Abfall vor der Haustüre, Autos, die parkieren, wo sie möchten und Geschäfte, die auf der Wiese verrichtet werden. All das passiert gerade in der idyllischen Äulischlucht im Toggenburg. Darunter leiden vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner.
Remo Amacker (50) kann die Sauerei nicht verstehen: «Ich habe noch gelernt, dass man seinen Abfall wieder mitnimmt.» Er und seine Frau Silvia (46) nerven sich über die schlechten Manieren einiger Besucher: «Touristen kommen hierher und müllen alles zu! Wenn die Mülleimer voll sind, schmeissen manche den Abfall einfach in unsere Grüntonne.» Obwohl diese jetzt verschlossen ist, lassen sich die Schmutzfinken nicht beeindrucken: «Sie stellen den Abfall einfach obendrauf oder werfen ihn daneben», so Remo Amacker.
Egoismus entsetzt die Leserschaft
Auch die Leserinnen und Leser sind sichtlich enttäuscht von diesem Verhalten. So kommentiert Michel Urben: «Absolute Frechheit!» Dieser Meinung ist auch Rudolf Bunner. «Ich bin schockiert über die heutige Gesellschaft. Warum sind die Leute so gleichgültig und egoistisch gegenüber der Natur?», fragt er sich.
Auch Nancy Kraus ist entsetzt von den Bildern. «Die Leute haben einfach keinen Anstand mehr», kommentiert sie.
Dass es in der Äulischlucht wirklich ein Problem gibt, kann auch Leserin Trixi Spring bestätigen. Sie lebt nicht weit entfernt von der schönen Landschaft und kommentiert: «Kot von Hund und Mensch liegt auf den Steinen bis zur Holzbrücke. Die Hunde kläffen dauernd, aber meiner muss ins Haus, damit er nicht zurückbellt und die Nachbarn nervt.» Auch sie wünscht sich die Zeiten zurück, als die Schlucht noch schön und sauber war.
Macht den Zutritt kostenpflichtig
Wie soll das Problem gelöst werden? Zwar wurden in Lichtensteig SG schon einige Massnahmen ergriffen, wie zum Beispiel neue Mülleimer aufgestellt, doch wirklich geholfen hat es bis jetzt noch nicht. Die Community hat ein paar Tipps.
«Stellt doch einfach eine Tonne hin», schreibt Leser Markus Wirth. Er kann nämlich nachvollziehen, dass zwei kleinere Mülltonnen eventuell nicht ausreichen würden für den grossen Ansturm.
Marco Garcias geht einen Schritt weiter: «Dem Treiben kann Einhalt geboten werden, indem die Gemeinde den Zugang zur Äulischlucht kostenpflichtig macht, Parkplätze kostenpflichtig macht, das Areal mit Kameras überwachen und Securitas patrouillieren lässt, die bei Vergehen Bussen verteilen.» Auch findet er, müsse ein professionelles Abfallkonzept her sowie öffentlich Toiletten. «Heute geht es eben nur noch über das Portemonnaie und knallharte Bestimmungen», doppelt er nach.