Auf einen Blick
- iPhones verwandeln das Wort «racist» beim Diktieren kurzzeitig in «Trump»
- Apple spricht von einem Fehler, ein Ex-Mitarbeiter vermutet jedoch einen Streich
- Der Bug erschien einen Tag nach Apples Milliarden-Investitionsankündigung in den USA
Eine Panne bei Apple sorgt zurzeit für Aufsehen in den sozialen Medien: Bei der Diktierfunktion des iPhones wird das englische Wort «racist» (Rassist) kurzzeitig als «Trump» transkribiert, bevor es wieder zu «racist» ändert. Der Fall ging nach einem Tiktok-Video mit mehreren Hunderttausend Likes viral.
Beim Blick-Test der Diktierfunktion trat der Fehler in zwei von 20 Versuchen auf. Das iPhone zeigte tatsächlich das Wort «Trump» an, nachdem «racist» diktiert wurde. Die trumpsche Vertauschung löste online sowohl Belustigung als auch Empörung aus. Während einige Kommentatoren bemerkten: «Vielleicht ist die KI doch besser als ich ursprünglich dachte», reagierten konservative Kommentatoren empört. Der rechtsextreme Verschwörungstheoretiker Alex Jones beschuldigte den Hersteller laut der «Financial Times» der «unterschwelligen Programmierung».
Ein Sprecher von Apple sagt gegenüber Blick: «Wir wissen, dass es ein Problem mit dem Spracherkennungsmodell gibt, das Diktieren unterstützt, und wir werden heute eine Lösung dafür anbieten.» Laut dem iPhone-Hersteller tritt der Fehler bei Wörtern mit gewisser phonetischer Überlappung auf. Betroffen ist nicht nur das Wort «racist», sondern auch andere Wörter mit einem rollenden «R». Wie die Tech-Plattform theverge.com schreibt, werden auch «ramp» (Rampe), «rhubarb» (Rhabarber), «rhythmic» (rhythmisch) und «ruffles» (Rüschen) kurzzeitig in das Wort «Trump» verwandelt.
War es ein Streich?
John Burkey, ein ehemaliges Mitglied von Apples Siri-Team, äusserte gegenüber der «New York Times» Zweifel an der offiziellen Erklärung: «Das riecht nach einem ernsthaften Streich. Die einzige Frage ist: Hat dies jemand in die Daten oder in den Code eingeschleust?»
Der Vorfall ereignete sich einen Tag nach Apples Ankündigung, in den nächsten vier Jahren 500 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Diese Ankündigung folgte auf ein Treffen zwischen Apple-Chef Tim Cook (64) und Präsident Trump (78) in der vergangenen Woche und wird als Versuch gewertet, mögliche Auswirkungen von Trumps Zöllen auf Apple-Produkte abzumildern.
Bereits 2018 sorgte Apples Sprachassistent Siri für Furore. Damals zeigte der Sprachassistent ein Nacktbild als Antwort auf die Frage «Wer ist Donald Trump?» an. Der Bug wurde damals auf Wikipedia-Redakteure zurückgeführt, die die Quellen von Siris Informationen verändert hatten.