Neue Funktion für Twitter-Nachfolger
Elon Musk krempelt X zur «App für alles» um

Auf X sind ab sofort Anrufe und Videocalls möglich. Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg von Elon Musk, die Plattform zu einer App für alles zu machen.
Publiziert: 26.10.2023 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2023 um 14:30 Uhr
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Elon Musk hat Twitter 2022 für 44 Milliarden Dollar gekauft. Mittlerweile heisst die Plattform X.
Foto: DUKAS
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Tobias BolzernRedaktor Digital

«Musk am Apparat» – so oder ähnlich könnte es tönen, wenn der Chef anruft. Der Tech-Milliardär hat auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) angekündigt, dass ab sofort auch Anrufe und Videoanrufe möglich sind. Die Funktion ist nur für zahlende Nutzer zugänglich. Dabei handle es sich um eine «frühe Version», wie der X-Besitzer erklärt.

Die Nutzer der Plattform können auswählen, von wem sie Sprach- und Videoanrufe annehmen wollen. Dabei gibt es drei Optionen, wie ein Screenshot zeigt, den Musk via X geteilt hat: Leute, die man als Kontakte im Adressbuch hat, Profile, denen man folgt, oder verifizierte Nutzer. Wobei letzterer Punkt hinfällig ist, da der Verifizierungsmechanismus von Musk persönlich abgeschafft wurde. Eine Telefonnummer braucht man dafür nicht.

Grosses Vorbild ist Wechat

Es ist ein weiterer Schritt, um X drastisch umzukrempeln. Musk will daraus eine «App für alles» machen, wie er nach der Übernahme im Jahr 2022 angekündigt hat. Sein Vorbild ist die chinesische Super-App Wechat, die von über einer Milliarde Menschen genutzt wird und weit mehr als nur Messaging-Funktionen bietet. Mit Wechat können Nutzerinnen und Nutzer Rechnungen bezahlen, Coiffeurtermine buchen, Flug- und Zugtickets kaufen, Jobs finden, Arzttermine organisieren, Abos verwalten, Spiele spielen, Visa beantragen und vieles mehr.

Allerdings hat Musk auch mit den neuen Telefonfunktionen keine leichte Aufgabe vor sich. Die Nutzerzahlen von X gehen laut einer Analyse von Similarweb.com zurück, die Werbeeinnahmen schwinden und die Plattform steht zunehmend in der Kritik. Eine Untersuchung der EU ergab, dass X den höchsten Anteil an Desinformationsbeiträgen aller grossen Social-Media-Plattformen aufweist. Es gab sogar Gerüchte über einen Rückzug von Musk aus der EU, die er jedoch dementierte.

Neue Plattformen am Start

Zusätzlich drängen neue Alternativen zu Twitter auf den Markt, wie Mastodon aus Berlin oder Bluesky, einschliesslich Threads von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook. Laut Mark Zuckerberg, dem CEO von Meta, hat Threads innerhalb von drei Monaten nach dem Start fast 100 Millionen monatlich aktive Nutzer. In der EU ist der Dienst bisher nicht verfügbar, wohl aufgrund geltender EU-Gesetze, die die automatische Verknüpfung von Nutzerdaten von Threads und Instagram betreffen.

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