Diese Beschwerden drohen, wenn du zu lange am Handy bist
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Brille und Dehnen hilft:Diese Beschwerden drohen, wenn du zu lange am Handy bist

Volkskrankheit «Nomophobie»
3,5 Millionen Schweizer sind Smartphone-süchtig

Fast die Hälfte der Erwachsenen gerät in Panik, wenn der Handyakku fast leer ist. Bei Jungen ist es noch schlimmer – und wer Kinder hat, ist besonders gefährdet. Eine neue Studie zeigt, wie süchtig wir nach dem Handy sind.
Publiziert: 12.11.2024 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2024 um 06:29 Uhr
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Das Handy erhellt nächtens Millionen Schweizer Gesichter.
Foto: Getty Images/Image Source

Auf einen Blick

  • Vier von zehn Schweizer Erwachsenen sind handysüchtig
  • Junge Menschen und Familien sind besonders betroffen
  • 54 Prozent der 16- bis 35-Jährigen zeigen deutliche Anzeichen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Stell dir vor, dein Handy ist weg. Einen ganzen Tag lang. Keine Whatsapp, kein Instagram, keine Mails. Schwitzen deine Hände bei dem Gedanken? Wird dein Atem schneller? Dann bist du nicht alleine: Vier von zehn Schweizer Erwachsenen zeigen deutliche bis ausgeprägte Anzeichen einer Handysucht auf. 

Rechnet man das hoch, sind hierzulande also rund 3,5 Millionen Personen von einer sogenannten Nomophobie (aus dem englischen No-Mobile-Phone-Phobia) betroffen. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage des Portals comparis.ch, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Junge besonders abhängig

Bei den 16- bis 35-Jährigen zeigen sogar 54 Prozent deutliche bis ausgeprägte Anzeichen einer Handy-Abhängigkeit. «Das Handy ist bei Jungen das zentrale Gadget, das für vielfältigste Aufgaben genutzt wird. Die Abhängigkeit, verbunden mit der Angst, etwas zu verpassen, verstärkt diese Symptome bei jungen Menschen», sagt Jean-Claude Frick von comparis.ch.

Bei den über 55-Jährigen können hingegen 38 Prozent problemlos auf ihr Mobiltelefon verzichten. Ob jemand arm oder reich ist, einen Doktortitel oder einen Lehrabschluss hat, spielt dabei keine Rolle – diese Faktoren beeinflussen die Smartphone-Sucht laut der Umfrage nicht.

Stammtisch statt Facebook

Wer allerdings Kinder hat, ist deutlich häufiger betroffen. «In Familien ist die Abhängigkeit oft höher, da sowohl Eltern als auch Kinder das Bedürfnis nach Erreichbarkeit teilen», erklärt Frick.

Besonders verbreitet ist die Nomophobie in der französischsprachigen Schweiz. Dort leiden 47 Prozent der Menschen darunter, in der Deutschschweiz nur 37 Prozent. Auch zwischen Stadt und Land klafft eine Lücke: In Städten sind 43 Prozent der Menschen betroffen, auf dem Land 34 Prozent. Für den Comparis-Experten bestätigt sich damit ein Klischee: «Auf dem Land wirken mehr Leute in Vereinen mit als in der Stadt. Diese spielen eine wichtige Rolle im Sozialleben. Man trifft sich eher am Stammtisch und in Vereinen als auf Facebook.»

So begrenzt du deine Bildschirmzeit

Es muss nicht immer gleich eine radikale Lösung sein. Wer seine Bildschirmzeit reduzieren möchte, ohne auf das Smartphone zu verzichten, hat verschiedene Möglichkeiten.

Android-Nutzerinnen und -Nutzer können die integrierten Funktionen rund ums sogenannte «Digital Wellbeing» nutzen. Diese sind seit Android 9 (2018) direkt in das Betriebssystem eingebaut. Definieren kann man diese unter Einstellungen > Digital Wellbeing. Dort kannst du Zeitlimiten für Apps oder etwa verschiedene Fokusmodi festlegen.

iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer haben in den Systemeinstellungen ebenfalls die Möglichkeit, ihre Bildschirmzeit zu regulieren. Entsprechende Werkzeuge sind seit iOS 12 (2018) Teil des Systems. Um die Funktionen zu nutzen, gehst du einfach auf Einstellungen > Bildschirmzeit. Dort kannst du Limiten für Apps setzen oder definieren, welche Apps dich auch in bestimmten Fokusmodi stören dürfen.

Allgemeine Tipps, unabhängig vom System, um die Bildschirmzeit zu reduzieren:

  • Deaktiviere Push-Benachrichtigungen für unwichtige Apps
  • Entferne Apps, die du weniger nutzen willst, vom Homescreen
  • Definiere handyfreie Zeiten (z. B. beim Essen, vor dem Schlafengehen)
  • Schalte die Farben aus – damit werden App-Icons weniger attraktiv
  • Finde alternative Beschäftigungen wie Lesen oder Sport

Es muss nicht immer gleich eine radikale Lösung sein. Wer seine Bildschirmzeit reduzieren möchte, ohne auf das Smartphone zu verzichten, hat verschiedene Möglichkeiten.

Android-Nutzerinnen und -Nutzer können die integrierten Funktionen rund ums sogenannte «Digital Wellbeing» nutzen. Diese sind seit Android 9 (2018) direkt in das Betriebssystem eingebaut. Definieren kann man diese unter Einstellungen > Digital Wellbeing. Dort kannst du Zeitlimiten für Apps oder etwa verschiedene Fokusmodi festlegen.

iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer haben in den Systemeinstellungen ebenfalls die Möglichkeit, ihre Bildschirmzeit zu regulieren. Entsprechende Werkzeuge sind seit iOS 12 (2018) Teil des Systems. Um die Funktionen zu nutzen, gehst du einfach auf Einstellungen > Bildschirmzeit. Dort kannst du Limiten für Apps setzen oder definieren, welche Apps dich auch in bestimmten Fokusmodi stören dürfen.

Allgemeine Tipps, unabhängig vom System, um die Bildschirmzeit zu reduzieren:

  • Deaktiviere Push-Benachrichtigungen für unwichtige Apps
  • Entferne Apps, die du weniger nutzen willst, vom Homescreen
  • Definiere handyfreie Zeiten (z. B. beim Essen, vor dem Schlafengehen)
  • Schalte die Farben aus – damit werden App-Icons weniger attraktiv
  • Finde alternative Beschäftigungen wie Lesen oder Sport

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im Oktober 2024 unter 1050 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt. Die Befragten beantworteten zehn Fragen, darunter: «Wirst du nervös, wenn der Akku des Smartphones unter 20 Prozent sinkt?» oder «Fühlst du dich gestresst, wenn du dein Smartphone nicht bei dir hast?» Die Umfrageteilnehmer mussten Antworten auf einer Skala von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) geben.

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