Auf einen Blick
- SVP fordert Asyl-Stopp und sofortige Rückkehr syrischer Flüchtlinge
- Die Blick-Community ist gespalten
- Leser meinen, es sei zu früh, dürfe aber nicht ausgeschlossen werden
Bashar al Assad (59) verbreitete 24 Jahre lang Angst und Schrecken im eigenen Land. Folter, Giftgase gegen das eigene Volk und syrische Flüchtlinge in Millionenhöhe – der Diktator führte sein Land mit eiserner Hand. Nun wurde Syrien von Rebellengruppen erobert, der Machthaber ist gestürzt. Mittlerweile befindet er sich mit seiner Familie in der russischen Hauptstadt Moskau.
Heisst das jetzt, dass die rund 5,5 Millionen geflüchteten Menschen wieder nach Syrien zurückkehren? Diese Frage steht gerade überall im Raum. Auch in der Blick-Kommentarspalte. Denn in der Schweiz leben knapp 30'000 Syrerinnen und Syrer.
Die SVP fordert einen Asyl-Stopp für Syrer. Partei-Präsident Dettling fordert gar die sofortige Rückkehr der syrischen Flüchtlinge. Dem stimmt die Blick-Community allerdings nicht ganz zu.
Das meint die Community
So schreibt Leser Rolf Schwerzmann: «Selten so was Blödes gehört.» Und kommentiert weiter: «In Syrien wurde eben erst die Macht von einer Rebellengruppe übernommen, eine offizielle Führung existiert nicht. Ob Syrien demnächst ein sicherer Staat ist oder ob es zum Bürgerkrieg kommt, ist noch offen.»
Dem kann Hans Meier nur zustimmen. Er findet, es sei sehr befremdlich, einen Tag nach Sturz des Regimes schon von Rückführung zu sprechen. «Das sind Menschen und nicht Kühe. Manchmal muss ich mich als Schweizer wirklich schämen», meint er. Gleich sieht es Eva Betschart. «Jetzt voreilig Menschen nach Syrien auszuweisen, spricht gegen jede Vernunft. Ich wünsche aber dem Land und den Menschen endlich Frieden und ein freies, gutes Leben», schreibt sie weiter.
Ist somit die Diskussion um eine Rückkehr nach Syrien noch zu früh? Nein, findet Urs Hofer. «Natürlich sollen nicht morgen Flüchtlinge nach Syrien zurückgeschickt werden, aber langfristig sehe ich, falls stabile Verhältnisse herrschen, nicht ein, warum sie trotzdem hier bleiben sollten», kommentiert er. Dem stimmt Nicole Lighty zu: «Man kann heute und morgen niemand nach Syrien schicken, aber es darf kein Tabu sein. Der Asylgrund bei den meisten war Assad und der ist nun zum Glück weg.»
Etwas strenger sieht es Benedikt Jenke. «Es braucht jetzt in Syrien jede Hand, die mitanpackt und hilft, das Land auf einen guten Weg zu bringen. Die syrischen Flüchtlinge in aller Welt konnten sich jetzt in den letzten Jahren schonen, Kräfte tanken, haben Ausbildungen genossen und so weiter. Mit diesem Wissen gehen sie jetzt gestärkt zurück und packen mit an. Das sind sie ihren Landsleuten schuldig. Denn die meisten hatten nicht das Glück, so viele Jahre Schutz zu bekommen.»