Fünf Jahre ist es nun her, dass Alain Schwarzenbach zusammen mit seiner Partnerin Marilen Muff das traditionsreiche Gut in Meilen von seinen Eltern, der Legende Hermann «Stikel» und Cécile, übernommen hat. «Das macht uns mächtig stolz», gibt Marilen unverwunden zu, «dass wir solch ein renommiertes Gut weiterführen dürfen.» Dennoch sei einiges drunter- und drübergegangen. «Zumal das Weingut um zwei Hektaren gewachsen ist. Da mussten wir uns neu strukturieren.» Mittlerweile zählt der Betrieb neun Hektaren, aus denen 20 Weine entstehen.
Sanftes Redesign
Man habe sich in der Folge die relevanten Fragen gestellt: «Wer sind wir? Wohin wollen wir?» Aus den Antworten ergaben sich ein Redesign und eine neue Kommunikationsausrichtung, indem nun in einem eigenen Magazin über Neues von den Schwarzenbachs berichtet wird. Marilen, die aus der Region Luzern stammt, hat vor Jahren ihr Architekturstudium an den Nagel gehängt, um zuerst auf einer Alp zu arbeiten und dann eine Winzerinnenlehre zu beginnen. Das sanfte Redesign soll zum Ausdruck bringen, dass die Schwarzenbach-Weine allesamt reinsortig, klar strukturiert und fadengerade sind.
Immerhin sind Alain und Marilen Bewahrer von 300 Jahren Weingut-Tradition, davon über 100 Jahre im Familienbesitz der Schwarzenbachs.
Der Räuschling für die Mémoire des Vins Suisses
Die Schwarzenbachs sind alles andere als Eigenbrötler. Einerseits, weil viele mittlerweile renommierte Winzer wie Thierry Grosjean (Château d'Auvernier) oder Paolo Visini (Kopp von der Crone Visini) bei ihnen die Lehre gemacht haben. Noch heute starten Jahr für Jahr junge Weinfreaks die Winzerlehre in Meilen. Aber auch, weil sie die Keller-WG führen, einen Zusammenschluss von vier Winzereibetrieben, die ihre Weine allesamt in den modernen Keller-Räumlichkeiten der Schwarzenbachs keltern. Es sind dies die Betriebe von Diederik, Lüthi und Schnorf.
Ebenso wichtig ist den Schwarzenbachs eine Zürich übergreifende Promotion des Schweizer Weinbaus. So ist das Gut Mitglied der Mémoire des Vins Suisses, einer Vereinigung von Schweizer Spitzenwinzern, die zum Ziel hat aufzuzeigen, nicht nur welch grossartige Weine unser Land hervorbringt, sondern auch wie langlebig sie sein können. Speziell der Räuschling. Mit dem Lagenwein Seehalden ist die Familie in der Vereinigung vertreten.
- Riesling-Sylvaner Gold 2019 (blind verkostet): Dezente Nase nach grünen Früchten, harmonisch, erstaunliches Säurespiel, voll auf der Grünapfelseite, auch Zitrus, Frische, rechtes Finish. Score: 17/20. Mit diesem Wein landete Schwarzenbach im April dieses Jahres an der hochkarätigen Müller-Thurgau-Verkostung des Profipanels der Fachzeitschrift Vinum auf dem beachtlichen 10. Platz. (18 Franken)
- Räuschling Seehalden 2018: Fruchtig, Pfirsich, frisch, etwas Peperoni, schöne Vegetalnote, leicht laktisch, erstaunlich dezente Säure, Frische, Fülle, tolles Finale. Einfach ein grossartiger Wein! Score: 17,5/20 (24 Franken)
- Chardonnay Sélection 2018: Exotische Nase mit einem Touch Aprikose, floral, zurückhaltend, Pfirsich, frisch-knackig, Schmelz, Fülle, etwas CO2, leichte Vanille gegen Ende, minzig-eukalyptisches Finale mit leichtem Grüntouch, das recht lang ist. Trinkig! Score: 17,5/20 (32 Franken)
- Sauvignon Blanc 2018: Sortentypische Nase, aber nicht zu knallig, wie das bei Sauvignon oft der Fall ist, nasses Gras, Mineralität, dezente, aber knackige Säure, Eleganz, easy, viel Finesse, ätherische Frische, wunderbarer Abgang. Score: 17,25/20 (19 Franken).
- Freisamer 2018: Leicht aromatische Nase mit viel Frucht, Power, leicht vegetabil, Fülle, Kraft, Tiefe, schönes Finale. Score: 17,25/20
- Federweisser Blauburgunder 2018: 16/20 (16 Franken)
- Blauburgunder 2017: 16,5/20 (18 Franken)
- Pinot Noir 2015: 17/20 (24 Franken)
- Pinot Noir Sélection 2015: Pinot-Nase, viel Rauch, Holzkohle, Chriesi, Kräuter, gar etwas Maggikraut, Schmelz, gut getimte Säure, Power, Eleganz, Frische, füllig, würzig, trinkig, schönes Finale. Score: 17,5/20 (34 Franken)
- Riesling-Sylvaner Gold 2019 (blind verkostet): Dezente Nase nach grünen Früchten, harmonisch, erstaunliches Säurespiel, voll auf der Grünapfelseite, auch Zitrus, Frische, rechtes Finish. Score: 17/20. Mit diesem Wein landete Schwarzenbach im April dieses Jahres an der hochkarätigen Müller-Thurgau-Verkostung des Profipanels der Fachzeitschrift Vinum auf dem beachtlichen 10. Platz. (18 Franken)
- Räuschling Seehalden 2018: Fruchtig, Pfirsich, frisch, etwas Peperoni, schöne Vegetalnote, leicht laktisch, erstaunlich dezente Säure, Frische, Fülle, tolles Finale. Einfach ein grossartiger Wein! Score: 17,5/20 (24 Franken)
- Chardonnay Sélection 2018: Exotische Nase mit einem Touch Aprikose, floral, zurückhaltend, Pfirsich, frisch-knackig, Schmelz, Fülle, etwas CO2, leichte Vanille gegen Ende, minzig-eukalyptisches Finale mit leichtem Grüntouch, das recht lang ist. Trinkig! Score: 17,5/20 (32 Franken)
- Sauvignon Blanc 2018: Sortentypische Nase, aber nicht zu knallig, wie das bei Sauvignon oft der Fall ist, nasses Gras, Mineralität, dezente, aber knackige Säure, Eleganz, easy, viel Finesse, ätherische Frische, wunderbarer Abgang. Score: 17,25/20 (19 Franken).
- Freisamer 2018: Leicht aromatische Nase mit viel Frucht, Power, leicht vegetabil, Fülle, Kraft, Tiefe, schönes Finale. Score: 17,25/20
- Federweisser Blauburgunder 2018: 16/20 (16 Franken)
- Blauburgunder 2017: 16,5/20 (18 Franken)
- Pinot Noir 2015: 17/20 (24 Franken)
- Pinot Noir Sélection 2015: Pinot-Nase, viel Rauch, Holzkohle, Chriesi, Kräuter, gar etwas Maggikraut, Schmelz, gut getimte Säure, Power, Eleganz, Frische, füllig, würzig, trinkig, schönes Finale. Score: 17,5/20 (34 Franken)
Im Grunde genommen ist sie die wichtigste Rebsorte der Schwarzenbachs: der Räuschling, einst als «Suurgörpsler» verachtet und verstossen. Von den Schwarzenbachs zu neuem Leben erweckt. Dass der Ruf nicht gut war, ist nachvollziehbar, wurde Räuschling doch vor hundert Jahren oft mit gerade mal 60 Öchslegraden und unfassbaren 12 Gramm Säure gekeltert. Da musste es einem den Nuggi raushauen …
Das Positive an dieser urtümlichen Art der Weinmache: Die Weine erwiesen sich als lagerfähig. So tauchten bei den Schwarzenbachs 1976 800 Flaschen der Jahrgänge 1895 bis 1917 auf. Ein Schatz von unbeschreiblichem Wert. Einige Weine aus grauer Vorzeit habe ich einst degustiert. Das Ergebnis finden sie hier. Stikel Schwarzenbach: «Das Alterungspotenzial ist in der Tat erstaunlich. Weil er von Natur aus eine hohe Säure und einen tiefen PH-Wert hat. Ich trinke den Räuschling, wenn er drei oder vier Jahre alt ist.»
Die Schwarzenbach waren immer schon die Gralshüter des Räuschlings, der auch Zürirebe genannt wird. Stikels Vater Hermann III. war es, der Mitte der 60er-Jahre mit einer halben Hektare noch eine nennenswerte Menge Rebland mit Räuschling bepflanzte. Wofür er von den Winzerkollegen müde belächelt wurde. Zum Glück hielt er diesem Zustand des Ausgestossenseins stand …
Heute erlebt Räuschling eine wunderbare Renaissance. Denn die Trauben ergeben einen einerseits zarten, andrerseits schmelzigen Wein. Getragen von einer nie zu extremen Säure und Agrumenaromen. Man vermutet seine Herkunft in der Traminer-Familie, weil sein Blattwerk und die Eigenschaften der Walliser Sorte Heida ähnlich sind. Der Räuschling – der Name kommt übrigens nicht von Rausch – ist der Wein des Zürisees. 12 der schweizweit – und gleichzeitig weltweit! – 20 Hektaren liegen hier. Vermutet wird, dass Johann Wolfgang von Goethe 1775 in seinem Gedicht «Auf dem See» mit den Worten «Und im See bespiegelt – sich die reifende Frucht» wohl den Räuschling gemeint hat.
Und einen keltern die Schwarzenbachs gemeinsam mit den Winzerkollegen Rico Lüthi und Monica Hasler Bürgi vom Weingut Rütihof. R3 heisst er. Speziell an diesem Wein: Bei der Gärung kommt die Spezialhefe 1895 zum Einsatz, die aus einem Räuschling aus diesem Jahr gewonnen wurde. Das Traubengut wird natürlich sorgfältig selektioniert und stammt von besten Meilener Lagen, die auf völlig unterschiedlichen Böden liegen. Eine Vertikale auf dem Zürichsee hat die Qualität und das Potenzial zu Langlebigkeit eindrücklich unter Beweis gestellt.
Im Grunde genommen ist sie die wichtigste Rebsorte der Schwarzenbachs: der Räuschling, einst als «Suurgörpsler» verachtet und verstossen. Von den Schwarzenbachs zu neuem Leben erweckt. Dass der Ruf nicht gut war, ist nachvollziehbar, wurde Räuschling doch vor hundert Jahren oft mit gerade mal 60 Öchslegraden und unfassbaren 12 Gramm Säure gekeltert. Da musste es einem den Nuggi raushauen …
Das Positive an dieser urtümlichen Art der Weinmache: Die Weine erwiesen sich als lagerfähig. So tauchten bei den Schwarzenbachs 1976 800 Flaschen der Jahrgänge 1895 bis 1917 auf. Ein Schatz von unbeschreiblichem Wert. Einige Weine aus grauer Vorzeit habe ich einst degustiert. Das Ergebnis finden sie hier. Stikel Schwarzenbach: «Das Alterungspotenzial ist in der Tat erstaunlich. Weil er von Natur aus eine hohe Säure und einen tiefen PH-Wert hat. Ich trinke den Räuschling, wenn er drei oder vier Jahre alt ist.»
Die Schwarzenbach waren immer schon die Gralshüter des Räuschlings, der auch Zürirebe genannt wird. Stikels Vater Hermann III. war es, der Mitte der 60er-Jahre mit einer halben Hektare noch eine nennenswerte Menge Rebland mit Räuschling bepflanzte. Wofür er von den Winzerkollegen müde belächelt wurde. Zum Glück hielt er diesem Zustand des Ausgestossenseins stand …
Heute erlebt Räuschling eine wunderbare Renaissance. Denn die Trauben ergeben einen einerseits zarten, andrerseits schmelzigen Wein. Getragen von einer nie zu extremen Säure und Agrumenaromen. Man vermutet seine Herkunft in der Traminer-Familie, weil sein Blattwerk und die Eigenschaften der Walliser Sorte Heida ähnlich sind. Der Räuschling – der Name kommt übrigens nicht von Rausch – ist der Wein des Zürisees. 12 der schweizweit – und gleichzeitig weltweit! – 20 Hektaren liegen hier. Vermutet wird, dass Johann Wolfgang von Goethe 1775 in seinem Gedicht «Auf dem See» mit den Worten «Und im See bespiegelt – sich die reifende Frucht» wohl den Räuschling gemeint hat.
Und einen keltern die Schwarzenbachs gemeinsam mit den Winzerkollegen Rico Lüthi und Monica Hasler Bürgi vom Weingut Rütihof. R3 heisst er. Speziell an diesem Wein: Bei der Gärung kommt die Spezialhefe 1895 zum Einsatz, die aus einem Räuschling aus diesem Jahr gewonnen wurde. Das Traubengut wird natürlich sorgfältig selektioniert und stammt von besten Meilener Lagen, die auf völlig unterschiedlichen Böden liegen. Eine Vertikale auf dem Zürichsee hat die Qualität und das Potenzial zu Langlebigkeit eindrücklich unter Beweis gestellt.
- 2008: 17,25/20
- 2009: 17/20
- 2010: 17,25/20
- 2011: 17,25/20
- 2012: 16,5/20
- 2013: 17/20
- 2014: 17/20
- 2015: 16/20
- 2016: Floral-mineralische Nase, Quitte, leicht vegetabil, Kraft, nur noch dezente Säure, druckvoll, floral, Fülle, schöne Länge. Score: 17,5/20
- 2017: 16/20
- 2018: Zitrusfrucht, ausladend, wachsig, Kräuter, sortentypisch, mineralisch, knackige Säure, dennoch rechte Power und viel Schmelz, stringent, frisch, etwas Harz, rechtes Finish. Wunderschön! Score: 17,5/20 (32 Franken; schwarzenbach-weinbau.ch, luethiweinbau.ch, weingut-ruetihof.ch)
- 2008: 17,25/20
- 2009: 17/20
- 2010: 17,25/20
- 2011: 17,25/20
- 2012: 16,5/20
- 2013: 17/20
- 2014: 17/20
- 2015: 16/20
- 2016: Floral-mineralische Nase, Quitte, leicht vegetabil, Kraft, nur noch dezente Säure, druckvoll, floral, Fülle, schöne Länge. Score: 17,5/20
- 2017: 16/20
- 2018: Zitrusfrucht, ausladend, wachsig, Kräuter, sortentypisch, mineralisch, knackige Säure, dennoch rechte Power und viel Schmelz, stringent, frisch, etwas Harz, rechtes Finish. Wunderschön! Score: 17,5/20 (32 Franken; schwarzenbach-weinbau.ch, luethiweinbau.ch, weingut-ruetihof.ch)
Nach den Schwarzenbachs also das zweite Mitglied des Keller-WG-Quartetts: Diederik Michel. Als Sohn holländischer Einwanderer konnte er in seinen ersten 25 Lebensjahren mit Wein nichts anfangen. Erst allmählich entwickelte sich die Passion, die freilich durch das Aufwachsen in Freienbach SZ und Wilen TG genährt wurde. «Irgendwie müssen mich die Leutschenreben doch fasziniert haben», sagt Didi. Er studiert Önologie und weiss schon damals: Ich will eines Tages meinen eigenen Betrieb führen. Am 1. Januar 2014 ist es so weit: Didi kann den Küsnachter Rebberg von Wetli Weinbau pachten. Am 1. Mai eröffnen Didi und Patricia das Weingut, das mittlerweile 30'000 Flaschen pro Jahr auf den Markt bringt.
- Cuvée Blanche Küsnacht 2018 (Riesling-Sylvaner, Räuschling, Sauvignon blanc): 16,5/20 (16.60 Franken)
- Räuschling Küsnacht 2018: 16,75/20 (18.80 Franken)
- Pinot Blanc 2018: Floral, typisch, Pfirsich, Fülle, Schmelz, Kraft, dezente Säure, enorm trinkig, gute Länge. Score: 17/20 (19.40 Franken)
- Rosé de Pinot Noir 2018 (6 g Restzucker): 16/20 (18.60 Franken)
- Cuvée Rouge Küsnacht 2018 (Pinot noir, Dornfelder, Gamaret, Malbec): 16,25/20 (19.60 Franken)
- Pinot Noir Barrique Küsnacht 2016: Holzkohlige Nase mit Weihrauch, frisch, Chriesi, recht sortentypisch, Würze, Schmelz, tief, tolles Finale. Score: 17,25/20 (26.40 Franken)
Nach den Schwarzenbachs also das zweite Mitglied des Keller-WG-Quartetts: Diederik Michel. Als Sohn holländischer Einwanderer konnte er in seinen ersten 25 Lebensjahren mit Wein nichts anfangen. Erst allmählich entwickelte sich die Passion, die freilich durch das Aufwachsen in Freienbach SZ und Wilen TG genährt wurde. «Irgendwie müssen mich die Leutschenreben doch fasziniert haben», sagt Didi. Er studiert Önologie und weiss schon damals: Ich will eines Tages meinen eigenen Betrieb führen. Am 1. Januar 2014 ist es so weit: Didi kann den Küsnachter Rebberg von Wetli Weinbau pachten. Am 1. Mai eröffnen Didi und Patricia das Weingut, das mittlerweile 30'000 Flaschen pro Jahr auf den Markt bringt.
- Cuvée Blanche Küsnacht 2018 (Riesling-Sylvaner, Räuschling, Sauvignon blanc): 16,5/20 (16.60 Franken)
- Räuschling Küsnacht 2018: 16,75/20 (18.80 Franken)
- Pinot Blanc 2018: Floral, typisch, Pfirsich, Fülle, Schmelz, Kraft, dezente Säure, enorm trinkig, gute Länge. Score: 17/20 (19.40 Franken)
- Rosé de Pinot Noir 2018 (6 g Restzucker): 16/20 (18.60 Franken)
- Cuvée Rouge Küsnacht 2018 (Pinot noir, Dornfelder, Gamaret, Malbec): 16,25/20 (19.60 Franken)
- Pinot Noir Barrique Küsnacht 2016: Holzkohlige Nase mit Weihrauch, frisch, Chriesi, recht sortentypisch, Würze, Schmelz, tief, tolles Finale. Score: 17,25/20 (26.40 Franken)
Keller-WG die dritte: Der Familienname Schnorf ist seit über 600 Jahren eng mit dem Rebbau am Zürichsee und der Gemeinde Uetikon verbunden. So lässt sich ein Landkauf von 3600 m² Reben im «alten Gesek» bis ins Jahr 1402 zurückverfolgen. Heute ist der gelernte Landwirt Martin Schnorf der Hüter der 2,3 Hektaren umfassenden Rebanlagen. Überdies unterhält er den Breitehof, bewirtschaftet in biologischer Anbauweise sieben Hektaren Ackerkulturen und vermarktet die Weine.
- Räuschling 2018: 16,5/20 (18 Franken)
- Riesling-Sylvaner 2018: 16,5/20 (Foto, 13.50 Franken)
- Sauvignon Blanc 2018: 16,5/20 (18 Franken)
- Pinot Noir 2018: Holzkohle, mineralisch, Kirschen, Kräuter, trinkig, rechte Säure und Tannine, knackig, süffig, mittellanger Abgang. Gut! Score: 17/20 (17.50 Franken)
(Die Weine von Schnorf gibts unter schnorf-weinbau.ch)
Keller-WG die dritte: Der Familienname Schnorf ist seit über 600 Jahren eng mit dem Rebbau am Zürichsee und der Gemeinde Uetikon verbunden. So lässt sich ein Landkauf von 3600 m² Reben im «alten Gesek» bis ins Jahr 1402 zurückverfolgen. Heute ist der gelernte Landwirt Martin Schnorf der Hüter der 2,3 Hektaren umfassenden Rebanlagen. Überdies unterhält er den Breitehof, bewirtschaftet in biologischer Anbauweise sieben Hektaren Ackerkulturen und vermarktet die Weine.
- Räuschling 2018: 16,5/20 (18 Franken)
- Riesling-Sylvaner 2018: 16,5/20 (Foto, 13.50 Franken)
- Sauvignon Blanc 2018: 16,5/20 (18 Franken)
- Pinot Noir 2018: Holzkohle, mineralisch, Kirschen, Kräuter, trinkig, rechte Säure und Tannine, knackig, süffig, mittellanger Abgang. Gut! Score: 17/20 (17.50 Franken)
(Die Weine von Schnorf gibts unter schnorf-weinbau.ch)
Rico und Susan Lüthi aus Männedorf keltern seit 22 Jahren Trauben von den Stäfner Toplagen Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg sowie am Püntacher. Zwei Hektaren bewirtschaftet das Powerduo. Wenig, was Rico erlaubt, alle Arbeitsschritte in sorgfältiger Handarbeit auszuführen.
1998 brachten die Lüthis die ersten Weine auf den Markt. «Wir hatten damals das Glück, Reben im besten Alter zu pachten», erinnert sich Lüthi. Sein Credo: «Die Trauben so lange am Stock zu lassen, bis sie physiologisch reif sind. Denn ich will langlebige Weine mit viel Extraktion kreieren. Aber auch mit Frische und Struktur. Dafür vergiesse ich meine Schweisstropfen.» Die Passion Lüthis ist der Pinot noir. Über eine grosse Vertikale seines Barriqueweins habe ich vor ein paar Jahren berichtet. Die Story finden Sie hier.
Lüthis Weine habe ich länger nicht mehr verkostet, aber sein Weingut soll hier Erwähnung finden, weil es zur legendären Keller-WG gehört. Zur Auffrischung die Notiz zum 16er Pinot Noir Barrique: Schöne sortentypische Nase, Tannenharz, sehr frisch, Kraft, schlank, dicht, tief, perfekte Struktur, wunderbare Länge. Toll! Score: 17,5/20 (Den 16er gibts wie einige andere ältere Jahrgänge immer noch zu kaufen, als Magnum für 74 Franken. Der aktuelle Jahrgang 2019 kostet 30 Franken).
Rico und Susan Lüthi aus Männedorf keltern seit 22 Jahren Trauben von den Stäfner Toplagen Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg sowie am Püntacher. Zwei Hektaren bewirtschaftet das Powerduo. Wenig, was Rico erlaubt, alle Arbeitsschritte in sorgfältiger Handarbeit auszuführen.
1998 brachten die Lüthis die ersten Weine auf den Markt. «Wir hatten damals das Glück, Reben im besten Alter zu pachten», erinnert sich Lüthi. Sein Credo: «Die Trauben so lange am Stock zu lassen, bis sie physiologisch reif sind. Denn ich will langlebige Weine mit viel Extraktion kreieren. Aber auch mit Frische und Struktur. Dafür vergiesse ich meine Schweisstropfen.» Die Passion Lüthis ist der Pinot noir. Über eine grosse Vertikale seines Barriqueweins habe ich vor ein paar Jahren berichtet. Die Story finden Sie hier.
Lüthis Weine habe ich länger nicht mehr verkostet, aber sein Weingut soll hier Erwähnung finden, weil es zur legendären Keller-WG gehört. Zur Auffrischung die Notiz zum 16er Pinot Noir Barrique: Schöne sortentypische Nase, Tannenharz, sehr frisch, Kraft, schlank, dicht, tief, perfekte Struktur, wunderbare Länge. Toll! Score: 17,5/20 (Den 16er gibts wie einige andere ältere Jahrgänge immer noch zu kaufen, als Magnum für 74 Franken. Der aktuelle Jahrgang 2019 kostet 30 Franken).
Nun, direkt am Zürichsee liegt das weltberühmte Kloster Einsiedeln nicht. Doch es findet hier aus zwei Gründen Erwähnung: Zum einen, weil es im Mittelalter auch am Zürichsee vor allem Klöster Landbesitzer waren und damit auch Eigentümer der Reben. So die Fraumünsterabtei, die Propstei Grossmünster aus Zürich oder eben das Kloster Einsiedeln, das Ländereien in Pfäffikon, Erlenbach, Meilen, Männedorf, Uerikon und Stäfa besass. Also: Auch heute gibts da Relikte, wie der Rebberg Leutschen am oberen Zürichsee zwischen Pfäffikon und Wollerau in der Gemeinde Freienbach SZ. Dieser sieben Hektaren umfassende Rebberg ist seit 1562 im Besitz des Klosters und bildet das Kernstück dessen Weinbaus. Ein weiteres Hektar Rebland liegt auf der Insel Ufenau. Mit dem Neubau 1704 des 934 gegründeten Klosters wurde auch ein Weinkeller eingerichtet, der mittlerweile über topmoderne Einrichtungen verfügt.
- Schaumwein Vivus Rosé Brut (85% Pinot noir, 15% Chardonnay; Dosage 6 g): 15,5/20 (26 Franken)
- Schaumwein Vivus Riesling trocken (78% Rheinriesling, 22% Muscat; Dosage 20 g): 15,5/20 (18 Franken)
- Initio Müller-Thurgau 2019: Beschwingte Nase, viel Flieder und Frucht, leichte Nagellack-Note, frisch, sauber, easy, federleicht, mittellanges Finale. 16,5/20 (15 Franken)
- Elbling 2016: 15,75/20 (18 Franken)
- Räuschling 2018: 16/20
- Pinot Noir Konvent Leutschen 2018 (12 Monate Barrique): 16/20 (25 Franken)
- Cuva Leutschen 2017 (Pinot noir, Gamaret; Trauben werden wie beim Amarone angetrocknet): 16/20.
(Die Weine der Klosterkellerei Einsiedeln gibts unter klosterkellerei.ch)
Nun, direkt am Zürichsee liegt das weltberühmte Kloster Einsiedeln nicht. Doch es findet hier aus zwei Gründen Erwähnung: Zum einen, weil es im Mittelalter auch am Zürichsee vor allem Klöster Landbesitzer waren und damit auch Eigentümer der Reben. So die Fraumünsterabtei, die Propstei Grossmünster aus Zürich oder eben das Kloster Einsiedeln, das Ländereien in Pfäffikon, Erlenbach, Meilen, Männedorf, Uerikon und Stäfa besass. Also: Auch heute gibts da Relikte, wie der Rebberg Leutschen am oberen Zürichsee zwischen Pfäffikon und Wollerau in der Gemeinde Freienbach SZ. Dieser sieben Hektaren umfassende Rebberg ist seit 1562 im Besitz des Klosters und bildet das Kernstück dessen Weinbaus. Ein weiteres Hektar Rebland liegt auf der Insel Ufenau. Mit dem Neubau 1704 des 934 gegründeten Klosters wurde auch ein Weinkeller eingerichtet, der mittlerweile über topmoderne Einrichtungen verfügt.
- Schaumwein Vivus Rosé Brut (85% Pinot noir, 15% Chardonnay; Dosage 6 g): 15,5/20 (26 Franken)
- Schaumwein Vivus Riesling trocken (78% Rheinriesling, 22% Muscat; Dosage 20 g): 15,5/20 (18 Franken)
- Initio Müller-Thurgau 2019: Beschwingte Nase, viel Flieder und Frucht, leichte Nagellack-Note, frisch, sauber, easy, federleicht, mittellanges Finale. 16,5/20 (15 Franken)
- Elbling 2016: 15,75/20 (18 Franken)
- Räuschling 2018: 16/20
- Pinot Noir Konvent Leutschen 2018 (12 Monate Barrique): 16/20 (25 Franken)
- Cuva Leutschen 2017 (Pinot noir, Gamaret; Trauben werden wie beim Amarone angetrocknet): 16/20.
(Die Weine der Klosterkellerei Einsiedeln gibts unter klosterkellerei.ch)
Spannendes Projekt eines Winzers, eines Lebensmittelingenieurs, einer Marketing-Expertin und zwei Schlauen für die Geschäftsabwicklungen, wie sich die fünf guten Freunde nennen, die selber sagen, sie würden noch für das eine oder andere feine Tröpfchen verantwortlich zeichnen. Vorerst sind es drei Schäumer, hergestellt aus «ausschliesslich exklusivsten Zürichseeufer-Trauben».
Die Idee kam ihnen vor drei Jahren bei einer … Zürichsee-Bootsfahrt. Der erste Jahrgang war der 18er, der längst ausgetrunken ist. Das Projekt bewegt sich zahlenmässig nach wie vor auf Garagen-Niveau, auch wenn es sich der 10'000er-Grenze nähert. Ganz speziell: Der Blanc de Blanc wird zu hundert Prozent aus Räuschling gekeltert, und zwar bei Spezialist Paul Gasser in Ellikon an der Thur und nach der Méthode traditionelle, die gleiche Methode wie beim Champagner. Oder darf man sagen: ZHampenoise … Auf jeden Fall: Zürcherischer geht nicht! Hinter dem Projekt steht als federführender Fachmann übrigens Winzer Jannis Scheeder, der hauptberuflich beim Turmgut Erlenbach (siehe Zürichsee-Weinstory Teil 1) arbeitet. Speziell: Das Traubengut liegt nur ein halbes Jahr auf der Hefe. Bei Champagner sind mindestens 15 Monate vorgeschrieben. Doch das strebe man an, sagt Scheeder zu «Bellevue NZZ». Entdeckt habe ich den Wein blind. Im Profipanel der Fachzeitschrift «Vinum» zum Thema «Top-Schaumweine aus der Schweiz». Meine Benotung für den Zürischum war eine der höchsten …
- Blanc de Blanc Räuschling Brut AOC Zürichsee (limitiert auf 2500 Flaschen): Wachsig-zältlige Nase, Gummibärli, Hefe, Marzipan, Quitte, schöne Struktur, herb, tief und lang. Wirkt wie ein Naturwein. Score: 17,75/20 (38 Franken; gerstl.ch)
Spannendes Projekt eines Winzers, eines Lebensmittelingenieurs, einer Marketing-Expertin und zwei Schlauen für die Geschäftsabwicklungen, wie sich die fünf guten Freunde nennen, die selber sagen, sie würden noch für das eine oder andere feine Tröpfchen verantwortlich zeichnen. Vorerst sind es drei Schäumer, hergestellt aus «ausschliesslich exklusivsten Zürichseeufer-Trauben».
Die Idee kam ihnen vor drei Jahren bei einer … Zürichsee-Bootsfahrt. Der erste Jahrgang war der 18er, der längst ausgetrunken ist. Das Projekt bewegt sich zahlenmässig nach wie vor auf Garagen-Niveau, auch wenn es sich der 10'000er-Grenze nähert. Ganz speziell: Der Blanc de Blanc wird zu hundert Prozent aus Räuschling gekeltert, und zwar bei Spezialist Paul Gasser in Ellikon an der Thur und nach der Méthode traditionelle, die gleiche Methode wie beim Champagner. Oder darf man sagen: ZHampenoise … Auf jeden Fall: Zürcherischer geht nicht! Hinter dem Projekt steht als federführender Fachmann übrigens Winzer Jannis Scheeder, der hauptberuflich beim Turmgut Erlenbach (siehe Zürichsee-Weinstory Teil 1) arbeitet. Speziell: Das Traubengut liegt nur ein halbes Jahr auf der Hefe. Bei Champagner sind mindestens 15 Monate vorgeschrieben. Doch das strebe man an, sagt Scheeder zu «Bellevue NZZ». Entdeckt habe ich den Wein blind. Im Profipanel der Fachzeitschrift «Vinum» zum Thema «Top-Schaumweine aus der Schweiz». Meine Benotung für den Zürischum war eine der höchsten …
- Blanc de Blanc Räuschling Brut AOC Zürichsee (limitiert auf 2500 Flaschen): Wachsig-zältlige Nase, Gummibärli, Hefe, Marzipan, Quitte, schöne Struktur, herb, tief und lang. Wirkt wie ein Naturwein. Score: 17,75/20 (38 Franken; gerstl.ch)
Endlich, endlich! Am 31. Juli und 1. August ist es wieder soweit. Über 170 Deutschschweizer Winzerinnen und Winzer öffnen ihre Weinkeller für alle, die das regionale Schaffen in den heimischen Rebbergen und Produktionsräumen entdecken wollen. Und natürlich verkosten wollen, was die Winzer aus Zürich, Aargau, Schaffhausen und Co. zuletzt so in die Flaschen gebracht haben.
Traditionellerweise öffnen die Deutschschweizer Winzer ihre Kellertüren am 1. Mai und dem darauffolgenden Wochenende. Wegen Corona musste dieser beliebte Anlass verschoben werden. Das Jahr 2021 bietet die perfekte Gelegenheit die eigene Heimat etwas besser kennenzulernen! Wann sonst nimmt man sich schon richtig Zeit, die Region zu geniessen und etwas vertiefter zu erkunden? Womöglich das eigene Viertel, vielleicht die ganze Stadt, oder die über 170 Kellerbetriebe in der facettenreichen Deutschschweiz? Dafür braucht es Zeit und das Bewusstsein, dass das Gute oft näher liegt, als man glaubt. Welche Betriebe (wie hier Weinbau Ottiger mit dem malerischen Ausblick auf den Vierwaldstättersee und die tollen Häppchen von Starkoch HP Suter vom Kreuz in Emmen am Samstag) dabei sind, finden Sie hier: deutschschweiz.swisswine.ch/de/offene-weinkeller-2021.
Endlich, endlich! Am 31. Juli und 1. August ist es wieder soweit. Über 170 Deutschschweizer Winzerinnen und Winzer öffnen ihre Weinkeller für alle, die das regionale Schaffen in den heimischen Rebbergen und Produktionsräumen entdecken wollen. Und natürlich verkosten wollen, was die Winzer aus Zürich, Aargau, Schaffhausen und Co. zuletzt so in die Flaschen gebracht haben.
Traditionellerweise öffnen die Deutschschweizer Winzer ihre Kellertüren am 1. Mai und dem darauffolgenden Wochenende. Wegen Corona musste dieser beliebte Anlass verschoben werden. Das Jahr 2021 bietet die perfekte Gelegenheit die eigene Heimat etwas besser kennenzulernen! Wann sonst nimmt man sich schon richtig Zeit, die Region zu geniessen und etwas vertiefter zu erkunden? Womöglich das eigene Viertel, vielleicht die ganze Stadt, oder die über 170 Kellerbetriebe in der facettenreichen Deutschschweiz? Dafür braucht es Zeit und das Bewusstsein, dass das Gute oft näher liegt, als man glaubt. Welche Betriebe (wie hier Weinbau Ottiger mit dem malerischen Ausblick auf den Vierwaldstättersee und die tollen Häppchen von Starkoch HP Suter vom Kreuz in Emmen am Samstag) dabei sind, finden Sie hier: deutschschweiz.swisswine.ch/de/offene-weinkeller-2021.
Chianti-Bordeaux-Blend. Was ist denn das wieder fürn Quatsch?! Nun: Fast jedes Land hat seinen Bordeaux-Blend. Das geht so: Man nehme Cabernet sauvignon und Merlot, wahlweise auch Cabernet franc und ein bisserl Petit Verdot. Und addiere die landestypischste Rebsorte zum Blend. Voilà! In Südafrika Pinotage, in Chile Carmenère, in Argentinien Malbec, in Australien Shiraz undundund – und im Chianti Sangiovese! Allerdings hat das in dieser Region ganz andere Bedeutung, wird doch mit dem Tignanello seit nun genau 50 Jahren ein ebensolcher Blend produziert, der mittlerweile zu den weltbesten Weinen zählt.
Villa Trasqua, ein Weingut, das noch im Babyalter ist, macht das auch. Villa Trasqua, das sind 54 Hektaren unter Reben von total 120 im Besitz der Zürcher Familie Hulsbergen, welche das Land im Jahr 2001 kaufte. Das ist bemerkenswert, denn das ist genau 1000 Jahre nach der erstmaligen Erwähnung von Trasqua, als die Contessa Ava das Land einem Benediktinerkloster vermacht. Sven und Barbara Hulsbergen sind übrigens auch Besitzer der Weinhandlung und des Weinguts Nüesch Weine in Balgach SG. Mit 54 Hektaren gehört Villa Trasqua in Castellina im Herzen des Chianti-Gebiets zu den Big Players der Chianti-Classico-Region. Und qualitativ? Nun, weder bei Parker noch Falstaff finden die Weine Anklang. In Vini d'Italia und Doctor Wine ist das Gut gar nicht erst vertreten. Warum eigentlich? Der Gran Selezione und der Trasgaia sind absolut top! Unverständlich …
- Chianti Classico Villa Trasqua 2016: 16,75/20 (16.80 Franken)
- Fanatico Chianti Classico Riserva Villa Trasqua 2015: 16,5/20 (20.60 Franken)
- Nerento Chianti Classico Gran Selezione Villa Trasqua 2013: Leichtes Parfüm, Vanille, rechte Holzaromatik, Frucht zwischen rot und schwarz, Kräuter, Schmelz, Power, reife Tannine, frisch, beerig, Charme, sehr modern gemacht, klar, aber dennoch knackig, füllig, floraler Touch im schönen Finish. Score: 17,5/20 (34 Franken)
- Trasgaia Toscana IGT Villa Trasqua 2013 (Foto, Cabernet sauvignon, Sangiovese, Cabernet franc): Enorm tiefe, ausladende Nase, Amarena-Kirschen, Würze, auch Rotfrucht, sehr reif, etwas alkoholisch, knackige Tannine, Kraft, dennoch schlank, ausgewogen, trinkig, sehr schöner Abgang. Score: 17,75/20 (35.40 Franken)
(Die Weine von Villa Trasqua gibts bei nuesch-weine.ch)
Chianti-Bordeaux-Blend. Was ist denn das wieder fürn Quatsch?! Nun: Fast jedes Land hat seinen Bordeaux-Blend. Das geht so: Man nehme Cabernet sauvignon und Merlot, wahlweise auch Cabernet franc und ein bisserl Petit Verdot. Und addiere die landestypischste Rebsorte zum Blend. Voilà! In Südafrika Pinotage, in Chile Carmenère, in Argentinien Malbec, in Australien Shiraz undundund – und im Chianti Sangiovese! Allerdings hat das in dieser Region ganz andere Bedeutung, wird doch mit dem Tignanello seit nun genau 50 Jahren ein ebensolcher Blend produziert, der mittlerweile zu den weltbesten Weinen zählt.
Villa Trasqua, ein Weingut, das noch im Babyalter ist, macht das auch. Villa Trasqua, das sind 54 Hektaren unter Reben von total 120 im Besitz der Zürcher Familie Hulsbergen, welche das Land im Jahr 2001 kaufte. Das ist bemerkenswert, denn das ist genau 1000 Jahre nach der erstmaligen Erwähnung von Trasqua, als die Contessa Ava das Land einem Benediktinerkloster vermacht. Sven und Barbara Hulsbergen sind übrigens auch Besitzer der Weinhandlung und des Weinguts Nüesch Weine in Balgach SG. Mit 54 Hektaren gehört Villa Trasqua in Castellina im Herzen des Chianti-Gebiets zu den Big Players der Chianti-Classico-Region. Und qualitativ? Nun, weder bei Parker noch Falstaff finden die Weine Anklang. In Vini d'Italia und Doctor Wine ist das Gut gar nicht erst vertreten. Warum eigentlich? Der Gran Selezione und der Trasgaia sind absolut top! Unverständlich …
- Chianti Classico Villa Trasqua 2016: 16,75/20 (16.80 Franken)
- Fanatico Chianti Classico Riserva Villa Trasqua 2015: 16,5/20 (20.60 Franken)
- Nerento Chianti Classico Gran Selezione Villa Trasqua 2013: Leichtes Parfüm, Vanille, rechte Holzaromatik, Frucht zwischen rot und schwarz, Kräuter, Schmelz, Power, reife Tannine, frisch, beerig, Charme, sehr modern gemacht, klar, aber dennoch knackig, füllig, floraler Touch im schönen Finish. Score: 17,5/20 (34 Franken)
- Trasgaia Toscana IGT Villa Trasqua 2013 (Foto, Cabernet sauvignon, Sangiovese, Cabernet franc): Enorm tiefe, ausladende Nase, Amarena-Kirschen, Würze, auch Rotfrucht, sehr reif, etwas alkoholisch, knackige Tannine, Kraft, dennoch schlank, ausgewogen, trinkig, sehr schöner Abgang. Score: 17,75/20 (35.40 Franken)
(Die Weine von Villa Trasqua gibts bei nuesch-weine.ch)