Die Leser zur Erhöhung der Mindestfranchise
«Der Bundesrat treibt das Schweizer Volk in die Armut»

Künftig sollen kranke Personen mehr hinblättern. Der Bundesrat plant nämlich, die Mindestfranchise zu erhöhen. Von heute 300 Franken jährlich könnte sie auf gegen 500 Franken steigen. Dies sorgt für rote Köpfe in der Community.
Publiziert: 24.10.2024 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2024 um 11:25 Uhr
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Der Bundesrat will, dass die Mindestfranchise bei den Krankenversicherten künftig steigt. Von heute 300 Franken jährlich könnte sie auf gegen 500 Franken steigen.
Foto: imago/Panthermedia

Auf einen Blick

  • Bundesrat will Mindestfranchise für Gesundheitskosten erhöhen
  • Leser empört über zusätzliche Belastung für Kranke und sozial Schwächere
  • Leser sehen mögliche Einsparungen durch weniger unnötige Arztbesuche
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Der Bundesrat will sparen – und das ausgerechnet auf Kosten der Kranken. Patienten sollen in Zukunft stärker zur Kasse gebeten werden, indem die Mindestfranchise für Gesundheitskosten erhöht wird. Statt wie bisher mindestens 300 Franken müssten sie künftig wohl rund 500 Franken selbst zahlen, bevor die Krankenkasse einspringt. Die Idee dahinter: Höhere Eigenkosten sollen die Menschen dazu bewegen, genauer abzuwägen, ob sie zum Arzt gehen – was wiederum die Prämien entlasten könnte.

Community zeigt Empörung

In der Kommentarspalte sorgt dieses Vorhaben für hitzige Diskussionen. Leser Ingo Berg äussert sich entsetzt: «Der Bundesrat treibt das Schweizer Volk in die Armut. Selber werden sie reicher und reicher!» User Marc Leuenberger teilt diese Meinung. «Ich bin mit Krebs und einer weiteren Krankheit gut bedient. Ich kann mir nicht aussuchen, ob ich zum Arzt gehe oder nicht. Aber vielen Dank den rechten Politikern, dass ich jetzt zusätzlich bestraft werde!», kommentiert er. 

Leser Konrad Zingg kann ebenfalls nur den Kopf schütteln. Es werde einmal mehr versucht, auf dem Buckel der sozial Schwächeren zu sparen, findet er. «Wer gesund ist, kann Prämien durch eine höhere Franchise einsparen. Tiefere Franchisen und damit höhere Prämien wählen Personen, welche auf eine ärztliche Betreuung angewiesen sind. Somit wird von den kranken Personen noch mehr eingefordert. Dabei sind sie mit der Krankheit bereits genug gestraft. Was soll das jetzt?»

Auch Markus Meier ist der Ansicht: «Die Erhöhung der Mindestfranchise trifft die Falschen!» Seiner Meinung nach sollte ein Arztbesuch in Unternehmen erst nach fünf Krankheitstagen verpflichtend sein. «Dann könnte man für unnötige Arztbesuche direkt eine Rechnung stellen oder Vorkasse für eine Untersuchung verlangen. Aber dann müsste die SVP für einmal für das Volk sein und nicht für das eigene Bankkonto!»

«Da liesse sich tatsächlich sparen»

Personen, die eine Erhöhung der Mindestfranchise befürworten, gibt es kaum in der Leserschaft. Rolf Wettstein weist jedoch darauf hin: «Falls ich da nicht ganz falsch liege, kommt es gar nicht drauf an. Niedrige Franchise = höhere KK-Prämie, höhere Franchise = niedrigere KK-Prämie, insgesamt wohl ein Nullsummenspiel!»

Und Leser Samuel Halle sieht es so: «Wenn Prämien dadurch um 200 Franken sinken im Jahr, werden die Kranken bei einer Erhöhung auf 500 Franken keinen Rappen verlieren. Im Gegenzug werden vielleicht wirklich viele Leute nicht mehr mit Wehwehchen zum Arzt rennen, weil sie nicht mit einem Arztbesuch schon die Franchise erreicht haben. Da liesse sich tatsächlich sparen.» Dennoch gibt er zu: «Aber 500 Franken sind wohl immer noch zu tief, und 1000 Franken wären dann tatsächlich happig für chronisch Kranke.»

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