Auf einen Blick
- Wer vom Standardmodell auf ein alternatives wechselt, der spart
- Auch wer schon die höchste Franchise hat, kann von einem Wechsel profitieren
- In verschiedenen Kantonen kann man über 1000 Franken sparen pro Jahr
Bis am 30. November haben Schweizerinnen und Schweizer Zeit, die Krankenkasse zu wechseln. 1,1 Millionen Versicherte wollen auch tatsächlich einen Wechsel vollziehen. Doch lohnt sich das überhaupt? Dieser Frage geht der Online-Vergleichsdienst Comparis nach. Die Antwort ist kurz und deutlich: Ja, ein Wechsel macht in den meisten Fällen Sinn.
Für 400'000 Schweizerinnen und Schweizer schenkt er sogar so richtig ein: Sie können ihre Prämienbelastung um 40 Prozent und mehr senken. Wenn sie zu einer der günstigsten Kassen in ihrer Prämienregion wechseln, die Franchise erhöhen oder ein alternatives Versicherungsmodell wählen.
«Versicherte sollten nicht die Faust im Sack machen, sondern die Prämien vergleichen und ihr Sparpotenzial mit einem Wechsel ausschöpfen», sagt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly (64). Blick zeigt anhand von vier konkreten Fällen, wer Prämien sparen kann.
So sparst du, auch wenn du die tiefste Franchise hast
Nicht alle Versicherten wollen ihre Franchise erhöhen. Bei Personen mit gesundheitlichen Problemen oder voraussehbar hohen Behandlungskosten macht das keinen Sinn. 326’000 Erwachsene mit der tiefsten Franchise von 300 Franken könnten 2025 durch einen Wechsel zur günstigsten Versicherung und/oder des Modells 20 bis 30 Prozent sparen.
Konkretes Beispiel aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden: Versicherte mit einer 300-Franken-Franchise sparen bei einem Krankenkassenwechsel 33 Prozent oder 2328 Franken im Jahr, wenn sie von der Versicherung Philo (Standardmodell) zur Agrisano (Telmed) wechseln.
Experte Schneuwly erklärt: «Grundsätzlich ist das Standardmodell mit der Mindestfranchise immer am teuersten. Wer wirklich sparen will, sollte sich den Wechsel zu einem alternativen Versicherungsmodell überlegen. Denn dort sparen Versicherte immer zwischen 10 und 25 Prozent gegenüber dem Standardmodell.»
So sparst du, ohne die Maximalfranchise zu ändern
Selbst wer die Maximalfranchise von 2500 Franken hat, hat noch Sparpotenzial. So könnten 47'000 Schweizerinnen und Schweizer mit einer Maximalfranchise mit einem Wechsel zur günstigsten Kasse ihre Prämienlast um 20 bis 30 Prozent senken – ohne das Modell zu wechseln.
Konkretes Beispiel aus dem Kanton Schwyz: Versicherte der Assura sparen 1464 Franken pro Jahr oder 32 Prozent, wenn sie zur Einsiedler Krankenkasse wechseln (Grundversicherung, mit Unfall).
So sparst du, wenn du bereits ein alternatives Modell hast
Auch wer bereits ein alternatives Versicherungsmodell und die höchste Franchise gewählt hat, kann laut der Analyse von Comparis nächstes Jahr Geld sparen.
Konkrete Beispiele aus dem Kanton Wallis: Telmed-Versicherte der Groupe-Mutuel-Kasse Avenir mit einer Franchise von 2500 Franken sparen 1328.40 Franken (29 Prozent), wenn sie zur Krankenkasse Sodalis mit demselben Modell wechseln. Hausarzt-Versicherte der Sanitas sparen mit einem Wechsel zur Sodalis 1214.40 Franken (28 Prozent).
So sparst du als Standardversicherter
Selbst Standardversicherte mit der Maximalfranchise von 2500 Franken (Grundversorgung mit freier Arztwahl) können sparen, wenn sie die Kasse wechseln.
Konkretes Beispiel aus dem Kanton Schwyz: 1464 Franken spart, wer von der Assura zur Einsiedler Krankenkasse wechselt. Das sind 32 Prozent.
Wird dir ob all der Zahlen schwindlig? Umso wichtiger, nicht zu vergessen, dass nicht nur der Preis zählt. So bieten die Krankenkassen zwar in der Grundversicherung alle dieselben Leistungen an. Doch unterscheiden sie sich in der Qualität der Dienstleistung. So lassen viele günstige Kassen ihre Versicherten die Rechnungen für medizinische Behandlungen vorschiessen. «Wer knapp bei Kasse ist und hohe medizinische Kosten hat, sollte sich deshalb unbedingt vor einem Kassenwechsel über die Abrechnungsmodalitäten erkundigen», empfiehlt Schneuwly.