Wer am Wochenende in einem Restaurant essen möchte, sollte dort am besten einen Tisch reservieren. Wer dann aber nicht zur angegebenen Zeit am reservierten Tisch auftaucht, muss ins Portemonnaie greifen. Das gilt auf jeden Fall, wenn man im Zürcher Restaurant Gertrudhof speisen möchte. Denn seit Anfang Jahr wird von Gästen aus dem Ausland eine Kreditkarte im Voraus verlangt, um gegen No-Shows vorzugehen.
«Seither haben wir in dieser Gästegruppe keine No-Shows mehr», sagt Geschäftsführer Sascha Menzi (39). Viele Stimmen in der Blick-Kommentarspalte unterstützen die Massnahmen. Doch es gibt auch viel Kritik.
Das meint die Community
Eine eher kritische Meinung kommt von Verena Luginbuehl. «Von mir bekäme er bereits während der Bestellung eine Stornierung», schreibt sie. Und auch Sepp Toni macht eher einen Bogen um den Gertrudhof: «Ich würde nie in ein Restaurant gehen, das von mir eine Kreditkarte im Voraus verlangt. Nicht in der Schweiz – und nicht im Ausland», kommentiert der Leser. Aber er gibt auch zu: «Ich kann gleichzeitig auch das Problem des Wirtes verstehen.»
Einsicht zeigt auch Markus Zimmermann. Er hat vollstes Verständnis für Gastronomen, die zu solchen Massnahmen greifen. Aber etwas belastet ihn doch an der Sache: «Mich stört einfach, dass ich als potenzieller Betrüger beachtet werde, nur weil sich 5 Prozent nicht zu benehmen wissen.»
Anders sieht es bei Karin Sutter aus. Sie kann die Massnahme komplett verstehen – und unterstützt diese sogar. «Warum sollte ein Restaurant das nicht so handhaben, um mehr Effizienz zu erreichen und sich vor Umsatzeinbussen zu schützen?», fragt sie in die Runde. Die Gastro-Branche sei ihrer Meinung nach sowieso schon ein hartes Pflaster, schreibt sie – und legt gleich ein Argument nach: «Ärzte verlangen schon seit Jahren eine Entschädigung bei No-Shows, und jeder akzeptiert das.»
Othmar Kamm findet es ebenfalls völlig in Ordnung, sich vorab abzusichern. «Ich hoffe, dass alle Restaurantbesitzer da jetzt mitziehen, denn einige Mitmenschen sind nur über den Geldbeutel lernfähig», schreibt er. Und findet bei Leser Ferdi Migliorini Unterstützung, denn dieser sieht es genau gleich: «Wer nicht hören möchte, muss es zumindest im Portemonnaie spüren. Es ist völlig respektlos, zu reservieren und dann nicht zu kommen», doppelt er nach.
Zum krönenden Abschluss bringt Michael Egli noch ein weiteres Argument, welches er in dieser Diskussion wichtig findet: «Auf diese Art wird auch weniger Essen verschwendet.»