Empörung über Zusatzgebühr – jetzt spricht der Wirt
Restaurant verlangt von Gast 10 Fr. für zweiten Dessertlöffel

Im Luzerner Restaurant Taube hätte ein Gast 10 Franken für einen zusätzlichen Dessertlöffel bezahlen müssen. Auf Nachfrage von Blick räumt man Fehler ein.
Publiziert: 24.03.2023 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2023 um 14:05 Uhr
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Das Wirtshaus Taube in Luzern hat einen Gast verärgert.
Foto: Screenshot Google Maps
Michelle Isler

Wer nach dem Hauptgang das Dessert mit jemandem teilen möchte und dafür einen zusätzlichen Löffel verlangt, erwartet kaum, dass für diesen Löffel 10 Franken verlangt werden.

Doch genau dies ist im Restaurant Taube in der Luzern Altstadt passiert. Wie «20 Minuten» berichtet, wollte ein Leser sich mit seiner Begleitung «nach einem feinen Znacht noch ein Schoggi-Mousse teilen». Der Gast hätte für den zusätzlichen Dessertlöffel allerdings 10 Franken zahlen müssen. Er entschied sich dagegen.

Das Wirtshaus Taube macht diese Kosten zwar auf der Speisekarte (auch in der Web-Version) transparent. Da steht: «Bei uns dürfen Sie das Gericht auch teilen.» und daneben: «Aufpreis für zusätzliches Gedeck: 10.00». Zusätzliches Gedeck müsse etwas kosten, schreibt ein Rezensent. 10 Franken seien aber «definitiv zu viel».

Zusatzgebühr gelte nur für Hauptgänge

Auf Blick-Anfrage nimmt Raymond Hunziker, Leiter Gastronomie von der Taube-Betreiberin Tavolago Stellung: «Wir haben einen Fehler gemacht. Für einen Dessertlöffel verrechnen wir nie 10 Franken, aber jetzt ist es passiert und dafür entschuldigen wir uns.»

Die Zusatzgebühr gelte nur, wenn Hauptgänge zu zweit verspeist würden. «Aber auch da sind wir verhältnismässig – je nach vorausgegangener Konsumation.» Hunziker verteidigt die Gebühr: Für den besetzten Platz und die Arbeit der Mitarbeitenden sei sie bei geteilten Hauptgängen berechtigt – ähnlich wie beim Preis für Hahnenwasser.

«Das ist eine Frechheit!»
2:40
Kunden nicht erfreut:«Das ist eine Frechheit!»

Zusatzgebühren auch in anderen Beizen

Dass ein zusätzliches Gedeck bezahlt werden muss, ist in der Schweiz schon länger zu beobachten (Blick berichtete). So muss man im Restaurant Raten in Oberägeri ZG für einen zweiten Dessertlöffel zahlen. Kostenpunkt: 2.50 Franken.

Auch die Brasserie Fédérale in Solothurn verrechnet 3.50 Franken extra für einen kleinen Teller – nach einer über 150-fränkigen Konsumation. Im Silblinger Randenhaus im Kanton Schaffhausen kostet ein zusätzlicher Teller 4.50 Franken und in der Pizzeria Weisses Kreuz in Luzern verlangt man einen Zuschlag, wenn eine Pizza für zwei Personen bestellt wird.

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