Es gibt viele Gründe, sich auf die Weihnachtszeit zu freuen: Guetzli, Glühwein, Gaumenschmaus – und nicht zuletzt auch die Geschenke. Für viele, jung wie alt, der Grund schlechthin, Weihnachten zu zelebrieren. Schliesslich ist es ja auch ein Ausdruck der Zuneigung und Liebe, sich gegenseitig zu beschenken.
Doch in der Frage steckt viel Dynamik. So zeigt zum Beispiel eine Community-Umfrage, dass immer mehr Menschen komplett auf Geschenke verzichten: 52 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen. Etwa aus Angst, ein unpassendes Geschenk zu kaufen?
Die Psychologie der miesen Präsente
In unserer Serie «Jetzt mal ehrlich» wollten wir wissen, welches das unpassendste Weihnachtspräsent war, das ihr jemals erhalten habt. Die Antworten zeigen: Gäbe es keine doofen Geschenke, wäre Weihnachten vielleicht nur halb so spannend – und es gäbe diesen Beitrag nicht.
Leser Arnold etwa freute sich über einen Billardtisch: «So sehr, dass ich nicht mehr weiss, wo ich ihn verstaut habe». Der Grund: «Er hat die Grösse einer Zigarettenschachtel.»
An dieser Stelle ist uns wichtig, eine Erkenntnis zu teilen, die wir gerne mit einer Studie bestätigt hätten: Verhaltensänderungen beim Gegenüber kommen selten über Geschenke ins Rollen. So schreibt Leserin Annina: «Ich habe ein Kochbuch bekommen, obwohl ich Kochen hasse!»
Schlechte Geschenke, guter Humor?
Wider Erwarten des Schenkers wurde aus ihr leider keine begeisterte Köchin. «Das Buch habe ich zurückgegeben, mit der Bitte es gegen ein Buch übers Kerbschnitzen umzutauschen», hält die Leserin fest. Ähnlich erging es Seraina: «Meine Schwiegermutter schenkte mir Nespresso-Kaffeekapseln, obwohl ich keinen Kaffee trinke. Und das weiss sie auch!»
Dass nicht alle denselben Humor haben, bewies die Person, die Leserin Bea zwei Waschlappen schenkte. «Einer mit der Aufschrift: ‹Fürs Ärschli›, der andere mit den Worten ‹Nicht fürs Ärschli›.» Und immer, wenn man denkt, dreister wirds nicht, legt jemand eine Schippe drauf: Leser Moritz, 1,79 m gross und 65 Kilo leicht, erhielt ein Buch mit dem akkuraten Titel «Warum bin ich dick?».
Die vielleicht kuriosesten unter den unpassenden Geschenken sind die vermeintlichen Alltagshelferlein, die in Wirklichkeit gar keine sind. Der Haken an den Gadgets: Sie lösen ein Problem, das gar nicht so gross ist und wandern früher oder später in die Abstellkammer, sodass es länger dauert, das Hilfsmittel zu suchen, als darauf zu verzichten.
Alles, was man braucht – und noch mehr
Bestes Beispiel dafür: Der Eiertrenner namens «Schlunzi», in einschlägigen Online-Shops auch bekannt unter dem appetitlichen Namen «Rotznase», den Leserin Rahel bekommen hat. «Ich war sprachlos – und das gibt es selten. Habe es direkt entsorgt», schreibt sie.
Oder die praktische Büro-Aufbewahrungskiste mitsamt elektrischem Teelicht, die Anna keine Freude, dafür aber einen Gang zur Sondermüll-Entsorgungsstelle bescherte. Wer jetzt neidisch ist, dass ausserordentlich schlechte Geschenke mitunter gar besser in Erinnerung bleiben als durchschnittlich gute, dem schenken wir an der Stelle eine Portion Mitleid.
Mehr Beweise dafür, dass es unterhaltsam sein kann, einem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen, findet ihr oben in der Bildergalerie.