Wintersport am Ende? Schliessungen und Klimawandel sorgen für Aufregung bei der Community
«Der Wintersport hat keine Zukunft»

Die Auswirkungen des Klimawandels zwingen immer mehr Skigebiete in Europa zur Betriebsaufgabe. Die Schliessungen werfen auch bei uns die Frage auf: Wie lange können sich die Schweizer Skigebiete noch halten? Die Blick-Community ist gespalten.
Publiziert: 16.10.2024 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2024 um 15:39 Uhr
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Das Skigebiet Métabief im Jura schliesst ein Drittel seiner Pisten.
Foto: AFP
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Die Schliessung des Skiressorts Alpe du Grand Serre in der französischen Gemeinde La Morte sowie das Ende des Skibetriebs in Le Grand Puy – beides südwestlich von Genf – zeigen, wie dramatisch die Situation in Europa ist.

Auch in Deutschland sorgt die Schliessung der Skianlagen am Jenner am Königssee für Aufregung. Anfang 2024 wurde bekannt, dass dort kein Wintersport mehr stattfinden wird. Diese Entwicklungen sorgen auch in der Schweiz für Ängste, dass heimische Wintersportorte bald ein ähnliches Schicksal erleiden könnte.

Das sagt die Community

Viele Leserinnen und Leser begrüssen die Veränderungen. Werner Strazzer meint: «Die Natur sagt Danke.» Auch Maya Ziegler sieht das positiv: «Weniger Schnee = mehr Bäume, mehr Pflanzen, mehr Tiere – einfach Natur pur, auch in höheren Lagen.»

Klaus Keller vertritt eine ähnliche Ansicht: «Die Natur ist seit Anbeginn der Zeit im stetigen Wandel. Eine kleine Auszeit wird demzufolge früher oder später kommen. Danach wird in sehr vielen Bereichen wieder Ruhe und Frieden einkehren.»

Fritz Rindlisbacher bringt eine andere Perspektive ein: «Skifahren ist eh zu teuer und mit dem ganzen Verkehr in die Skigebiete klimaschädlich. Dazu noch die vielen Skiunfälle, die enorm Geld kosten!»

«Es wird künstlich Angst produziert»

Doch nicht alle sind von den Veränderungen überzeugt. Während Tom Gut froh ist, dass «viel weniger Verkehr und Umweltbelastung» den Naturraum schonen werden, glaubt Alexander Keller nicht an den Ernst der Lage: «Es wird künstlich Angst produziert. Ich brauche keine geheizte Sesselbahn und auch keine ultramoderne Luftseilbahn, die Millionen kostet!»

Neben der Umwelt sind auch die wirtschaftlichen Folgen Thema in den Kommentaren. Ueli Baltensperger ist besorgt: «Den Skifahrern spielen die Preise überhaupt keine Rolle. Die Leidtragenden werden die Gastrobetriebe sein, denn es wird am Essen gespart.»

Zukunft des Wintersports

Die Frage bleibt: Was wird aus dem Wintersport? Für Christoph Paul ist klar: «Der Wintersport hat keine Zukunft. Entweder zu wenig Schnee oder viel zu teuer – und die Schneekanonen sind keine Lösung.» Andere wie Markus Gruber sehen das anders: «Abwarten. Die Kälte kommt zurück. Mehr als uns lieb ist.»

Uschi Blum spricht das Thema der Technisierung im Wintersport an: «Technisierter Wintersport ist eine Errungenschaft der letzten 100 Jahre. Einige Gegenden hielten sich mit den Umweltsündern ‹Schneekanone› noch eine Weile über Wasser. Wenn es keinen Schnee mehr gibt, dort wo er vor 50 Jahren noch hinfiel und vor 20 Jahren noch hin gesprüht wurde, ist er nicht mehr da. Und damit hat sich die Bevölkerung an die veränderte Natur anzupassen.»

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