Getestet: Microsoft Lumia 950 XL
Das erste Handy mit Maus und Tastatur

Das Lumia 950 XL kann dank Windows 10 als fast vollwertiger PC genutzt werden. Das Flaggschiff bringt viele coole Funktionen, läuft aber noch nicht stabil.
Publiziert: 30.12.2015 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:34 Uhr
Von Lorenz Keller

Die Technik: Das 5,7-Zoll-Smartphone hat das neue Windows 10 installiert. Das Display ist mit 518 PPI hochauflösend, auch sonst ist die Technik auf der Höhe der Zeit. Octa-Core mit 3 GB Arbeitsspeicher, dazu eine 20-Megapixel-Kamera. Der 3340 mAh Akku hielt im Test mehr als einen Tag. 32 GB Speicher sind wenig, die Kapazität kann aber um bis zu 200 GB via Speicherkarte erweitert werden. Mit dem USB-C-Stecker gehört das 950 XL zu den Pionieren. Die Ladezeiten sind massiv schneller - und der Stecker ist leichtgängiger und unkomplizierter als mit Micro USB. Mit 8,1 Millimetern Dicke und 165 Gramm Gewicht kann das Lumia mit den Besten mithalten.

Bildschirm, Tastatur und Maus können ans Handy angeschlossen werden.

Windows 10: Optisch sieht das neue Betriebssystem nicht gross anders aus als der Vorgänger. Weiterhin setzt Microsoft auf die bewährte Kachel-Grafik. In den Details gibts einige Verbesserungen, etwa in der Tastatur ein integriertes Steuerkreuz, mit dem man schnell zwischen Zeilen wechseln kann. Auch der Edge-Browser und das übersichtlichere Einstellungs-Menü überzeugen. Schwach ist, dass wir im Test regelmässig Bugs hatten. Plötzlich schwarze Bildschirme in bestimmten Menüs oder massive Probleme bei der Einrichtung von Mail-Konten. Schon im Startbildschirm tat sich nach einem Klick nichts.

Die Box: Für rund 80 Franken gibts das HD-500 Display Docking Continuum. Damit lässt sich das Smartphone als PC nutzen. Einfach an die Box anschliessen und diese via Display-Port oder HDMI mit einem Bildschirm verbinden. Über zwei USB-Anschlüsse lassen sich auch Tastatur und Maus anschliesen - und schon hat man einen Computer. Schliesslich läuft ja auf dem Handy Windows 10 und das skaliert die wichtigsten Apps auf die volle Bildschirmgrösse. Etwa den Browser oder die Office-Programme. Diese lassen sich dann fast wie normal nutzen. Multitasking ist möglich, sogar mit weiteren Programmen auf dem Handy-Bildschirm. Zwei Apps nebeneinander lassen sich aber nicht starten.

Das Kacheldesign von Windows 10 und die Continuum-Box zur Koppelung.

Die Stärken: Microsoft packt starke Technik und eine herausragende Kamera ins Lumia 950 XL. Und das zu einem fairen Preis. Wer mit einem Microsoft-Account auf verschiedenen Geräten Windows 10 nutzt, wird die Stärken des Betriebssystem voll ausnutzen können. Da spielt es dann wirklich fast keine Rolle mehr, ob man unterwegs das Smartphone in der Hand hält oder zu Hause vor dem PC sitzt. Es ist auch zu erwarten, dass der Hersteller das Angebot in diesem Bereich immer weiter ausbaut. Die Kamera zeigt ihre Stärken bei schlechten Lichtverhältnissen. Vor allem aber bietet sie Interessierten viele Möglichkeiten, die Fotos zu verbessern.

Die Schwächen: Windows 10 war im Test noch fehleranfällig. Es ist wohl auch erst eine Vorabversion. Da dürften Updates schnell Abhilfe schaffen - hoffentlich. Aber unerklärliche Bugs sind schon nicht so schön für eine Firma, die einen Neustart wagen will. Zweiter Kritikpunkt ist die Anmutung des Handys. Mit der Plastikrückseite wirkt es insgesamt deutlich weniger hochwertig als die Konkurrenten aus dem Top-Segment, etwa von Sony, Samsung oder Apple.

Der Preis: Das Lumia 950 XL gibts für rund 630 Franken im Handel.

Unser Fazit: Es wird ein harter Kampf um Marktanteile gegen Android und iPhone. Doch mit Geräten wie dem Lumia 950 XL hat Microsoft gute Chancen, neue Fans für sich zu gewinnen.

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