Es gibt Klärungsbedarf! Das wurde im gestrigen im BLICK-Livetalk zum neuen Mobilfunkstandard 5G schnell klar. Thomas Hardegger (63), SP-Nationalrat und Co-Präsident der Parlamentarische Gruppe nichtionisierende Strahlung, Umwelt und Gesundheit (PGNIS), warnte, es fehlten immer noch aussagekräftige Studien über die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlen auf den Menschen. «Wollen wir wirklich einen Antennenwald, dem wir schutzlos ausgeliefert sind», gab Hardegger zu bedenken.
Hardegger fordert, dass der Bund nun unabhängige Studien finanzieren müsse. «Niemand will 5G verhindern. Aber es geht darum, wie wir es einsetzen.» Mit den Telekomriesen ging der SP-Nationalrat scharf ins Gericht: «Sie nehmen ihre Verantwortung nicht wahr.» Es gehe ihnen lediglich darum, sehr schnell Rendite zu erzielen.
Für ETH-Professor Jürg Leuthold (52), Leiter des Institute of Electromagnetic Fields (IEF) ist klar: «Die Schweiz wird auch ohne 5G überleben, aber wir verpassen eine grosse Chance, wenn wir die Technik verhindern.» Die Bevölkerung werde mit 5G längerfristig sogar weniger belastet, so Leuthold. «Denn die Masten senden die Signale fokussiert auf den Nutzer.» Einigkeit herrschte darüber, dass es eine breite öffentlich Diskussion brauche, wie das 5G-Netz dereinst eingesetzt wird.