Peter Hunkeler (66) ist nicht nur für sein hochwertiges Wagyu-Fleisch bekannt, sondern auch für seinen langwierigen Kampf gegen die Behörden. Der Luzerner Bauer finanzierte einen Teil der Münigenstrasse, die vor seinem Hof vorbeiführt, mit fast einer Million Franken. Doch anstatt Dankbarkeit zu erfahren, sieht er sich mit einer Enteignung konfrontiert. «Sie wollen mir einen Teil meines Landes abluchsen, um darauf ein Wasser-Rückhalte-Becken zu bauen», sagt Hunkeler. Das Hochwasserschutzprojekt soll Sursee vor Überschwemmungen bewahren, doch Hunkeler hält es für überflüssig und sieht darin eine Verschwendung von Steuergeldern.
Der Hochwasserschutz spaltet die Meinungen
Die Meinungen in der Blick-Community sind geteilt. Während einige den Hochwasserschutz als notwendig erachten, sehen andere in der Enteignung eine Ungerechtigkeit. So meint Leserin Iwy Wyss: «Wer den kleinen Finger gibt, dem wird die ganze Hand genommen.»
Auch Urs Saladin äussert scharfe Kritik: «Über eine Enteignung kommen die Behörden weit günstiger zum Land als über einen ordentlichen Kauf! Zudem sollte ihm zumindest ein Teil seiner Strassenfinanzierung zurückerstattet werden, weil sich die Voraussetzungen geändert haben.»
Urs Wälchli plädiert dafür, Hunkeler durch einen fairen Austausch zu entschädigen: «Warum enteignen? Der Kanton besitzt genügend Land, um es ihm vor Ort 1:1 ausgleichen zu können. Wenn es nicht direkt vor Ort ist, sollte die Distanz mit dem nötigen Landzuschlag kompensiert werden.» Wälchli kritisiert, dass der Kanton den Bauern absichtlich bestrafen wolle, weil er sich als «Querulant» gegen das Projekt stelle. Beat Sigrist sieht das gleich: «Dieser Bauer braucht kein Geld für das enteignete Land! Er benötigt etwas mehr Respekt und Ersatzland nahe zu seinem Hof in gleicher Grösse.»
«Er kann nichts mehr tun ausser sich damit abzufinden»
Auf der anderen Seite gibt es Leser wie Mathias Kasdorf, die die Situation pragmatisch betrachten: «Die Enteignung im Sinne des Gemeinwohls ist schon beschlossene Sache. Er kann nichts mehr tun, ausser sich damit abzufinden.»
Martin Fürst bringt eine grundsätzliche Kritik an Hunkelers Haltung zum Ausdruck: «Wann versteht die Bevölkerung endlich, dass Eigentum immer nur ein Derivat ist? Dein Eigentum gehört nicht dir, sondern dem Staat, denn er beherrscht dein Eigentum. Du kannst es höchstens vorschriftsgemäss nutzen und versteuern.»
Peter Klein gibt zu bedenken, dass der Hochwasserschutz Priorität haben sollte, obwohl er auch Zweifel an der Durchführung äussert: «Nun, in der Schweiz bedeutet eine 'rechtskräftige Bewilligung' nicht immer das Gleiche. Ich denke aber auch, dass der Hochwasserschutz sehr wichtig ist, und da hätte man ganz sicher einen Kompromiss finden können.»
Ludwig Zeier geht noch einen Schritt weiter und hinterfragt die landwirtschaftliche Nutzung selbst: «Besser ein Wasser-Rückhalte-Becken als Anbau von Mais. Mit dem Futtermaisanbau vergiften wir unser Trinkwasser.»