schlank, deshalb trinkig, sauber, wunderbare Struktur, schönes Finale. Score: 17,5/20 (66 Franken)
- Palmeri Oro 2012 (Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot; 36 Monate in Barriques gereift): Massive, tiefdunkle und leicht alkoholische Nase, Brombeeren, eingekochte Kirschen, schwarze Schoggi, Wahnsinnsdruck und -Kraft, ätherisch, der Körper ist dank den rechten Tanninen doch nicht völlig überladen, Fülle, starkes Finish. Score: 17,75/20 (100 Franken).
- Und noch der Spanier der Familie Breitschmied-Heiniger: Palmeri Navalta 2015 (100% Garnacha aus Campo de Borja): Rauchig, dunkle Früchte, Würze, enorme Power, minimer Port-Touch, Pilze, dennoch frisch, dicht, an der Grenze zur Überextraktion, viel Fruchtsüsse, Fülle, ätherisch, schönes Finish. Score: 17,25/20 (44.50 Franken)
(Die Weine von Palmeri gibts unter sitenrain.ch/wein-shop)
Der Name Angelo Gaja erbietet jedem Weinfreund ein bisschen Ehrfurcht. Gaja, das ist magisch, speziell, gross. Wie die Weine des Maestros, der in Italien einer der Vorreiter der Qualitätsrevolution war. Gaja kommt aus dem Piemont, und hat schon früh die Palette der Familie um Güter in Bolgheri und im Brunellogebiet in der Toskana erweitert. Und nun präsentiert er das Ergebnis seines neuesten Steckenpferds: Seine Ätna-Weine. Dazu tat er sich mit dem renommierten lokalen Produzenten Alberto Graci zusammen. Und wie das bei Gaja so üblich ist: halbe Sachen macht er nicht. Denn an diesem Projekt hat er zig Jahre gewerkelt. Die Reben an den vulkanischen Hängen zwischen Biancavilla und Belpasso stammen zur Mehrheit aus den 70er-Jahren. «Ich habe bloss acht Hektaren rund um Biancavilla neu angepflanzt», so Gaja zu Blick. Somit stehen nun 15 Hektaren unter Produktion, alle auf Lagen zwischen 700 und 800 Metern ü.M. Doch zu verkosten gab uns Gaja die Weine erst, als sie Marktreife hatten. Da konnte man betteln, so viel man will. Gaja produziert zu Beginn 14'000 Flachen roten Idda und 4000 weissen. «Der Wunsch-Zustand ist rund 60’000», sagt der 81-jährige Unermüdliche. «Und mich faszinieren am Ätna die weissen Rebsorten mehr als die roten.» Die beiden Idda-Weine (das bedeutet im lokalen Dialekt «sie». So nennen die Sizilianer den Ätna, den sie als weiblich sehen) bilden die Basis. Die Spitze sollen dann der eine oder andere weisse Contrada sein, also Lagenweine, die man auch als Riservas bezeichnen kann.
- Idda Etna Bianco 2018 (100% Carricante): Ausladende Nase mit viel Zitrus, Ananas, Melonen, Mirabellen, mineralisch, knackige, teils fast spitze Säure, Tiefe, abgeriebene Zitronenzeste, nasses Gestein, elegant, schlank, trinkig, kräuteriges, recht langes Finish. Score: 17/20 (43 Franken für Jahrgang 2020. weibelweine.ch.
- Idda Etna Rosso 2017 (100% Nerello Mascalese): Ausladend-mineralisch, rotfruchtig, Würze, leichte Hefenote, viel Primärfrucht, Schmelz gepaart mit rechter Säure, tiefgründig, kreidig, Frische, mundfüllendes, langes Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken. 39 für Jahrgang 2018. weibelweine.ch)
Der Name Angelo Gaja erbietet jedem Weinfreund ein bisschen Ehrfurcht. Gaja, das ist magisch, speziell, gross. Wie die Weine des Maestros, der in Italien einer der Vorreiter der Qualitätsrevolution war. Gaja kommt aus dem Piemont, und hat schon früh die Palette der Familie um Güter in Bolgheri und im Brunellogebiet in der Toskana erweitert. Und nun präsentiert er das Ergebnis seines neuesten Steckenpferds: Seine Ätna-Weine. Dazu tat er sich mit dem renommierten lokalen Produzenten Alberto Graci zusammen. Und wie das bei Gaja so üblich ist: halbe Sachen macht er nicht. Denn an diesem Projekt hat er zig Jahre gewerkelt. Die Reben an den vulkanischen Hängen zwischen Biancavilla und Belpasso stammen zur Mehrheit aus den 70er-Jahren. «Ich habe bloss acht Hektaren rund um Biancavilla neu angepflanzt», so Gaja zu Blick. Somit stehen nun 15 Hektaren unter Produktion, alle auf Lagen zwischen 700 und 800 Metern ü.M. Doch zu verkosten gab uns Gaja die Weine erst, als sie Marktreife hatten. Da konnte man betteln, so viel man will. Gaja produziert zu Beginn 14'000 Flachen roten Idda und 4000 weissen. «Der Wunsch-Zustand ist rund 60’000», sagt der 81-jährige Unermüdliche. «Und mich faszinieren am Ätna die weissen Rebsorten mehr als die roten.» Die beiden Idda-Weine (das bedeutet im lokalen Dialekt «sie». So nennen die Sizilianer den Ätna, den sie als weiblich sehen) bilden die Basis. Die Spitze sollen dann der eine oder andere weisse Contrada sein, also Lagenweine, die man auch als Riservas bezeichnen kann.
- Idda Etna Bianco 2018 (100% Carricante): Ausladende Nase mit viel Zitrus, Ananas, Melonen, Mirabellen, mineralisch, knackige, teils fast spitze Säure, Tiefe, abgeriebene Zitronenzeste, nasses Gestein, elegant, schlank, trinkig, kräuteriges, recht langes Finish. Score: 17/20 (43 Franken für Jahrgang 2020. weibelweine.ch.
- Idda Etna Rosso 2017 (100% Nerello Mascalese): Ausladend-mineralisch, rotfruchtig, Würze, leichte Hefenote, viel Primärfrucht, Schmelz gepaart mit rechter Säure, tiefgründig, kreidig, Frische, mundfüllendes, langes Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken. 39 für Jahrgang 2018. weibelweine.ch)
Und noch ein grosser Name, der sich am Ätna breitgeschlagen hat. Nur mit dem Unterschied, dass sich Andrea Franchetti, charismatischer Winzer, der sich seinen grossen Namen mit der Tenuta di Trinoro in Sarteano, im Niemandsland der Toskana, am südöstlichsten Rand, wo die Reben wegen der Hitze, der Trockenheit und der harten Steinböden an ihre absolute Grenze der Widerstandsfähigkeit gebracht werden. Auf Franchettis Ätna-Weingut Passopisciaro an der Nordseite des Vulkans bei Castiglione di Sicilia sieht es nicht viel anders aus. Auch da erscheint alles karg und erbietet Genügsamkeit. «Und viele der Reben sind bis 120 Jahre alt», sagt Gutsdirektor Vincenzo Lo Mauro. «Einige wohl älter und deshalb Prephylloxera-Reben, also solche, die noch aus der Zeit vor der Reblaus-Plage stammen und deshalb keine Unterlagsreben brauchen.» Als Franchetti sein Gut ins Leben rief und den Keller in einem antiken Gehöft unterbrachte, stand die Qualitätsrevolution rund um den mythischen Berg erst am Anfang. Der kompromisslose Signore Franchetti gilt deshalb als einer der Pioniere. So war es denn auch er, der das Konzept der Contrada-Weine erkannte und förderte. Erst kürzlich lancierte er seinen ersten weissen Contrada-Wein namens PC aus 100% Chardonnay. Anders als Gaja glaubt Franchetti primär an die Burgendersorte und weniger an Carricante und Konsorten, um am Ätna grosse Weissweine zu machen.
- Passobianco 2019 (100% Chardonnay): Sehr mineralisch, leichte Vegetabilität (Fenchel), viel Frucht wie Ananas, Apfel, floral, frisch, nasses Gras, Schmelz, dicht, Power, viel Säure, Mundfülle, Nervigkeit, schönes Finish. Reizvoll und gross! Score: 17,5/20 - Jahrgang 2018: Floral-mineralisch, Pfirsich, auch gelbe Früchte, Wachs, Honig, Ananas, präsente Säure, knackig, Schmelz, Bittermandeln, Fülle, nussig, trinkig, mittellanges Finale. Score: 17/20 - Jahrgang 2016: 17/20 (31.25 Franken. arvi.ch)
- Contrada PC Passobianche 2018 (100% Chardonnay): Ausladende leicht wachsige Nase, ein Himmel voller (gelber) Früchte, Quitten, Äpfel, Pfirsich, Birnen, tolle Mineralität – wow! Perfekte Struktur, schlanke, knackige Säure, sehr trinkig, sexy, lang - ein sizilianisches Highlight! Score: 17,75/20 (51.70. arvi.ch)
- Passorosso 2018 (100% Nerello Mascalese): Rotfruchtig, markante Feuerstein-Note, rauchig, Schmelz, Charme, präsente Tannine, präzise Säure, trotz der samtenen Textur trinkig, mittlerer Abgang. Sehr schön! Score: 17,25/20 – Jahrgang 2017: 17,25/20 – Jahrgang 2016: 17/20 (34.45 Franken. arvi.ch)
- Contrada G Guardiola 2018: Rotbeerig-strenge Nase, Kräuter, Kirschen, rechte Säure, rau, etwas auster, ja gar knochig-hart, vieeel zu jung, geradlinig, schönes Finale. PS: Nach zwei Tagen öffnet sich der Wein - ein wenig zumindest. Potenzialwertung: 17,25/20 – Jahrgang 2016: 18/20 (50.60 Franken. arvi.ch)
Bei einem Besuch von Passopisciaro habe ich 2019 zudem folgende Weine verkostet:
- Contrada C Chiappemacine 2016 (100% Nerello Mascalese): Frucht zwischen rot und schwarz, sehr mineralisch, Schmelz, massive Säure, frisch, fast zältlig, tolles Finish, sehr trinkig. Score: 17,75/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada S Sciaranuova 2016 (100% Nerello Mascalese): Mineralisch-kräuterig, rote Beeren wie Him- und Johannisbeeren, elegant, rechte Säure, toller Abgang. Score: 17,5/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada R Rampante 2016 (100% Nerello Mascalese, Rebstöcke auf 1000 m.ü.M.): Rotbeerig, Schmelz, Eleganz, rechte Säure, sehr frisch, Power, Kräuter, Thymian, leicht vegetabil, Mundfülle, wunderbares Finish. Score: 17,75/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada P Porcaria 2016 (100% Nerello Mascalese): Speckig-fleischig, Ramazzotti-Noten, viel Würze, dunkle Frucht, enorm füllig, Kräuter, saftige Tannine, Power, zältliger, superlanger Abgang. Score: 18/20 (56 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Franchetti 2016 (70% Petit Verdot, 30% Cesanese d’Affile): Dies ist der einzige in Barriques ausgebaute Wein von Passopisciaro, mit nur zehn Prozent Neuholz. Ein wahrer «Weinmaker’s Wine», also die Umsetzung der Vision von Andrea Franchetti, am Etna einen konzentriert-dichten Wein zu machen, eine Art Super-Etnaer! Sehr würzig, Lebkuchen, Wermuth, leicht reduktiv, knackige Säure, enorme Frische und Power, aber nie mastig, Schönes Finale. Score: 18/20 (93.70 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
Und noch ein grosser Name, der sich am Ätna breitgeschlagen hat. Nur mit dem Unterschied, dass sich Andrea Franchetti, charismatischer Winzer, der sich seinen grossen Namen mit der Tenuta di Trinoro in Sarteano, im Niemandsland der Toskana, am südöstlichsten Rand, wo die Reben wegen der Hitze, der Trockenheit und der harten Steinböden an ihre absolute Grenze der Widerstandsfähigkeit gebracht werden. Auf Franchettis Ätna-Weingut Passopisciaro an der Nordseite des Vulkans bei Castiglione di Sicilia sieht es nicht viel anders aus. Auch da erscheint alles karg und erbietet Genügsamkeit. «Und viele der Reben sind bis 120 Jahre alt», sagt Gutsdirektor Vincenzo Lo Mauro. «Einige wohl älter und deshalb Prephylloxera-Reben, also solche, die noch aus der Zeit vor der Reblaus-Plage stammen und deshalb keine Unterlagsreben brauchen.» Als Franchetti sein Gut ins Leben rief und den Keller in einem antiken Gehöft unterbrachte, stand die Qualitätsrevolution rund um den mythischen Berg erst am Anfang. Der kompromisslose Signore Franchetti gilt deshalb als einer der Pioniere. So war es denn auch er, der das Konzept der Contrada-Weine erkannte und förderte. Erst kürzlich lancierte er seinen ersten weissen Contrada-Wein namens PC aus 100% Chardonnay. Anders als Gaja glaubt Franchetti primär an die Burgendersorte und weniger an Carricante und Konsorten, um am Ätna grosse Weissweine zu machen.
- Passobianco 2019 (100% Chardonnay): Sehr mineralisch, leichte Vegetabilität (Fenchel), viel Frucht wie Ananas, Apfel, floral, frisch, nasses Gras, Schmelz, dicht, Power, viel Säure, Mundfülle, Nervigkeit, schönes Finish. Reizvoll und gross! Score: 17,5/20 - Jahrgang 2018: Floral-mineralisch, Pfirsich, auch gelbe Früchte, Wachs, Honig, Ananas, präsente Säure, knackig, Schmelz, Bittermandeln, Fülle, nussig, trinkig, mittellanges Finale. Score: 17/20 - Jahrgang 2016: 17/20 (31.25 Franken. arvi.ch)
- Contrada PC Passobianche 2018 (100% Chardonnay): Ausladende leicht wachsige Nase, ein Himmel voller (gelber) Früchte, Quitten, Äpfel, Pfirsich, Birnen, tolle Mineralität – wow! Perfekte Struktur, schlanke, knackige Säure, sehr trinkig, sexy, lang - ein sizilianisches Highlight! Score: 17,75/20 (51.70. arvi.ch)
- Passorosso 2018 (100% Nerello Mascalese): Rotfruchtig, markante Feuerstein-Note, rauchig, Schmelz, Charme, präsente Tannine, präzise Säure, trotz der samtenen Textur trinkig, mittlerer Abgang. Sehr schön! Score: 17,25/20 – Jahrgang 2017: 17,25/20 – Jahrgang 2016: 17/20 (34.45 Franken. arvi.ch)
- Contrada G Guardiola 2018: Rotbeerig-strenge Nase, Kräuter, Kirschen, rechte Säure, rau, etwas auster, ja gar knochig-hart, vieeel zu jung, geradlinig, schönes Finale. PS: Nach zwei Tagen öffnet sich der Wein - ein wenig zumindest. Potenzialwertung: 17,25/20 – Jahrgang 2016: 18/20 (50.60 Franken. arvi.ch)
Bei einem Besuch von Passopisciaro habe ich 2019 zudem folgende Weine verkostet:
- Contrada C Chiappemacine 2016 (100% Nerello Mascalese): Frucht zwischen rot und schwarz, sehr mineralisch, Schmelz, massive Säure, frisch, fast zältlig, tolles Finish, sehr trinkig. Score: 17,75/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada S Sciaranuova 2016 (100% Nerello Mascalese): Mineralisch-kräuterig, rote Beeren wie Him- und Johannisbeeren, elegant, rechte Säure, toller Abgang. Score: 17,5/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada R Rampante 2016 (100% Nerello Mascalese, Rebstöcke auf 1000 m.ü.M.): Rotbeerig, Schmelz, Eleganz, rechte Säure, sehr frisch, Power, Kräuter, Thymian, leicht vegetabil, Mundfülle, wunderbares Finish. Score: 17,75/20 (50.60 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Contrada P Porcaria 2016 (100% Nerello Mascalese): Speckig-fleischig, Ramazzotti-Noten, viel Würze, dunkle Frucht, enorm füllig, Kräuter, saftige Tannine, Power, zältliger, superlanger Abgang. Score: 18/20 (56 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
- Franchetti 2016 (70% Petit Verdot, 30% Cesanese d’Affile): Dies ist der einzige in Barriques ausgebaute Wein von Passopisciaro, mit nur zehn Prozent Neuholz. Ein wahrer «Weinmaker’s Wine», also die Umsetzung der Vision von Andrea Franchetti, am Etna einen konzentriert-dichten Wein zu machen, eine Art Super-Etnaer! Sehr würzig, Lebkuchen, Wermuth, leicht reduktiv, knackige Säure, enorme Frische und Power, aber nie mastig, Schönes Finale. Score: 18/20 (93.70 Franken für Jahrgang 2019. arvi.ch)
Noch bis Sonntag, 26. September steht Zürich im Zeichen der Lust auf Kulinarik. Epizentrum Nummer eins ist die Europaallee direkt beim HB, wo im Stadtgarten Nutzpflanzen von Food Zurich wachsen. Hier gibts tolle Getränke, fancy food und zahlreiche Cooking Events. Absolut perfekt für die nächsten Tage, die meteorologisch ein kleines Sommerrevival zulassen. Epizentrum Nummer zwei ist das Hardturm-Brache-Areal. Zum 11. Mal findet dort das Street Food Festival statt, das im charmantem Lämpchen-Meer mit urbaner Coolness kokettiert. Frittenbuden hatten auch ihren Charme und waren noch vor wenigen Jahren der Inbegriff für coolen Street Food. Doch in Sachen Gesundheit und Stil haben sie ausgedient: Denn statt Döner, Wurst und Pommes werden am Street Food Festival echte Delikatessen über den Tresen gereicht: Burger, Momos, Tacos, Sushi, Ceviche, Austern, Raclette, Pralinen oder Cupcakes – das Angebot der über 150 Anbieter am Street Food Festival Zürich ist gross. Aber nicht nur an diesen beiden Standorten, in ganz Zürich ist etwas los. Über 100 Events finden statt, von Urban Farming über Zero Waste bis zu Plant Based Food. Das Angebot ist enorm vielfältig. Und natürlich kommt auch das Thema Wein da nicht zu kurz. So zum Beispiel am Donnerstag, 23. September von 16 bis 19 Uhr mit der Degustation von Schweizer Naturweinen im Bottle Shop an der Nietengasse 7. Alle Details gibts unter Foodzurich.com.
Noch bis Sonntag, 26. September steht Zürich im Zeichen der Lust auf Kulinarik. Epizentrum Nummer eins ist die Europaallee direkt beim HB, wo im Stadtgarten Nutzpflanzen von Food Zurich wachsen. Hier gibts tolle Getränke, fancy food und zahlreiche Cooking Events. Absolut perfekt für die nächsten Tage, die meteorologisch ein kleines Sommerrevival zulassen. Epizentrum Nummer zwei ist das Hardturm-Brache-Areal. Zum 11. Mal findet dort das Street Food Festival statt, das im charmantem Lämpchen-Meer mit urbaner Coolness kokettiert. Frittenbuden hatten auch ihren Charme und waren noch vor wenigen Jahren der Inbegriff für coolen Street Food. Doch in Sachen Gesundheit und Stil haben sie ausgedient: Denn statt Döner, Wurst und Pommes werden am Street Food Festival echte Delikatessen über den Tresen gereicht: Burger, Momos, Tacos, Sushi, Ceviche, Austern, Raclette, Pralinen oder Cupcakes – das Angebot der über 150 Anbieter am Street Food Festival Zürich ist gross. Aber nicht nur an diesen beiden Standorten, in ganz Zürich ist etwas los. Über 100 Events finden statt, von Urban Farming über Zero Waste bis zu Plant Based Food. Das Angebot ist enorm vielfältig. Und natürlich kommt auch das Thema Wein da nicht zu kurz. So zum Beispiel am Donnerstag, 23. September von 16 bis 19 Uhr mit der Degustation von Schweizer Naturweinen im Bottle Shop an der Nietengasse 7. Alle Details gibts unter Foodzurich.com.