Die Weinhändler nehmen sie gerne als Referenz, um ihre Weine zu verkaufen. Die Punkte von Robert Parker, von James Suckling oder René Gabriel. Und die Wertungen in den Weinbibeln dieses Planeten.
Doch sind diese Angaben verlässlich? Wir haben die beiden meistverkauften Weinführer aus Italien und Spanien einem Test unterzogen. Bei Vini d’Italia haben wir anlässlich des Zürcher Zwischenhalts der Präsentationstour einige Drei-Gläser-Weine – das ist die Maximalwertung in diesem Führer – degustiert. Das Augenmerk haben wir dabei auf den Preis gelegt, dieser sollte nicht allzu hoch sein. Wobei das erfahrungsgemäss bei den Weissweinen gut klappt, bei den roten hingegen nicht. Mit einer Ausnahme: Dem Amorino von Castorani, dem Weingut von Ex-Formel1-Crack Jarno Trulli. Eine echte Trouvaille!
Total haben die Tester von Gambero Rosso 2400 Produzenten und 20'000 Weine in ihr Büchlein aufgenommen. Davon haben gerade mal 432 drei Gläser erhalten. Von diesen kosten nur 105 weniger als 15 Euro.
Beim Guia Peñin, dem meistverkauften Standardwerk in Spanien, haben wir diejenigen Weine aus der Rubrik «Mejores compras», also bester Kauf, ausgewählt, die mindestens 93 (von 100) Punkten erhalten haben, in Spanien weniger als 10 Euro kosten und in der Schweiz erhältlich sind. Im Peñin, dessen 15-Jahr-Jubiläumsausgabe dieses Jahr auf den Markt gekommen ist, werden 10'800 Weine von 2100 Kellereien vorgestellt.
Das Ergebnis? Von den sieben degustierten Drei-Gläser-Weinen überzeugten sechs. In Spanien waren es vier von sieben.
Was sagt uns das? Die Erkenntnis ist nicht neu. Aber man kommt an ihr halt nicht vorbei. Das gilt für Tester wie auch für Sie, werte Leserinnen und Leser. Die eigene Nase entscheidet! Kaufempfehlungen sind gut und recht und können durchaus auch eine Hilfe sein - egal ob Weinguides, Parker- oder BLICK-Punkte. Aber am Ende des Tages sind Sie Ihr eigener Juror. Also: Rausgehen und möglichst viele Weine degustieren! Es gibt ja durchaus Dinge, die weniger Spass machen…
- Vini d’Italia 2015, Gambero Rosso Editore, 984 Seiten, ISBN 978-3-944027-19-7. CHF 43.90 bei www.buch.ch
- Guia Peñin 2015. Spaniens Weinführer, 1000 Seiten, ISBN 978-3-86852-928-9. CHF 42.90 bei www.buch.ch
Nisia Verdejo Old Vines 2013, Bodega Ordoñez, Rueda (weiss): Florale Noten in der Nase, Blüten, dezente Frucht, Hefe, Mineralik, Feuerstein, im Gaumen filigran, top-frisch, dann Melonen, ruhige Säure, mittleres Finish. Ein feingliedriger Verdejo, sehr süffig! Score: 16,5/20 (CHF 20.40. www.weiss-getraenke.ch)
Albillo Centenario Ermita del Conde 2011, Castilla y Leon (weiss): Kräftige Nase mit mineralischen und Agrumennoten, auch Hefe, im Gaumen Süsse, präzis getimte Säure, frisches, mineralisches Finish, das recht lang ist. Sehr schön! Score: 17/20 (CHF 22.--. In den nächsten Tagen wieder lieferbar. www.gerstl.ch)
Cara Nord Negre 2012, Conca de Barberà, El Cellar de la Cara Nord, Vinyes de las Muntanyes de Prades (rot, Foto): Tolle, kräftige Nase nach konzentrierten Früchten, Holzkohle, viel Mineralität, im Gaumen dunkel-teerig, Würze, Frische, Power, rustikal, Ricola, saftig-süffiges, recht langes Finish. Macht einen Mordsspass! Score: 17/20 (CHF 16.80. www.casadelvino.ch)
Venta Mazarron Tempranillo 2012, Castilla y Leon (rot, Foto): Kräftige dunkel-teerige Nase nach Pflaumen, leichte Röstaromen, im Gaumen Power, die aber nicht überbordet, der Wein bleibt filigran, schöne Säure, rechte Tanninstruktur, deshalb harmonisch, mittleres Finish. Score: 16,5/20 (CHF 17.95. www.denner-wineshop.ch)
Lavia + 2009, Viñedos de Altura, Molino y Lagares de Bullas (rot): Der Hundert-Prozent-Monastrell ist sehr würzig, herb, rote Chriesi, Ricola-Touch in der Nase, im Gaumen Waldbeeren, Landwein-mässig, mit beachtlichem Volumen, nicht perfekt homogen, frisches, recht langes Finish. Score: 15,5/20 (CHF 25.--. www.divo.ch)
Lavia 2007, Molino y Lagares de Bullas (rot): Diese Assemblage aus Monastrell und Shiraz ist kräftig in der Nase, aber sehr grün und vegetal, im Gaumen wunderbarer Fluss, trotz der kräuterigen Noten, Geschmack nach Appenzeller oder Ramazzotti, Landwein-mässig, samtene Textur, Velours, fast etwas pelzig, mittleres Finish. Score: 16/20 (CHF 14.--. www.divo.ch)
LZ 2013, Rioja Cosecha, Viñedos de Lanzigo, Compania de Vinos Telmo Rodriguez (rot):
Rotbeerig-vegetale Nase, würzig, Harz, im Gaumen Schmelz, deftige Waldaromen, rustikal, harsche Tannine, ziemlich grün, erst gegen Ende etwas Schmelz, mittleres Finish. Score: 15,5/20 (CHF 14.90. www.kueferweg.ch)
Nisia Verdejo Old Vines 2013, Bodega Ordoñez, Rueda (weiss): Florale Noten in der Nase, Blüten, dezente Frucht, Hefe, Mineralik, Feuerstein, im Gaumen filigran, top-frisch, dann Melonen, ruhige Säure, mittleres Finish. Ein feingliedriger Verdejo, sehr süffig! Score: 16,5/20 (CHF 20.40. www.weiss-getraenke.ch)
Albillo Centenario Ermita del Conde 2011, Castilla y Leon (weiss): Kräftige Nase mit mineralischen und Agrumennoten, auch Hefe, im Gaumen Süsse, präzis getimte Säure, frisches, mineralisches Finish, das recht lang ist. Sehr schön! Score: 17/20 (CHF 22.--. In den nächsten Tagen wieder lieferbar. www.gerstl.ch)
Cara Nord Negre 2012, Conca de Barberà, El Cellar de la Cara Nord, Vinyes de las Muntanyes de Prades (rot, Foto): Tolle, kräftige Nase nach konzentrierten Früchten, Holzkohle, viel Mineralität, im Gaumen dunkel-teerig, Würze, Frische, Power, rustikal, Ricola, saftig-süffiges, recht langes Finish. Macht einen Mordsspass! Score: 17/20 (CHF 16.80. www.casadelvino.ch)
Venta Mazarron Tempranillo 2012, Castilla y Leon (rot, Foto): Kräftige dunkel-teerige Nase nach Pflaumen, leichte Röstaromen, im Gaumen Power, die aber nicht überbordet, der Wein bleibt filigran, schöne Säure, rechte Tanninstruktur, deshalb harmonisch, mittleres Finish. Score: 16,5/20 (CHF 17.95. www.denner-wineshop.ch)
Lavia + 2009, Viñedos de Altura, Molino y Lagares de Bullas (rot): Der Hundert-Prozent-Monastrell ist sehr würzig, herb, rote Chriesi, Ricola-Touch in der Nase, im Gaumen Waldbeeren, Landwein-mässig, mit beachtlichem Volumen, nicht perfekt homogen, frisches, recht langes Finish. Score: 15,5/20 (CHF 25.--. www.divo.ch)
Lavia 2007, Molino y Lagares de Bullas (rot): Diese Assemblage aus Monastrell und Shiraz ist kräftig in der Nase, aber sehr grün und vegetal, im Gaumen wunderbarer Fluss, trotz der kräuterigen Noten, Geschmack nach Appenzeller oder Ramazzotti, Landwein-mässig, samtene Textur, Velours, fast etwas pelzig, mittleres Finish. Score: 16/20 (CHF 14.--. www.divo.ch)
LZ 2013, Rioja Cosecha, Viñedos de Lanzigo, Compania de Vinos Telmo Rodriguez (rot):
Rotbeerig-vegetale Nase, würzig, Harz, im Gaumen Schmelz, deftige Waldaromen, rustikal, harsche Tannine, ziemlich grün, erst gegen Ende etwas Schmelz, mittleres Finish. Score: 15,5/20 (CHF 14.90. www.kueferweg.ch)
Früher gingen sie im Gleichschritt, Gambero Rosso und Slow Food. Gaben zusammen Vini d’Italia heraus. Seit fünf Jahren gibt Slow Food seinen eigenen Weinführer heraus, der heisst Slow Wine (Foto). Ursprünglich gab es ihn (wie Vini d’Italia) auch in Deutsch. Doch das ist bereits Vergangenheit. Gegen Gambero Rosso hatte man im deutschsprachigen Markt keine Chance. Da ist nur Platz für einen Führer. Dennoch: Slow Wine gibts auf Italienisch und Englisch nach wie vor. Und es ist ein durchaus interessanter Führer. Er gibt nicht jedem einzelnen Wein Punkte. Aber die interessantesten Gewächse werden – in drei Kategorien unterteilt – herausgehoben. Die wichtigste ist die Kategorie Slow Wine. Darin finden sich hervorragende Weine wieder, die eine hohe Typizität für das eigene Terroir wiedergeben und preislich im Rahmen sind. Die zweite Kategorie heisst Grande vino. Da finden sich die Besten der Besten wieder. Und in der dritten Kategorie namens Vino quotidiano die Preis-/Leistungsknüller. Kriterium: weniger als zehn Euro in der Enoteca. (Slow Wine, Guida 2015, Slow Food Editore. English Version. ISBN 978-88-8499370-0. CHF 28.90. www.buch.ch)
Kurzer Trip nach Österreich. Dort heisst der aktivste Weinfach-Verlag Falstaff. Eben herausgegeben haben die den schlicht Weinguide genannten Führer zu 3400 Weinen aus Österreich und Südtirol. Der Führer ist ziemlich ausführlich, liefert die wichtigsten Kennzahlen und Merkmale eines Gutes, einen Text dazu, listet die wichtigsten Weine auf und bewertet sie nach der Hunderter-Skala. In Südtirol scheinen die Degustatoren indes nicht so sattelfest zu sein. Die Unterteilung der Güter nach Sternen erscheint beliebig. Ebenso die Auswahl, welche Kellereien im Führer Eingang finden. Oder ist das eine finanzielle Frage? (Falstaff Weinguide Österreich/Südtirol 2015/16. ISBN 978-3-902660-43-5. CHF 26.90).
Apropos Österreich: Spannend ist auch das Büchlein „Salon 15 Österreich Wein“. In diesem werden die 265 Siegerweine aus Österreichs härtestem Weinwettbewerb gelistet und ein paar Worte über den jeweiligen Betrieb verloren. Nicht aber über die einzelnen Weine. Erkoren wurden die Weine aus ursprünglich 7000. Wer also in Österreich ist und im Restaurant nicht weiss, was bestellen: Ein Blick ins Taschenbüchlein hilft. In Österreich muss man auch sein, um es für ganze 5 Euro zu kaufen, denn bei uns ist es nicht erhältlich.
Früher gingen sie im Gleichschritt, Gambero Rosso und Slow Food. Gaben zusammen Vini d’Italia heraus. Seit fünf Jahren gibt Slow Food seinen eigenen Weinführer heraus, der heisst Slow Wine (Foto). Ursprünglich gab es ihn (wie Vini d’Italia) auch in Deutsch. Doch das ist bereits Vergangenheit. Gegen Gambero Rosso hatte man im deutschsprachigen Markt keine Chance. Da ist nur Platz für einen Führer. Dennoch: Slow Wine gibts auf Italienisch und Englisch nach wie vor. Und es ist ein durchaus interessanter Führer. Er gibt nicht jedem einzelnen Wein Punkte. Aber die interessantesten Gewächse werden – in drei Kategorien unterteilt – herausgehoben. Die wichtigste ist die Kategorie Slow Wine. Darin finden sich hervorragende Weine wieder, die eine hohe Typizität für das eigene Terroir wiedergeben und preislich im Rahmen sind. Die zweite Kategorie heisst Grande vino. Da finden sich die Besten der Besten wieder. Und in der dritten Kategorie namens Vino quotidiano die Preis-/Leistungsknüller. Kriterium: weniger als zehn Euro in der Enoteca. (Slow Wine, Guida 2015, Slow Food Editore. English Version. ISBN 978-88-8499370-0. CHF 28.90. www.buch.ch)
Kurzer Trip nach Österreich. Dort heisst der aktivste Weinfach-Verlag Falstaff. Eben herausgegeben haben die den schlicht Weinguide genannten Führer zu 3400 Weinen aus Österreich und Südtirol. Der Führer ist ziemlich ausführlich, liefert die wichtigsten Kennzahlen und Merkmale eines Gutes, einen Text dazu, listet die wichtigsten Weine auf und bewertet sie nach der Hunderter-Skala. In Südtirol scheinen die Degustatoren indes nicht so sattelfest zu sein. Die Unterteilung der Güter nach Sternen erscheint beliebig. Ebenso die Auswahl, welche Kellereien im Führer Eingang finden. Oder ist das eine finanzielle Frage? (Falstaff Weinguide Österreich/Südtirol 2015/16. ISBN 978-3-902660-43-5. CHF 26.90).
Apropos Österreich: Spannend ist auch das Büchlein „Salon 15 Österreich Wein“. In diesem werden die 265 Siegerweine aus Österreichs härtestem Weinwettbewerb gelistet und ein paar Worte über den jeweiligen Betrieb verloren. Nicht aber über die einzelnen Weine. Erkoren wurden die Weine aus ursprünglich 7000. Wer also in Österreich ist und im Restaurant nicht weiss, was bestellen: Ein Blick ins Taschenbüchlein hilft. In Österreich muss man auch sein, um es für ganze 5 Euro zu kaufen, denn bei uns ist es nicht erhältlich.
In China wird mittlerweile mehr Wein angebaut als in Frankreich! Das Reich der Mitte hat sich in Sachen Rebland an Frankreich vorbei auf den weltweiten Platz zwei hinter dem (noch) unangefochtenen Weltmarkt-Leader Spanien vorbeigeschoben. In Sachen Weinproduktion sind die Chinesen indes noch nicht so ergiebig. Sie produzieren gerade mal einen Viertel der Menge Frankreichs, Italiens oder Spaniens. Die Hälfte dessen, was die USA auf den Markt bringen und ein bisschen mehr als Deutschland.
Doch was ist es, das aus diesem gigantischen Reich kommt und grösstenteils im eigenen Land getrunken wird? Das ist ohne China-Besuch schwierig zu sagen, wird die Masse doch nicht exportiert. Was zu uns kommt, ist die Topklasse. Schauen wir uns also einige Weine von Changyu an, dem ältesten und innovativsten Unternehmen, das kürzlich das neue Weingut Ningxia fertiggestellt hat. Prunkstück ist das im französischen Schlossstil erbaute Chateau, das 70 Millionen Euro gekostet hat. Es beherbergt den Barriquekeller mit 800 Fässern und eine Hightech-Füllanlage. Zu Ehren von Laurenz Maria Moser V., der Fünfte der bekannten österreichischen Lenz-Moser-Weindynastie, wurde das Schloss Chateau Changyu Moser XV genannt. Denn das auf Grünen Veltliner spezialisierte Weinhaus arbeitet mittlerweile schon seit zehn Jahren mit Changyu zusammen. Laurenz Maria Moser berät die Mitarbeiter als „honorary winemaker“ auf sämtlichen Stufen der Produktion. Gleichzeitig importiert Changyu Grünen Veltliner von Moser. Degustiert haben wir einen unbedarften Chardonnay/Riesling, einen mittelmässigen Cabernet Blend, einen ordentlichen Flaggschiff-Wein und einen erstaunlichen Eiswein. Die Details:
Changyu Chardonnay/Riesling Blend 2012, Ningxia: Holzige Nase, nicht toastig, so richtig holzig, dezente exotische Fruchtaromen, im Gaumen sehr leicht, ja wässrig, gesichtslos, erst gegen Ende etwas Lychees-Frucht, kurz. Beliebig. Score: 14,5/20 (CHF 14.50. www.thewinecompany.ch)
Changyu Cabernet Blend 2011, Ningxia: Die Nase ist fruchtbetont mit vielen Kräuteraromen, reichlich Lakritze, zältlig, im Gaumen angenehm, dünnlich, hohe Cabernet-Typizität, Minze, Frische, Basilikum, mittleres Finish. Erstaunlich: Anderntags war das Ding bereits oxidiert. Tot. 13 Punkte. Schockstarre… Score: 15,5/20 (CHF 14.50. www.thewinecompany.ch)
Chateau Changyu Moser XV 2008, Ningxia: Port- und Sherrynoten in der Nase, Leder, reduktiv, im Gaumen dann eher grün, jung, wieder Tertiäraromen, dann doch noch etwas Frucht und Frische, geradliniges mittellanges Finish. Score: 16/20 (CHF 59.--. www.wy-gaessli.ch)
Changyu Vidal 2009, Golden Icewine Valley: Dunkles Bernstein-Gelb, tiefe Nase nach Honig, Ananas, Butter, im Gaumen Brot, überreife Früchte, vor allem Bananen, rechte Säure, leicht metallisch, mittleres Finish, schönes süsses Tröpfchen. Score: 17/20 (CHF 37.50. www.thewinecompany.ch)
In China wird mittlerweile mehr Wein angebaut als in Frankreich! Das Reich der Mitte hat sich in Sachen Rebland an Frankreich vorbei auf den weltweiten Platz zwei hinter dem (noch) unangefochtenen Weltmarkt-Leader Spanien vorbeigeschoben. In Sachen Weinproduktion sind die Chinesen indes noch nicht so ergiebig. Sie produzieren gerade mal einen Viertel der Menge Frankreichs, Italiens oder Spaniens. Die Hälfte dessen, was die USA auf den Markt bringen und ein bisschen mehr als Deutschland.
Doch was ist es, das aus diesem gigantischen Reich kommt und grösstenteils im eigenen Land getrunken wird? Das ist ohne China-Besuch schwierig zu sagen, wird die Masse doch nicht exportiert. Was zu uns kommt, ist die Topklasse. Schauen wir uns also einige Weine von Changyu an, dem ältesten und innovativsten Unternehmen, das kürzlich das neue Weingut Ningxia fertiggestellt hat. Prunkstück ist das im französischen Schlossstil erbaute Chateau, das 70 Millionen Euro gekostet hat. Es beherbergt den Barriquekeller mit 800 Fässern und eine Hightech-Füllanlage. Zu Ehren von Laurenz Maria Moser V., der Fünfte der bekannten österreichischen Lenz-Moser-Weindynastie, wurde das Schloss Chateau Changyu Moser XV genannt. Denn das auf Grünen Veltliner spezialisierte Weinhaus arbeitet mittlerweile schon seit zehn Jahren mit Changyu zusammen. Laurenz Maria Moser berät die Mitarbeiter als „honorary winemaker“ auf sämtlichen Stufen der Produktion. Gleichzeitig importiert Changyu Grünen Veltliner von Moser. Degustiert haben wir einen unbedarften Chardonnay/Riesling, einen mittelmässigen Cabernet Blend, einen ordentlichen Flaggschiff-Wein und einen erstaunlichen Eiswein. Die Details:
Changyu Chardonnay/Riesling Blend 2012, Ningxia: Holzige Nase, nicht toastig, so richtig holzig, dezente exotische Fruchtaromen, im Gaumen sehr leicht, ja wässrig, gesichtslos, erst gegen Ende etwas Lychees-Frucht, kurz. Beliebig. Score: 14,5/20 (CHF 14.50. www.thewinecompany.ch)
Changyu Cabernet Blend 2011, Ningxia: Die Nase ist fruchtbetont mit vielen Kräuteraromen, reichlich Lakritze, zältlig, im Gaumen angenehm, dünnlich, hohe Cabernet-Typizität, Minze, Frische, Basilikum, mittleres Finish. Erstaunlich: Anderntags war das Ding bereits oxidiert. Tot. 13 Punkte. Schockstarre… Score: 15,5/20 (CHF 14.50. www.thewinecompany.ch)
Chateau Changyu Moser XV 2008, Ningxia: Port- und Sherrynoten in der Nase, Leder, reduktiv, im Gaumen dann eher grün, jung, wieder Tertiäraromen, dann doch noch etwas Frucht und Frische, geradliniges mittellanges Finish. Score: 16/20 (CHF 59.--. www.wy-gaessli.ch)
Changyu Vidal 2009, Golden Icewine Valley: Dunkles Bernstein-Gelb, tiefe Nase nach Honig, Ananas, Butter, im Gaumen Brot, überreife Früchte, vor allem Bananen, rechte Säure, leicht metallisch, mittleres Finish, schönes süsses Tröpfchen. Score: 17/20 (CHF 37.50. www.thewinecompany.ch)
Telmo Rodriguez steht in der Rioja für traditionelle Weinbaukultur und sorgfältigsten Umgang mit der Umwelt. Der baskische Starwinzer betreibt in ganz Spanien Weinbau, in neun Regionen, mit dem Ziel, vergessene Weinbautraditionen wieder zum Leben zu erwecken. Rodriguez hat an der Uni von Bordeaux studiert und sich seine Sporen auf Remelluri abverdient, dem Weingut seines Papas. Am meisten am Herzen liegt ihm die Rioja. 1994 gründete er die Compañia de Vinos Telmo Rodriguez, die in besagtem Gebiet ganz unterschiedliche Weine keltert. Die Bio-Weinhandlung zum Küferweg stellte in ihrem Januar-Probierpaket drei Rodriguez-Weine unterschiedlichster Machart vor. Diese Pakete können übrigens abonniert werden. Sie beinhalten zwei oder drei Flaschen zu einem Thema und kosten 35 bis 55 Franken. Pro Jahr gibts fünf solche Pakete. Hier die drei Rodriguez-Weine mit einem klaren Höhepunkt, dem Lanzaga, einem nach dem burgundischen Village-System komponierten Wein. Alle Trauben stammen aus Reben der Gemeinde Lanciego. Ein Dorfwein also, gewissermassen.
LZ, Viñedos de Lanziego, Rioja 2013: Rotbeerig-vegetale Nase, würzig, Harz, im Gaumen Schmelz, deftige Waldaromen, rustikal, harsche Tannine, ziemlich grün, erst gegen Ende etwas Schmelz, mittleres Finish. Score: 15,5/20 (CHF 14.90. www.kueferweg.ch)
Corriente Rioja 2012: Fruchtig-würzige Nase, markante Erdnoten, im Gaumen hart, rechte Tanninstruktur, die sich im zweiten Gaumen aufweicht, der Wein wird fruchtiger und harmonisch, mittlerer Abgang. Score: 16/20 (CHF 15.90. www.kueferweg.ch)
Lanzaga, Viñedos en Lanziego, Rioja 2009 (Foto): Kräftige kirschige Nase mit Aromen von Waldharz und Pflaumen, schöne Würze, im Gaumen erdig-rustikal, ein Hauch Tertiäraromen, saftige Tannine, frisch, trinkig, schönes Finish. Toller Rioja! Score: 17,5/20 (CHF 29.--. www.kueferweg.ch)
Telmo Rodriguez steht in der Rioja für traditionelle Weinbaukultur und sorgfältigsten Umgang mit der Umwelt. Der baskische Starwinzer betreibt in ganz Spanien Weinbau, in neun Regionen, mit dem Ziel, vergessene Weinbautraditionen wieder zum Leben zu erwecken. Rodriguez hat an der Uni von Bordeaux studiert und sich seine Sporen auf Remelluri abverdient, dem Weingut seines Papas. Am meisten am Herzen liegt ihm die Rioja. 1994 gründete er die Compañia de Vinos Telmo Rodriguez, die in besagtem Gebiet ganz unterschiedliche Weine keltert. Die Bio-Weinhandlung zum Küferweg stellte in ihrem Januar-Probierpaket drei Rodriguez-Weine unterschiedlichster Machart vor. Diese Pakete können übrigens abonniert werden. Sie beinhalten zwei oder drei Flaschen zu einem Thema und kosten 35 bis 55 Franken. Pro Jahr gibts fünf solche Pakete. Hier die drei Rodriguez-Weine mit einem klaren Höhepunkt, dem Lanzaga, einem nach dem burgundischen Village-System komponierten Wein. Alle Trauben stammen aus Reben der Gemeinde Lanciego. Ein Dorfwein also, gewissermassen.
LZ, Viñedos de Lanziego, Rioja 2013: Rotbeerig-vegetale Nase, würzig, Harz, im Gaumen Schmelz, deftige Waldaromen, rustikal, harsche Tannine, ziemlich grün, erst gegen Ende etwas Schmelz, mittleres Finish. Score: 15,5/20 (CHF 14.90. www.kueferweg.ch)
Corriente Rioja 2012: Fruchtig-würzige Nase, markante Erdnoten, im Gaumen hart, rechte Tanninstruktur, die sich im zweiten Gaumen aufweicht, der Wein wird fruchtiger und harmonisch, mittlerer Abgang. Score: 16/20 (CHF 15.90. www.kueferweg.ch)
Lanzaga, Viñedos en Lanziego, Rioja 2009 (Foto): Kräftige kirschige Nase mit Aromen von Waldharz und Pflaumen, schöne Würze, im Gaumen erdig-rustikal, ein Hauch Tertiäraromen, saftige Tannine, frisch, trinkig, schönes Finish. Toller Rioja! Score: 17,5/20 (CHF 29.--. www.kueferweg.ch)
Einmal im Jahr steigen sie von ihren Hügeln ins tiefe Tal. Ins Herz von Zürich. In den Kreuzgang des Fraumünsters. Die Zürcher Winzer gehen dann downtown. Ein spannender Anlass. Perfekt für Entdeckungen. Diesmal heisst die: Lüthi. Ein Keller aus Männedorf. Rico Lüthi sagt, seine Liebe gehöre den Weissweinen, seine Passion dem Pinot Noir. Nun, dann ist er ein ganz liebestoller Mensch, denn die Weissen von den Stäfner Top-Lagen Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg gefielen weit besser als der Blauburgunder. Die Details:
Riesling x Madeleine Royal 2014: Florale Nase, Blüten, Hollunder, Quitten, im Gaumen Schmelz, schöner Fluss, harmonisch, Kraft, Fruchtsüsse, mittlerer Abgang. Score: 16,5/20 (CHF 16.--. www.luethiweinbau.ch)
Räuschling R3 2014: Der Wein, den Lüthi gemeinsam mit Monica Hasler Bürgi vom Weingut Rütihof in Ürikon und mit Räuschling-Legende Stikel Schwarzenbach aus Meilen keltert, hat eine wunderbar kräftige Nase, Mandeln, Quitten, im Gaumen kräftig, Schmelz, Harz, fruchtig, mittlerer Abgang. Score: 17/20 (CHF 28.--. www.luethiweinbau.ch. www.reblaube.ch. www.weingut-ruetihof.ch)
Scheurebe 2014 (Foto): Enorm aromatische Nase, würzig, erinnert fast an einen Gewürztraminer, kalter Schweiss, im Gaumen frisch, Power, druckvoll, Harz, fülliges Finish. Score: 17/20 (CHF 23.--. www.luethiweinbau.ch)
Pinot Gris Barrique 2013: Dezente Nase, Holzkohle, floral, Rauch, im Gaumen Power, Honigmelonen, tolle Frische, Schmelz, frisches, langes Finish. Score: 17/20 (CHF 22.--. www.luethinweinbau.ch)
Pinot Noir Barrique 2013: Etwas teerige Nase, Chriesi, Tannenchries, im Gaumen recht kräuterig, spitz, elegant, rotbeerig, frisches, mittellanges Finish. Score: 16/20 (CHF 25.--. www.luthiweinbau.ch)
EIN PAAR WEITERE ZÜRCHER TOPWEINE:
Pinot Noir 1! (Fassprobe) Strickhof Wülflinger Trotte: Dezente, leicht schweflige Nase, minimes Parfüm, im Gaumen noch etwas CO2, rotfruchtig, enorm frisch, tolle Länge. Score: 17/20 (CHF 21.--. www.strickhof.ch)
Cuvée Blanche 2014 Weingut Diederik, Küsnacht: Herrlich frische Sommerwiesennase, Rosenblüten, im Gaumen Schmelz, knackige Säure, frisches, recht langes Finale. Score: 17/20 (CHF 16.--. www.diederik.ch)
Pinot Noir Barrique 2013, Weingut Diederik, Küsnacht: Leichtes Parfüm, Chriesi, rotbeerig, ausladend und frisch, im Gaumen elegant-leichtfüssig, Vanille, rechte Tannine, leicht teerig, frisches, mittellanges Finish. Score: 17/20 (CHF 24.10. www.diederik.ch)
Pinot Noir 2013, Weingut Pircher, Eglisau: Recht parfümierte, kirschige Nase, enorm fruchtig, Zedernholz, Toastnoten, Espresso, im Gaumen richtiggehend aristokratisch, elegant, feingliedrig, dennoch füllig, sehr runde Tannine, superfrisch, enorm lang. Toll! Wie immer. Einer der besten Pinot Noirs der Schweiz! Score: 18/20 (CHF 31.--. www.weingut-pircher.ch)
Einmal im Jahr steigen sie von ihren Hügeln ins tiefe Tal. Ins Herz von Zürich. In den Kreuzgang des Fraumünsters. Die Zürcher Winzer gehen dann downtown. Ein spannender Anlass. Perfekt für Entdeckungen. Diesmal heisst die: Lüthi. Ein Keller aus Männedorf. Rico Lüthi sagt, seine Liebe gehöre den Weissweinen, seine Passion dem Pinot Noir. Nun, dann ist er ein ganz liebestoller Mensch, denn die Weissen von den Stäfner Top-Lagen Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg gefielen weit besser als der Blauburgunder. Die Details:
Riesling x Madeleine Royal 2014: Florale Nase, Blüten, Hollunder, Quitten, im Gaumen Schmelz, schöner Fluss, harmonisch, Kraft, Fruchtsüsse, mittlerer Abgang. Score: 16,5/20 (CHF 16.--. www.luethiweinbau.ch)
Räuschling R3 2014: Der Wein, den Lüthi gemeinsam mit Monica Hasler Bürgi vom Weingut Rütihof in Ürikon und mit Räuschling-Legende Stikel Schwarzenbach aus Meilen keltert, hat eine wunderbar kräftige Nase, Mandeln, Quitten, im Gaumen kräftig, Schmelz, Harz, fruchtig, mittlerer Abgang. Score: 17/20 (CHF 28.--. www.luethiweinbau.ch. www.reblaube.ch. www.weingut-ruetihof.ch)
Scheurebe 2014 (Foto): Enorm aromatische Nase, würzig, erinnert fast an einen Gewürztraminer, kalter Schweiss, im Gaumen frisch, Power, druckvoll, Harz, fülliges Finish. Score: 17/20 (CHF 23.--. www.luethiweinbau.ch)
Pinot Gris Barrique 2013: Dezente Nase, Holzkohle, floral, Rauch, im Gaumen Power, Honigmelonen, tolle Frische, Schmelz, frisches, langes Finish. Score: 17/20 (CHF 22.--. www.luethinweinbau.ch)
Pinot Noir Barrique 2013: Etwas teerige Nase, Chriesi, Tannenchries, im Gaumen recht kräuterig, spitz, elegant, rotbeerig, frisches, mittellanges Finish. Score: 16/20 (CHF 25.--. www.luthiweinbau.ch)
EIN PAAR WEITERE ZÜRCHER TOPWEINE:
Pinot Noir 1! (Fassprobe) Strickhof Wülflinger Trotte: Dezente, leicht schweflige Nase, minimes Parfüm, im Gaumen noch etwas CO2, rotfruchtig, enorm frisch, tolle Länge. Score: 17/20 (CHF 21.--. www.strickhof.ch)
Cuvée Blanche 2014 Weingut Diederik, Küsnacht: Herrlich frische Sommerwiesennase, Rosenblüten, im Gaumen Schmelz, knackige Säure, frisches, recht langes Finale. Score: 17/20 (CHF 16.--. www.diederik.ch)
Pinot Noir Barrique 2013, Weingut Diederik, Küsnacht: Leichtes Parfüm, Chriesi, rotbeerig, ausladend und frisch, im Gaumen elegant-leichtfüssig, Vanille, rechte Tannine, leicht teerig, frisches, mittellanges Finish. Score: 17/20 (CHF 24.10. www.diederik.ch)
Pinot Noir 2013, Weingut Pircher, Eglisau: Recht parfümierte, kirschige Nase, enorm fruchtig, Zedernholz, Toastnoten, Espresso, im Gaumen richtiggehend aristokratisch, elegant, feingliedrig, dennoch füllig, sehr runde Tannine, superfrisch, enorm lang. Toll! Wie immer. Einer der besten Pinot Noirs der Schweiz! Score: 18/20 (CHF 31.--. www.weingut-pircher.ch)