«Anfangs war ich nervös, ob ich den Text rechtzeitig lerne»
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Flavio Lang zum Welttheater:«Zuerst war ich nervös, ob ich den Text rechtzeitig lerne»

100 Jahre Welttheater Einsiedeln
Pleiten, Pomp und Pandemie

Geschichte und Geschichten rund um 100 Jahre Welttheater Einsiedeln SZ.
Publiziert: 20.05.2024 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2024 um 16:26 Uhr
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Daniel ArnetRedaktor Gesellschaft / Magazin

1924

Der spätere ETH-Professor Linus Birchler (1893–1967) entdeckt, dass der Klosterplatz nach akustischen Gesetzen angelegt ist. Er regt beim Abt Freilichtaufführungen an. Die Wahl fällt auf «Das Grosse Welttheater» von Calderón. Premiere ist am 15. August 1924.

1950

Foto: KEYSTONE

Regisseur Oskar Eberle (1902–1956) setzt in seinen Aufführungen ab 1935 zum ersten Mal ausschliesslich auf Laiendarsteller aus dem Dorf. Doch der barocke Pomp seiner Inszenierungen entspricht gegen Ende der 1950er-Jahre nicht mehr dem Zeitgeist.

1970

Foto: KEYSTONE

In den 60er-Jahren übernimmt Schauspieler und Regisseur Erwin Kohlund (1915–1992) das Zepter. Das Theaterkollektiv Alternative prangert seine Inszenierung von 1970 als unkritisch an und fordert ein grundlegendes Überdenken des Welttheaters.

1981

Foto: KEYSTONE

Das Spielvolk lehnt eine schweizerdeutsche Fassung von Hansjörg Schneider (86) ab, wodurch es nicht mehr gelingt, den Fünfjahresrhythmus einzuhalten. Erst 1981 kommt es zum nächsten Welttheater in der Regie von Hans Gerd Kübel (1934–1994).

1992

Foto: KEYSTONE

Ende der 80er-Jahre führt Dieter Bitterli (83) Regie und beleuchtet 1992 die Klosterfassade in unterschiedlichen Farben. In der Kasse sieht es allerdings nur rot aus: Das eingespielte Defizit zwingt die Verantwortlichen, das Welttheater endgültig zu überdenken.

2000

Setzte man bisher auf Eichendorffs Übersetzung, soll es nun eine Nachdichtung des ehemaligen Klosterschülers Thomas Hürlimann (73) richten. «Das Einsiedler Welttheater» unter der Regie von Volker Hesse (79) ist ein Erfolg und erlebt 2007 eine Neuauflage.

2013

Für die 16. Spielperiode verpflichtet der Welttheater-Vorstand Schriftsteller Tim Krohn (59) und Regisseur Beat Fäh (72). Diese Fassung setzt die menschliche Gier nach Glück und Grösse in den Mittelpunkt. Bis dahin sah ein Millionenpublikum eine Welttheater-Aufführung.

2024

Schriftsteller Lukas Bärfuss (52) und Regisseur Livio Andreina (70) erhalten den Auftrag, für 2020 eine Neufassung zu inszenieren. Wegen der Corona-Pandemie findet das Vorhaben nicht statt, worauf man es gleich auf 2024 verschiebt, das Jahr des 100-Jahr-Jubiläums.

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