Von legendär bis katastrophal – wenn sich die ganze Familie oder die Belegschaft an einen Tisch setzt, um eine Weihnachtsfeier abzuhalten, ist fast alles möglich. Allen Bemühungen zum Trotz kommt es immer wieder zu Eskapaden und unglücklichen Zwischenfällen.
In unserer Serie «Jetzt mal ehrlich» haben wir nach euren kuriosesten Erlebnissen gefragt. Und tatsächlich, auch Blick-Leserinnen und -Leser sind keine Unschuldslämmer – oder wurden Zeugen verrückter Vorkommnisse.
Eine unchristliche Offenbarung
Den Anfang macht Leserin Lara mit einer unschönen Offenbarung. «An Weihnachten vor drei Jahren traf sich die ganze Verwandtschaft auf dem neuen Grundstück, das meine Mutter und ihr Freund zusammen gekauft hatten. An diesem Abend kam heraus, dass er meine Mutter schon seit über einem Jahr mit einer 20 Jahre jüngeren Frau betrügt!», erzählt sie.
Die Mutter sei bis zum 26. Dezember nicht mehr aufgetaucht. Bitter: «Das Ganze endete mit einer Trennung und einem zweimonatigen Aufenthalt in der Burnout-Klinik – schlimmste Weihnachtsfeier aller Zeiten.»
Auch Jakob Bühler hat nicht nur gute Erinnerungen an die Weihnachtszeit. «Wir waren noch kleine Kinder, als unser Vater am Weihnachtstag nach einem Ehestreit den Christbaum die Treppe hinunterwarf», berichtet er. Laut wurde es auch bei Thomas Eberle, der davon jedoch nicht viel mitbekommen haben dürfte: «Ich schlief während der Mitternachtsfeier in der Kirche ein, laut meiner Schwester schnarchend.»
Ein Pfiff, der Karrieren beendet
Ein nicht ganz so grosszügiger Arbeitgeber wurde Leser Rolf zum Verhängnis: «Vor der jährlichen Weihnachtsfeier waren Gespräche beim Personalchef angesagt. Mir wurde mitgeteilt, dass es wegen des schlechten Betriebsergebnisses keine Lohnerhöhung geben würde», schreibt er. An der Weihnachtsfeier habe der CEO des Mutterkonzerns von einem sehr guten Geschäftserfolg gesprochen. Da platzte dem Blick-Leser der Kragen: «Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und liess einen lauten Pfiff durch die Finger. Der Pfiff besiegelte das Ende meiner Karriere.»
Leser Harry berichtet von einer chaotischen Weihnachtsfeier: «Der Chef hatte sich verabschiedet, viele waren bereits betrunken. Ein Mitarbeiter trank das Blumenwasser aus der Vase. Dann wurde die Musik aufgedreht. Ich und die Sekretärin im Deuxpièces stiegen auf die Theke und tanzten, beide oben ohne», schildert er. Doch dann der Schock: «Der Chef kam nochmals zurück, weil er etwas vergessen hatte ... Toll! Er machte nur grosse Augen und sagte, wir sollten danach alles aufräumen.»
Von falschen Geschenken und Innereien
Auch in den sozialen Medien haben uns einige Geschichten erreicht, so zum Beispiel der Dinner-Flop von Nutzerin Silke: «Wir haben zum ersten Mal Ente gekocht ... leider inklusive der Organe.» Beim Anschneiden habe ihr Mann Wind von der Sache bekommen – und heimlich mit ihr die Innereien entfernt. «Das ist noch immer ein Insider zwischen uns. Und noch immer lachen wir jedes Jahr darüber!», erzählt sie.
Zahlreiche Nutzer erzählen von verwechselten Geschenken. So zum Beispiel Leser Marcos Garcia. «Der ‹Womanizer› ging an die Schwiegermutter anstatt an die Schwägerin», schreibt er. Andere landeten mangels Zugverbindungen im Wald: «Es war Weihnachtsabend und eiskalt. Wir irrten die ganze Nacht im tiefsten Wald umher – auf LSD. Unvergessliche und aussergewöhnliche Weihnachten!» Und Nutzer Jens' Antwort spricht Bände – in nur einem Wort: «Ausnüchterungszelle ...»