Im Juli entscheidet das Volk über das Stromgesetz. Naturschützerin Vera Weber (49) ist für ein klares Nein. Sie hat das Referendum ergriffen. «Das Stromgesetz schwächt den Naturschutz: Wälder werden gerodet, unsere Alpen mit Solarpanels verschandelt», argumentiert sie im Blick-Streitgespräch mit Solar-Pionier Bertrand Piccard (66). Dieser sieht das Gesetz hingegen als Lösung für mehr Klimaschutz. Für ihn ist klar: «Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird die Natur viel stärker geschädigt als mit diesem Gesetz. Wir müssen importiertes Öl und Gas durch einheimischen, sauberen Strom ersetzen.»
Was meint die Community?
Auch die Leserinnen und Leser sind sich nicht einig, wenn es ums Stromgesetz geht. Solar-Pionier Piccard erhält viel Zuspruch. «Ein interessantes Streitgespräch mit klarem Punktegewinn für Prof. Piccard. Selbstverständlich bringt das neue Stromgesetz mehr Vorteile», kommentiert Leser Roger Bruggi.
Leser Reto Zweitz stimmt zu: «Jahrelang haben viele gesagt, man möchte alternative Energie zubauen, man könne aber nicht. Jetzt, wo ein Gesetz Klarheit schafft und (fast) alle Seiten einverstanden sind, kommt Frau Weber und will alles blockieren. Das neue Gesetz ist sehr wichtig und muss angenommen werden.»
«Eine Sünde gegenüber Flora und Fauna»
User Peter Sturzenegger ist hingegen anderer Meinung. «Bei diesem Gesetz geht es vorwiegend nur um das grosse Geld über Subventionen, und dies auf Kosten unserer Landschaften. Alles andere sind lediglich vorgeschobene Argumente. Bei winterlichen Dunkelzeiten bringen die erneuerbaren Energien wenig», schreibt der Leser. Dazu brauche es immer fossile Reservekraftwerke, die unsere Stromkosten stark verteuern werden.
Max Adelheide findet, dass wir in der Schweiz den idealen Strommix mit Wasserkraft und Kernkraft haben. Dieser sei «Effizient, zuverlässig und bezahlbar». Zudem gäbe es keinen Grund, mit Subventionen Photovoltaik und Windkraft zu pushen. «Eine absolute Verschwendung von knappen Steuergeldern und eine Sünde gegenüber Flora und Fauna», schreibt der Leser.
Leser Adrian Frey setzt sich weder für ein Ja noch für ein Nein ein. «Das Volk muss eines sehen: stimmen wir Nein, wird der Strom teurer, weil man das Volk dann zum Stromsparen zwingen muss. Stimmen wir Ja, wird der Strom teurer, weil das Volk ja will, dass Solar- und Windkraftanlagen gebaut werden. Egal wie wir abstimmen, die Prämien steigen Jahr für Jahr weiter», argumentiert er.