Heute vor 300 Jahren kam der grosse Denker zur Welt
Diese fünf Kant-Zitate musst du kennen

Der deutsche Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) ist heute vor 300 Jahren auf die Welt gekommen. Das Genie gilt als komplizierter Denker. Zu Unrecht: Jeder kann Kant! Wir präsentieren fünf seiner Gedanken für den täglichen Gebrauch.
Publiziert: 22.04.2024 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2024 um 10:42 Uhr
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Der deutsche Philosoph Immanuel Kant hat mit seinen Schriften die Aufklärung begründet.
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Daniel ArnetRedaktor Gesellschaft / Magazin

Kant war präziser als eine Schweizer Uhr: Pünktlich um 19 Uhr ging er auf seinen täglichen Spaziergang durch das damals ostpreussische Königsberg an der Ostsee, das heute russische Kaliningrad – die Bevölkerung soll ihre Zeitmesser nach ihm gerichtet haben.

So diszipliniert wie Immanuel Kant (1724–1804) im Tagesablauf war, so exakt und klar war der Vordenker der Aufklärung in seinen Formulierungen. Er war kein Schwurbelphilosoph mit Fremdwörtern und dunklen Andeutungen.

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«Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.»
aus: «Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?» (1784)
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Zur Welt kommt Immanuel Kant am 22. April 1724 in Königsberg als viertes Kind eines Sattlermeisters und einer pietistischen Mutter, die der Bildung gegenüber aufgeschlossen war. Dank ihres Bekanntenkreises konnte Immanuel später eine höhere Bildung geniessen.

Denken und Wissen stellt Kant fortan über Glauben und Unverstand. Damit läutet er das neue Zeitalter der Aufklärung ein, in dem der einzelne Mensch im Mittelpunkt steht, der durch den Gebrauch seines Gehirns das Leben selber in die Hand nehmen kann.

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«Handle nur nach der Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie praktisches Gesetz werde.»
aus: «Grundlegung der Metaphysik der Sitten» (1785)
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Das ist der berühmte «kategorische Imperativ» von Kant, ein unbedingter Befehl, ohne den ein Zusammenleben nicht möglich ist. Denn die Freiheit eines jeden Menschen geht bis dorthin, wo die Freiheit des anderen anfängt.

Wer Gewalt anwendet, stiehlt oder gar mordet, der kann kaum wollen, dass man ihn schlägt, ihm sein Portemonnaie entwendet oder das Leben nimmt. Für Kant war deshalb klar: So etwas wie vernünftige Übeltäter kann es nicht geben.

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«Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.»
aus: «Kritik der praktischen Vernunft» (1788)
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Kant war stark an Naturwissenschaften interessiert, insbesondere an den Erkenntnissen des englischen Physikers und Astronomen Isaac Newton (1642–1726). Die objektiven Naturgesetze sind hier mit subjektiven Moralansprüchen verschränkt – typisch Kant!

Denn er ist überzeugt, dass wir durch Vernunft nicht nur in der Natur Gesetzmässigkeiten finden, sondern auch in unserem Handeln. Das Erhabene dabei ist, dass solche Erkenntnisse durchs Denken entstehen und wir dabei uns selber begegnen.

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«Das Feld der Philosophie lässt sich auf folgende Fragen bringen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?»
aus: «Logik» (1800)
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Diese vier Fragen sind ein Resümee von Kants Leben. Unter der vierten liesse sich alles zusammenfassen, denn letztlich läuft alles auf die Anthropologie hinaus, die Wissenschaft vom Menschen – ohne uns gibt es kein Wissen, Tun und Hoffen.

Kant war im Kern ein Universalgelehrter. Das zeigt sich, wenn man jeder Frage eine Wissenschaft zuordnet: «Was kann ich wissen?» beantwortet die Erkenntnistheorie, «was soll ich tun?» die Ethik und die Religion geht der Frage nach, was wir hoffen dürfen. 

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«Der Mensch ist das einzige Tier, das arbeiten muss.»
aus: «Über Padagogik» (1803)
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Für viele Menschen ist die Arbeit ein blosses Müssen, damit sie Geld verdienen. Doch Kant betrachtet die Arbeit nicht als Zwang, sondern als Pflicht im moralischen Sinn: Sie macht uns vielleicht nicht glücklich, aber sie macht uns gut.

Kant stellt sich vor, was passiert wäre, wenn Gott Adam und Eva nicht aus dem Paradies vertrieben hätte: Hätten die ersten Menschen die Natur genossen und Lieder gesungen? Nein, meint der Philosoph: «Die Langeweile würde sie (…) gemartert haben.»

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