Für viele Menschen ist ihr Haus oder ihre Wohnung ein Rückzugsort, an dem sie in ihrem hektischen Arbeitsalltag Ruhe und Erholung finden. An Sommertagen geniesst man seine Mittagsruhe auch gerne mal im Garten, um etwas Sonne zu tanken. Doch wenn Kinder um einen herum sind, kann die Mittagsruhe schnell weniger entspannt sein, als man es sich gewünscht hätte.
Genauso erging es auch kürzlich dem Nachbarn der Blick-Leserin Aylin. Aus diesem Grund sucht Aylin nun Rat bei der Community. Sie beschreibt die Situation folgendermassen: «Um 12.05 Uhr kam mein Nachbar mit einem bösen Gesicht zu mir und hat sich über meinen sechsjährigen Sohn beschwert, der gerade von der Schule gekommen ist. Er war nicht laut, er hat nur angefangen, über die Schule zu erzählen. Ich war schockiert, weil er wirklich nicht laut war. Der Nachbar hat gesagt, er möchte seine Pause im Garten in Ruhe machen, und mein Sohn soll während des Mittags nicht im Garten laut reden.» Nun möchte Aylin von der Leserschaft wissen: Darf er das verlangen und wie kann ich mich oder meinen Sohn gegen so etwas verteidigen?
Das rät die Community
Leserin Claudia findet: «Ein bisschen Rücksicht auf die Nachbarn sollte beigebracht werden. Man kann auch ein kleines Kind immer mal wieder sanft daran erinnern, etwas leiser zu sprechen.» Das gehöre zur Pflicht der Eltern und schade dem Kind nicht, solange es auf eine angemessene Weise geschehe, ohne zu schimpfen oder zu bestrafen. «Komplette Stille kann der Nachbar aber auch nicht erwarten», fügt sie hinzu.
Markus Eberhard teilt eine ähnliche Ansicht. Er empfiehlt Aylin: «Bringe deinem Sohn bei, an andere Menschen zu denken und in einer angemessenen Lautstärke zu sprechen.» Falls er es vergessen sollte, solle sie ihn einfach noch einmal daran erinnern.
Katrin Schönfeld hat selbst zwei Kinder grossgezogen und dennoch ist sie der Meinung, dass man auch mal das Recht hat, Ruhe zu geniessen. «Normale Kindergeräusche sind in Ordnung. Aber heutzutage fehlt es oft an Erziehung», findet sie. «Erziehung bedeutet auch, Dinge zu wiederholen, selbst wenn Kinder sie nach fünf Minuten wieder vergessen. Es ist anstrengend, aber machbar. Rücksicht und Respekt sollten selbstverständlich sein», so Schönfeld weiter.
«Es braucht mehr Verständnis beiderseits»
Ramona Gafner zeigt Verständnis für beide Seiten. «Auch ich möchte während meiner Mittagspause meine Ruhe haben. Deshalb gehe ich entweder ins Haus oder mache dem Nachbarn klar, dass ihre Kinder während der Mittagsruhezeit ruhig sein sollten, sonst müssen sie eben drinnen bleiben», erklärt Gafner. Auch Menschen ohne Kinder hätten ein Recht auf Ruhezeit. Man wähle seine Nachbarn schliesslich nicht selbst aus. Sie ist überzeugt: «Es braucht einfach mehr Kommunikation und Verständnis beiderseits.»
Auch Leserin Elvira Zegg empfiehlt eine offene Kommunikation mit dem Nachbarn: «Man kann auch einem Kind erklären, dass man um die Mittagszeit leiser sein muss, weil der Nachbar Pause hat.» Gleichzeitig sollte jedoch auch der Nachbar toleranter sein, wenn es gelegentlich mal etwas lauter werde. «Beide Parteien wohnen dort und müssen einen Mittelweg finden», betont Zegg.
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