Dass man für einen extra Dessertlöffel oder für einen Liter Wasser in gewissen Restaurants zehn Franken bezahlen muss, hast du bestimmt schon einmal gehört. Jetzt legt aber ein Lausanner Restaurant einen obendrauf – und verlangt für nicht bestellte Getränke drei Franken. Ja, genau: Drei Franken für nichts.
Das musste auch der Lokalpolitiker Nicolas Morel bezahlen. Er wollte nur Risotto mit Steinpilzen. Keinen Wein, kein Wasser. Einfach nur essen. Dafür wurde ein Gast im italienischen Restaurant La Bruschetta in Lausanne eine spezielle Gebühr aufgebrummt. Auf der Quittung für das Gericht stand «1 Gedeck ohne Getränk».
Das meint die Community
Er teilte ein Foto der Quittung und löste eine ordentliche Diskussion aus, die auch die Kommentarspalte auf Blick erreicht hat. Denn auch die Leserinnen und Leser sind über diesen Betrag gesäuert.
Wie gerade ein laufendes Voting auf Blick zeigt, finden rund 64 Prozent, dass der verrechnete Betrag eine Abzocke sind. Fünf Prozent finden es zwar zu viel, würden es aber bezahlen. Ganze 31 Prozent können die Rechnung allerdings verstehen.
Zu ihnen gehört Othmar Kamm. Er kommentiert: «Finde ich in Ordnung, denn ein Restaurant ist kein Wartsaal.» Auch Leser Hans Schlumpf findet die drei Franken korrekt. «Wer in ein Restaurant geht, der soll auch etwas bestellen. Will das jemand nicht, soll er sich irgendwo ein Sandwich kaufen und draussen sitzen», meint er.
Und auch Kurt Schmid nimmt den Wirt in Schutz. «Wenn die Gebühr zudem auf der Karte deklariert ist, kann ich die Empörung des Gastes gar nicht nachvollziehen», kommentiert er. Man könne das Angebot annehmen – oder eben nicht.
Solche Restaurants einfach meiden
Allerdings findet man in der Kommentarspalte auch die Meinung der 64 Prozent, die das ganze für eine Abzocke halten. «In solche Lokale würde ich nie gehen», schreibt zum Beispiel Leserin Bea Gräub.
Auch Serge Schmid hat zwar Verständnis, ist dennoch negativ eingestimmt. Er kommentiert: «Ich würde es verstehen, wenn jemand nichts bestellt. Aber bei bereits vorhandenem Konsum? Da kann man ja auch bei nur bestellter Hauptspeise noch eine nicht bestellte Vor- und Nachspeise berechnen.» Und Leser Martin Jeitziner weiss gleich, wie er in einem solchen Falle reagieren würde: «Ich gebe dann einfach kein Trinkgeld.»