Sie schmeckt süss. Sie ist saftig, mittelgross und auffällig gelb-grün längs gestreift: die Schweizerhose. Irgendwann vor 1800 muss diese Birne in der Schweiz als natürliche Varietät der langen, grünen Herbstbirne entstanden sein. Die Forscher von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, wissen aber nicht, wer ihr den skurrilen Namen verpasst hat. Vermutlich ein Katholik, denn offensichtlich liess er sich von den farbigen, gestreiften Hosen der Schweizergarde des Papstes inspirieren.
Schon seit der Römerzeit werden bei uns Kultursorten der Birne angebaut. Sie wurden jedoch weniger züchterisch bearbeitet als Äpfel. Darum ist bei uns der Anteil alter Birnensorten erhalten geblieben. Die Forscher fanden 840 einzigartige, heimische, alte Birnensorten. Etwa 5000 Sorten gibt es laut Schätzungen weltweit.
Echte Schweizer Birnen bieten optische wie auch aromatische Vielfalt. Ihre Geschmacksnoten erinnern an Zimt, Vanille, Karamell, Anis oder Bergamotte. Durch die Erforschung der Birnen konnte bis jetzt bereits die Hälfte der alten Sorten in der Nationalen Datenbank Schweiz zur Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen erfasst werden. Darunter eben auch die Schweizerhose.