Der Platz ist auch für die fleissigen Bestäuber knapp
Bienen bekommen eine Immobilien-Plattform

Auch Bienen leiden unter Wohnungsnot. Um gegen die Lebensraumknappheit der Bienen anzukämpfen, gibt es jetzt eine Immobilienplattform für die fleissigen Bestäuber. Dort kann man blühende Flächen für Bienen erwerben.
Publiziert: 17.05.2024 um 00:15 Uhr
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Die Hälfte der Wildbienen in der Schweiz ist vom Aussterben bedroht.
Foto: Zvg
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Nicht nur bei Menschen herrscht Wohnungsnot, auch Bienen leiden unter akuter Lebensraumknappheit. Durch die zunehmende Überbauung, den Einsatz von Pestiziden und Klimawandel verlieren Bienen ihre Lebensräume. Damit gerät das Gleichgewicht des Ökosystems ins Wanken.

Um ihren Fortbestand zu sichern, brauchen Wildbienen ein grosses Blütenangebot. Wegen fehlender Nahrung sind sie bei der «Wohnungssuche», also nach geeigneten Nistplätzen, auch noch entkräftet. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, lanciert Bienenschweiz, der Imkerverband der deutschen und rätoromanischen Schweiz, die erste Wohnungsplattform immobienen.ch für Bienen.

Es gibt über 600 Arten von Wildbienen in der Schweiz.
Foto: Zvg

Mehr Lebensraum für Bienen

Durch den Erwerb über Immobienen können Lebensräume für Bienen geschaffen werden. Schweizweit sind das rund 170 Blühflächen, die mit einer Spende erworben werden. Die Kaufpreise variieren zwischen 30 Franken (10m2), 60 Franken (20m2) und 150 Franken (50m2). Je nach Budget können die Flächen auch monatlich gemietet werden. Damit finanzieren Immobienen-Besitzer die Kosten, die fürs Anlegen der Blühfläche und die Beschaffung von geeignetem Saatgut anfallen, sowie eine fachgerechte Beratung. In der Schweiz sind über 600 verschiedene Wildbienenarten beheimatet. Die Hälfte der fleissigen Bestäuber ist vom Aussterben bedroht. 

Gemäss der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) stellt das Bienensterben ein ernstes Problem für die Welternährung dar: Pflanzen wie Kaffee, Äpfel, Mandeln, Tomaten oder Kakao könnten vollständig ausgelöscht werden. 84 Prozent der in Europa angebauten Nutzpflanzen sind von Insekten als Bestäuber abhängig, hierbei machen die Bienen den grössten Anteil aus.

Bienen brauen eine grosse Blütenvielfalt.
Foto: Zvg

Aufs Rasenmähen verzichten

Wer der Bienen-Population Gutes tun will, verzichtet auf einen kurz getrimmten Rasen. Bunte Blumenwiesen im heimischen Garten sorgen nicht nur für frohe Farbtupfer, sondern sind auch Nahrungs- und Nistquellen für Bienen. Letztes Jahr konnte Bienenschweiz eine Fläche von über einer halben Million Quadratmeter zum Blühen bringen, dank Immobienen soll sich diese Zahl weiter erhöhen.

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